04.09.2015 – 09:00
Celle (ots) –
"Schulbus auf Füßen /Schulexpress seit 2009 an der GS Garßen" Trotz geringer Entfernungen bringen immer mehr Eltern ihre Kinder mit dem Auto zur Schule. "Hierdurch erhöht sich das Verkehrsaufkommen vor den Schulen, und es entstehen zusätzliche Gefahren für Kinder. Darüber hinaus werden die Kinder in den Autos ihrer Eltern häufig nicht richtig gesichert", sagt Joachim Ehlers, Verkehrssicherheitsberater der Polizeiinspektion Celle. Ein weiterer Aspekt sei, dass Kinder kein selbständiges Verhalten im Straßenverkehr erlernen, wenn sie ständig von den Eltern gefahren werden. Es sei erwiesen, dass gerade diese Kinder unfallgefährdeter als andere seien. Daher steht der Schwerpunkt der landesweiten Schulanfangsaktion auch in diesem Jahr unter dem Motto "Zur Schule - möglichst zu Fuß" und wendet sich vordringlich an die Eltern. "Der Schulweg zu Fuß hat absolute Priorität, denn die Unfallgefahren sind für Kinder als Fußgänger wesentlich geringer als bei einer Mitnahme im Auto" betont Ehlers. Das Projekt "Schulbus auf Füßen" eigne sich hervorragend, die Kinder für das zu Fuß gehen zu begeistern. Inhaltlich zielt es darauf ab, dass Kinder gemeinschaftlich zu Fuß zur Schule gehen und dabei den Schulweg spielerisch erlernen. Ein "Schulbus auf Füßen" ist eine Gehgemeinschaft von Grundschülern auf dem Weg zur Schule. Die Schülergruppen laufen wie ein Linienbus nach Fahrplan feste "Haltestellen" an. In den ersten Wochen werden sie durch Erwachsene begleitet, bis sie den Weg selbständig zurücklegen können. An der Grundschule in Garßen läuft diese Aktion bereits seit 2009 unter dem Namen "Schulexpress". Gemeinsam mit der Schulleitung haben engagierte Eltern die Initiative ergriffen. "Der Schulbus auf Füßen bringt die Kinder in Bewegung und fördert damit ihre Selbständigkeit und Konzentration. Die Kinder können vor Unterrichtsbeginn noch einmal richtig frische Luft schnappen. Durch den geringeren Bringe- und Holverkehr reduziert sich auch das Verkehrsaufkommen vor der Schule" beschreibt Annette Aldag, Mobilitätsbeauftragte der Grundschule Garßen die Vorzüge der Aktion. Die Kinder würden somit nicht nur zur selbständigen und verantwortungsvollen Verkehrsteilnahme herangeführt, sondern erlernen in der Gruppe auch soziale Kompetenzen, so Aldag weiter. Außerdem werde ihre körperliche und geistige Leistungsfähigkeit gestärkt. "Der Entschluss, mit dem Projekt überhaupt zu beginnen, war an sich die größte Herausforderung", sagt die damalige Elternratsvorsitzende Silke Steppan, die verantwortlich mitgewirkt hatte. "Nach diesem Schritt geht es hauptsächlich darum, Eltern oder andere Bezugspersonen zu finden, die die Kinder die ersten Wochen begleiten, bis sie den Weg selbständig zurücklegen können. Dann ist der Schulbus auf Füßen quasi ein Selbstläufer", so Steppan weiter. Außerdem würden die Eltern entlastet und müssten nicht mehr jeden Morgen und Mittag den Transport ihrer Kinder organisieren, sondern könnten sich im Begleitdienst abwechseln. Es lohne sich in jedem Fall, denn die Kinder möchten viel lieber zu Fuß gehen als im Auto gebracht zu werden. Die Situation vor der Schule hat sich zu den Bring- und Abholzeiten auch entspannt, bestätigt die amtierende Elternratsvorsitzende Ariane Schwache, die das Projekt zwei Jahre begleitet hat. Neben der Grundschule Garßen haben auch die Grundschulen in Klein Hehlen, Groß Hehlen, die Katholische Grundschule und die Waldwegschule die Idee umgesetzt. "Dieses Projekt bietet unendlich viele Vorteile .Es führt nicht nur zu mehr Schulwegsicherheit, sondern ist eine Entlastung für die Umwelt", ergänzt Ulrich Klopp, Vorsitzender der Verkehrswacht Celle. Nach Ansicht der Projektinitiatoren ist es der einzige Ausweg, um den allmorgendlichen und mittäglichen "Rush Hour" Verkehr vor den Schulen in den Griff zu bekommen "Wir appellieren daher dringend an die Eltern, ihr Kind zu Fuß zur Schule zu bringen und die Aktion "Schulbus auf Füssen" zu unterstützen. Die Polizei, Verkehrswacht und Stadtelternrat bieten dabei ausdrücklich Hilfe und Zusammenarbeit an." so die Initiatoren.
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