08.10.2015 – 11:41
Niedersachsen, Hessen, Hamburg, Nordrhein – Westfalen, Halle/ Saale (ots) – Am 7. Oktober 2015 wurden in einem Verfahren wegen des Verdachts des gewerbsmäßigen Einschleusens von Ausländern zwei Haftbefehle vollstreckt sowie -13- Wohnräume in Niedersachsen, Hessen, Nordrhein-Westfalen und Hamburg durchsucht.
Seit Februar 2015 ermittelt die Bundespolizeiinspektion Kriminalitätsbekämpfung Halle im Auftrag der Staatsanwaltschaft Hannover gegen eine Tätergruppierung, die im Verdacht steht, syrische und irakische Staatsangehörige nach Deutschland einzuschleusen. Aufgrund bisheriger Erkenntnisse wurden die Schleusungswilligen von den Tätern zunächst auf dem Landweg aus der Türkei nach Bulgarien verbracht. Von dort organisierten sie den Weitertransport der Personen mittels LKW oder PKW, zum Teil auch zu Fuß, über Serbien, Ungarn, Österreich bis nach Deutschland. Für die finale Etappe von Österreich nach Deutschland bediente sich die Tätergruppierung rekrutierter Fahrer aus Deutschland oder ließ die Geschleusten mit einem gültigen Zugticket nach Deutschland weiterreisen.
Die Einschleusungen erfolgten mutmaßlich gegen Entgelt, wobei teilweise bis zu 8.000 Euro von den Schleusungswilligen gezahlt wurden. Hierbei handelte es sich um sogenannte Garantieschleusungen. Das Geld wurde bereits vor bzw. während der Schleusung in der Türkei oder aber auch in Syrien oder im Irak hinterlegt und erst freigegeben, nachdem die Geschleusten entsprechende Etappen bzw. das Zielland erreicht hatten.
Insgesamt wird wegen des Verdachts der gewerbsmäßigen Einschleusung von Ausländern in 24 Fällen, bei denen bis zu 100 Personen eingeschleust worden sein könnten, ermittelt. Die beiden Hauptbeschuldigten, in deren Auftrag die Schleusungen erfolgt sein sollen, haben ihren Wohnsitz in Hannover. Sie befinden sich in Untersuchungshaft.
Bei den Durchsuchungen konnten Bargeld in Höhe von ca. 9.000 Euro und weitere Beweismittel sichergestellt werden. In zwei Objekten wurden zudem Personen angetroffen, die sich ersten Ermittlungen zufolge nach der unerlaubten Einreise einer Registrierung durch die deutschen Behörden entzogen hatten.
Die Einsatzmaßnahmen wurden durch knapp 150 Bundespolizisten umgesetzt.
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