18.09.2015 – 13:00
Nienburg (ots) – STOLZENAU (mie/STA VER)- Am Mittwochmorgen, 16.09.15, griff ein 44 Jahre alter Asylbewerber im Dienstgebäude des Polizeikommissariats Stolzenau einen Dolmetscher mit einem Messer an und verletzte den 49-Jährigen am Hals.
Der montenegrinische Staatsangehörige war als verwirrte Person von der Polizei aufgegriffen und zum Polizeidienstgebäude am Sandbrink verbracht worden. Aufgrund der Sprachbarrieren wurde ein aus Nienburg stammender Dolmetscher hinzugezogen. Auf dem Flur der Dienststelle trafen der Asylbewerber und das spätere Opfer aufeinander. Während des Gespräches legte der 44-Jährige augenscheinlich in freundlicher Geste einen Arm um das Opfer, zog ein Messer und stach unvermittelt auf den Hals seines Opfers ein. Anwesende Polizeibeamte überwältigten sofort den Angreifer und konnten weitere Verletzungen des Opfers verhindern. Hierbei zog sich eine Polizeibeamtin eine Schnittwunde am Finger zu.
Durch einen von der Staatsanwaltschaft Verden beauftragten Rechtsmediziner wurde die dem Opfer in der Halsregion zugeführte Stichwunde als potentiell lebensbedrohlich gewertet. Der Verletzte wurde mit dem Rettungswagen ins Nienburger Krankenhaus gebracht, aus dem er bereits wieder entlassen werden konnte.
Der Angreifer wurde nach Begutachtung durch den sozial-psychiatrischen Dienst des Landkreises Nienburg einer geschlossenen Abteilung zugeführt. Die Staatsanwaltschaft Verden hat einen Sachverständigen beauftragt. Er soll die Schuldfähigkeit des Tatverdächtigen überprüfen.
Der Beschuldigte hielt sich bereits in den Jahren 1993 und 1999 in der Bundesrepublik auf. Im Mai dieses Jahres reiste der 44-Jährige erneut ein und stellte einen Asylfolgeantrag. Die Ermittlungen zum Motiv der Tat dauern an.
(gemeinsame Presseinformation der Polizeiinspektion Nienburg/Schaumburg und der Staatsanwaltschaft Verden)
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