Polizei Senden stellt große Mengen Marihuana und Drogenaufzuchtanlage sicher
ROGGENBURG. Über 21 Kilogramm Marihuana und eine professionelle Aufzuchtanlage stellten heute Morgen die Fahnder der Rauschgiftermittlungsgruppe der Polizeistation Senden in einem Einfamilienhaus in Roggenburg sicher.
Sichergestelltes Marihuana.
Foto: Polizei
Im Zuge anderweitiger Ermittlungen wurde bekannt, dass eine 41-jährige Frau im Internet ein Extraktorenset bestellt hatte, mit welchem das THC-haltige Harz aus Blättern und Pflanzenteilen der Marihuana Pflanze gewonnen werden kann. Aufgrund dessen wurde ein richterlicher Beschluss für eine Hausdurchsuchung erlassen, der heute Morgen in Gegenwart der 41-jährigen Beschuldigten und ihres 42-jährigen Ehemanns vollzogen wurde.
Gleich nach Betreten des Hauses staunten die Beamten nicht schlecht. In nahezu allen Räumen fanden sich Blütenreste und Pflanzenteile der Marihuana Pflanze. In der Garage wurden unzählige Pflanzgefäße und große Mengen Blumenerde entdeckt. Als die Beamten verdächtigen Versorgungsleitungen in den Dachboden folgten, stießen sie auf einen hinter einen Holzplatte versteckten Raum, in dem sich eine große und absolut professionelle Marihuana-Aufzuchtanlage befand. Für jeden Entwicklungsstand der Pflanzen gab es eigene Bereiche. Es begann bei den Setzlingen und endete bei den Pflanzen in Höhe von 160 cm. Mit ausgefeilter Technik war für Belüftung, Bewässerung und Trocknung der Pflanzen gesorgt.
Insgesamt wurden 180 Pflanzen und knapp 170 Setzlinge abgeerntet und zusammen mit drei großen Tonnen getrockneter Pflanzenreste sichergestellt. Das Gesamtgewicht des sichergestellten Marihuana liegt somit bei gut 21 Kilogramm. Qualität, Wirkstoffgehalt und Trockengewicht müssen erst noch von der Rechtsmedizin ermittelt werden. Es handelt sich aber auf jeden Fall um Rauschgift in einer sogenannten "nicht geringen Menge", dessen Herstellung und Besitz einen Verbrechenstatbestand erfüllt.
Für den Abbau und Transport der Aufzuchtanlage musste Unterstützung des OED Neu-Ulm angefordert werden.
Nach Sachlage muss davon ausgegangen werden, dass der 42-Jährige maßgeblich für den Anbau verantwortlich war und von seiner Frau nur unterstützt wurde. Deshalb beantragte die Staatsanwaltschaft Memmingen Haftbefehl gegen den Mann. Er wird morgen dem Haftrichter vorgeführt. Ob die beachtlichen Mengen Rauschgift nur für den eigenen Bedarf erzeugt wurden, oder damit auch Handel getrieben wurde, ist Gegenstand der Ermittlungen.
(Polizei Senden, 16.15 Uhr, Bl)
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