Bilanz der Polizei zum Rosenheimer Herbstfest 2015

Bilanz der Polizei zum Rosenheimer Herbstfest 2015

ROSENHEIM. Am Sonntagabend, 13. September 2015, endet nach 16 Tagen das Rosenheimer Herbstfest. Die Polizei zieht ein sehr positives Fazit.

Einsatzleiter Dr. Walter Buggisch

"Unser Konzept ging auch 2015 wieder auf. Der positive Sicherheitstrend der letzten Jahre setzte sich heuer fort“, so Einsatzleiter Dr. Walter Buggisch.


Allgemein
Der sehr erfreuliche polizeiliche Eindruck der bislang 15 Festtage konnte auch durch die gewohnt einsatzreichen Wochenendtage nicht geschmälert werden. Zwar gab es, wie schon in den Vorjahren, insbesondere an den Wochenenden und in den späten Abendstunden, Einsatzspitzen zu verzeichnen, insgesamt gesehen jedoch ohne gravierende Sicherheitsstörungen oder schwere Verletzungen.


Körperverletzungen
Bislang wurden 37 Körperverletzungsdelikte auf dem Herbstfestgelände registriert, das sind bis jetzt nochmals drei weniger als im letzten Jahr. Angesichts der Besucherzahlen von über einer Million darf bei diesen vergleichsweise niedrigen, absoluten Zahlen durchaus von einem friedlichen Volksfest gesprochen werden, auch wenn jegliche Gewaltanwendung in den Augen der Polizei nicht zu tolerieren ist. Gemeinsam mit den Ordnungsdiensten konnte bei vielen Auseinandersetzungen bereits in einem frühen Stadium eingeschritten werden, ehe Schlimmeres passierte.

Wiesnverbote
Ein beim Wiesnbesucher gefürchtetes, für den Veranstalter und die Polizei aber wertvolles Mittel: das Wiesnverbot. Auch heuer wurde das Verbot vor allem gegen junge männliche und alkoholisierte Randalierer ausgesprochen. Die verhängten Verbote liegen leicht über dem Vorjahres-Niveau. Bislang wurden 85 (2014: 74) Personen des Festgeländes verwiesen.

Gewahrsam
Mit bis jetzt 70 Maßnahmen bewegen sich die Arreste zum eigenen Schutz bzw. zur Sicherheit der Festgäste heuer zwar deutlich über den Zahlen des Vorjahres (2014: 38), Ursache dafür war die recht hohe Anzahl von Alkoholisierten, die sich erheblich danebenbenommen hatten. Dies fiel besonders an zwei „Ausreißer-Tagen“ am mittleren und letzten Wochenende mit alleine 32 Maßnahmen auf. Bei den Gewahrsamnahmen von Kindern und Jugendlichen blieben die Zahlen unauffällig (2015: 12, 2014: 10).

Jugendschutz
Das bewährte Konzept der Vorjahre, gemeinsam mit Vertretern der Stadt gegen den Alkoholmissbrauch durch Minderjährige mit klarer Linie einzuschreiten, lag auch heuer wieder im Fokus der Polizei und der Stadt Rosenheim. Bei den gemeinsamen Kontrollen wurden mehrere Hundert Kinder und Jugendliche überprüft. Dabei wurde das Augenmerk auf den Ausschank und die Weitergabe von Alkohol, auch schon im Vorfeld und Umgriff des Festgeländes gelegt. Erfreulicherweise gab es hier in den Schankbetrieben fast keine Beanstandungen. Mit 25 aufgegriffenen Jugendlichen lagen die Zahlen exakt auf dem niedrigen Vorjahresniveau. Dies zeigt, dass die getroffenen Maßnahmen der Stadt und der Polizei Wirkung zeigen.

Diebstahl
Bis heute wurden nur 24 (2014: 33) Eigentumsdelikte auf dem Herbstfest zur Anzeige gebracht. Hauptsächlich Mobiltelefone (12), Geldbeutel (4) und Handtaschen (5) wechselten unfreiwillig den Besitzer. Die allermeisten Besucher beherzigten die Tipps der Polizei und hielten ihre „Siebensachen“ zusammen. Auch die Videoüberwachung schreckt potentielle Täter ab, weil das Entdeckungsrisiko für sie sehr hoch ist. Ein schöner Ermittlungserfolg gelang der Polizei am mittleren Samstag mit der Festnahme von drei Jugendlichen, die auf ihrem Beutezug mehrere Handtaschen gestohlen hatten. Alle Opfer bekamen ihr Hab und Gut noch am selben Abend zurück.
Das Phänomen Maßkrugdiebstahl hat inzwischen keine Bedeutung mehr. Musste im Vorjahr bereits nur mehr ein Fall registriert werden, so kann heuer „Fehlanzeige“ gemeldet werden. Die Mitarbeiter der Sicherheitsdienste haben also 2015 besonders gut hingeschaut und die Mitnahme von Krügen durch Festbesucher von vornherein verhindert.

Verkehr
Die Zahl der Abschleppungen ist mit bislang 21 weiterhin auf einem niedrigen Stand, waren es doch im Jahr 2013 noch 38 Fälle (2014: 15). Offenbar zeigen die Autofahrer weiterhin Verständnis für die stringenten Überwachungsmaßnahmen von Polizei und kommunaler Parkraumüberwachung, vor allem im Bereich von Behindertenparkplätzen und Feuerwehranfahrtszonen.

Wie angekündigt, wurden natürlich auch wieder Alkoholkontrollen zur Erhöhung der Verkehrssicherheit durchgeführt. Bislang waren 20 Fahrzeugführer mit zu hohen Alkoholwerten auffällig. Die Zahl liegt zwar über den Zahlen aus dem Vorjahr (14), volksfestbedingte Verkehrsunfälle unter Alkoholeinfluss waren aber auch in diesem Jahr die absolute Ausnahme. Denn immer stärker nutzen die Herbstfestbesucher öffentliche Verkehrsmittel, bilden Fahrgemeinschaften oder nutzen Taxis.

Der Herbstfesteinsatz 2015 des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd wurde wieder mit Kolleginnen und Kollegen aus dem eigenen Präsidialbereich – alles Freiwillige im Übrigen – und Unterstützungskräften der Bereitschaftspolizei bewältigt. Neben den Beamten der Polizeiinspektion Rosenheim verrichteten auch Polizisten, insbesondere der benachbarten Reviere, ihren abwechslungsreichen Dienst in der Wiesnwache auf dem Festgelände oder im Umfeld der Loretowiese. Da sich das Rosenheimer Herbstfest auch im benachbarten Österreich zunehmender Beliebtheit erfreut, unterstützte heuer zum zweiten Mal nach 2014 eine österreichische Kollegin aus Tirol die Rosenheimer Polizei.

Polizeipräsident Robert Kopp

Auch Robert Kopp, der neue Präsident des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd, fand lobende Worte:

„Maßnahmen wie der Einsatz der Tiroler Kollegin in Verbindung mit den bewährten Sicherheitskonzepten der vergangenen Jahre haben das Rosenheimer Herbstfest wieder einmal zu einer gelungenen und vor allem sicheren Veranstaltung für die Besucher gemacht. Vielen Dank an die Sicherheitsverantwortlichen von Stadt und wirtschaftlichem Verband, an die Mitstreiter der Feuerwehr, des Bayerischen Roten Kreuz und natürlich an alle eingesetzten Kolleginnen und Kollegen!"



Quelle: Bayerische Polizei