03.09.2015 – 11:22
Rotenburg (ots) – Fernfahrerstammtisch der Polizei: Wenn das Herz plötzlich still steht
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Sittensen/A1. Erste Hilfe nach einem Herzstillstand – mit diesem Thema beschäftigte sich am Mittwochabend der 133. Fernfahrerstammtisch der Polizeidirektion Lüneburg im SHELL-Autohof in Sittensen.
Dr. med. Heiko William, ausgewiesener Experte mit langjähriger Berufserfahrung in der Allgemein- und Notfallmedizinmedizin und seine Frau Maike William konnten als Referenten für diesen Abend gewonnen werden. Beide engagieren sich seit 27 Jahren auf dem Gebiet der Herz-Lungen-Wiederbelebung.
In Deutschland erliegen heutzutage jährlich zwischen 100.000 und 200.000 Menschen den Folgen eines Herzstillstandes. Dies sei die Todesursache Nr. 1, so Dr. William. Durch engagiertes und schnelles Einschreiten von Ersthelfern könne diese Zahl deutlich reduziert werden.
Um das zu verdeutlichen, erkärte der Fachmann zunächst Funktionsweise und Aufbau des Herzens. Ein gesundes Herz schlägt 60 bis 70 Mal pro Minute und transportiert am Tag rund 7000 Liter Blut. Damit versorge es den Körper mit lebensnotwendigem Sauerstoff. Steht das Herz still, ist diese Versorgung nicht mehr gewährleistet. Nach etwa 12 Sekunden Herzstillstand tritt Bewusstlosigkeit ein. Jetzt ist höchste Eile geboten, denn im Sekundentakt verschlechern sich die Chancen auf ein unbeschadetes Überstehen. Nach 4 bis 5 Minuten könne es bereits zu ersten Hirnschäden kommen, so Dr. William weiter. Deshalb sei es enorm wichtig sofort mit der Reanimation zu beginnen.
Neben der herkömmlichen Herz-Lungen-Wiederbelebung können auch öffentlich zugängliche Defibrillatoren bei der Reanimation zum Einsatz kommen. Sie seien in einer Vielzahl öffentlicher Gebäude zu finden. So verfüge der Hamburger Flughafen über etwa hundert dieser mobilen Geräte. Aber auch die Samtgemeinde Sittensen, Geldinstitute, das Bürgerhaus und Raststätten seien mit den Lebenrettern ausgestattet. Mit einem elektrischen Stromstoß können die Defibrillatoren für den Impuls sorgen, der ein stillstehendes Herz wieder schlagen lässt.
Präventiv sprach der Mediziner natürlich einen gesunden Lebensstil an, der das Herztodrisiko deutlich reduziere. Gesunde Ernährung, ausreichend Bewegung und weniger Stress seien positive Faktoren.
Nach dem Vortrag konnten sich die interessierten Zuschauer an Trainingspuppen erproben und erfahren, wie ein mobiler Defibrillator funktioniert.
Beim nächsten Fernfahrerstammtisch am 7. Oktober wird ein Maut-Kontrolleur der BAG Änderungen zur Maut erläutern.
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