Schwieriger und erfolgreicher Nachtrettungseinsatz in den Allgäuer Bergen

Schwieriger und erfolgreicher Nachtrettungseinsatz in den Allgäuer Bergen

OBERSTDORF, LKR. OBERALLGÄU. In einer gefährlichen Rettungsaktion waren die Bergwacht Oberstdorf und ein Polizeihubschrauber in der vergangenen Nacht an der Trettachspitze im Einsatz.

Zwei Männer im Alter von 32 und 32 Jahren kamen gestern beim Abseilen von der Trettachspitze (2.595 m) vom Weg ab und seilten sich direkt in die Nordwand unterhalb des Gipfels ab. Obwohl die beiden Männer schon um 19 Uhr nicht mehr weiterkamen setzten sie erst fünf Stunden später gegen Mitternacht den Notruf bei der Integrierten Leitstelle Allgäu ab. Sofort wurden die Bergwacht Oberstdorf und ein Polizeihubschrauber alarmiert, um die beiden Männer, die lediglich provisorisch mit einem Klemmkeil gesichert waren, zu retten.

Mittels des Polizeihubschraubers wurde zunächst versucht, die Retter der Bergwacht mit Hilfe der Winde direkt bei den beiden Verstiegenen abzusetzen. Trotz diversen Versuchen, gelang dies aber wegen des sich ständig verschlechternden Wetters nicht. Um die beiden Männer aus dem Raum Göppingen (Baden-Württemberg) dennoch retten zu können wurden die Bergretter am Wandfuß der Trettachspitze abgesetzt. Von dort mussten die sie auf Umwegen zu den Verstiegenen klettern: Da der direkte Aufstieg zu den beiden Männer aufgrund des einsetzenden Schneefalls und gewittriger Regenschauer nicht möglich war mussten die Bergretter über den Nordwestgrat zum Gipfel der Trettach aufsteigen und sich von dort zu den beiden Verstiegenen abseilen.
Nach der Erstversorgung der beiden unterkühlten Bergsteiger wurden diese über den restlichen Teil der Wand abgeseilt, bis sie schließlich am Wandfuß in Sicherheit angelangt waren.
Nachdem sich auch die Bergretter abgeseilt hatten bzw. abgestiegen waren, konnten die Einsatzkräfte gemeinsam mit den Verstiegenen den weiteren Abstieg antreten. Ein kurzes Wetterfenster heute gegen 7 Uhr nutzte der Polizeihubschrauber Edelweiß 1, um die beiden Verstiegenen sowie die Bergretter beim Abstieg aufzunehmen, und ins Bergwacht-Depot nach Oberstdorf zu fliegen.

Neben der Besatzung des Polizeihubschraubers waren insgesamt 15 ehrenamtliche Bergwachtmänner und -frauen an der Rettungsaktion beteiligt. Nach einer neunstündigen Rettung waren dank einer sehr guten Zusammenarbeit zwischen der Hubschrauberstaffel der Polizei und der Bergwacht Oberstdorf alle Beteiligten wieder im Tal angelangt.
(PP Schwaben Süd/West, 13 Uhr, ce)

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Quelle: Bayerische Polizei