28.08.2015 – 11:10
POL-VER (ots) –
Am kommenden Donnerstag (3.9.) neigt sich in Niedersachsen die schöne Ferienzeit dem Ende zu und auch im Landkreis Verden fängt für alle Kinder die Schule wieder an. Für die Jüngsten von ihnen beginnt mit der Einschulung ein neuer Lebensabschnitt mit vielfältigen neuen Anforderungen. Eine davon ist das richtige Verhalten im Straßenverkehr, denn mit Beginn der Schullaufbahn verlassen viele von ihnen erstmalig ihren Schonraum und nehmen eigenständig am Verkehr teil. "Alle Schulanfänger sind im Straßenverkehr besonders gefährdet, weil sie aufgrund ihres ganz natürlichen Entwicklungsstandards den komplexen Situationen des Straßenverkehrs noch nicht gewachsen sind", weiß Anika Wrede, Verkehrssicherheitsberaterin der Polizeiinspektion Verden/Osterholz. Kinder sind sehr leicht ablenkbar, haben einen engeren Blickwinkel als Erwachsene und können schon allein aufgrund ihrer Körpergröße leichter übersehen werden und auch selber bestimmte Bereich des Verkehrsraums nicht gut einsehen. Die Verkehrssicherheitsberaterin appelliert deswegen an die gegenseitige Rücksichtnahme: "Wir möchten in den kommenden Wochen alle Fahrzeugführer bitten, sich auf ein kindertypisches Verhalten der ABC-Schützen einzustellen, besonders in der Nähe von Schulen und Bushaltestellen den Fuß vom Gas zu nehmen und stets defensiv zu fahren." Alle Eltern möchten, dass ihre Kinder sicher zur Schule und zurück kommen. In diesem Zusammenhang weist die Polizei aber auch nochmal auf die besondere Verantwortung der Eltern hin. "Das Wichtigste ist in meinen Augen, dass wir als Erwachsene ein gutes Vorbild sind für die Kinder und uns in ihrer Gegenwart stets vorbildlich verhalten. Kinder lernen unter anderem durch Nachahmung und orientieren sich stark an dem Verhalten ihrer Bezugspersonen-was man in diesem Zusammenhang immer bedenken sollte", so Anika Wrede. Aus vielerlei Sichtweisen ist der Weg zur Schule am besten zu Fuß zurückzulegen. Die Bewegung an der frischen Luft steigert die Ausdauer und fördert die Konzentration im anschließenden Unterricht. Außerdem können die kleinen Menschen zu Fuß Erfahrungen in der Verkehrsrealität sammeln: sie erlangen Ortskenntnis, trainieren ihren Orientierungssinn und entwickeln ein Gefühl für ihre Umwelt. Nicht außer Acht zu lassen ist auch, dass Kinder beim gemeinsamen Fußweg zur Schule ihre Sozialkontakte pflegen und Erfahrungen austauschen können. Wenn die örtlichen Gegebenheiten es zulassen, ist es deshalb wünschenswert, wenn sich die Kinder in kleinen Gruppen gemeinsam auf den Weg zur Schule machen. An einigen Schulen im Landkreis ist hierzu der sogenannte "Schulexpress" installiert, bei dem sich die Kinder an extra eingerichteten Haltestellen treffen, um dann gemeinsam weiterzugehen. In vielen Bereichen des Landkreises sind die sogenannten "Gelben Füße" auf den Gehwegen aufgebracht. Diese dienen als Orientierungshilfe für die kleinen Fußgänger und sollen zu gefahrenreduzierten Querungsstellen hinführen. Eltern sollten den Schulweg mit ihren Kindern gemeinsam festlegen und dann üben. Dadurch können sie die Kleinen auf verschiedene Situationen vorbereiten und eine gewisse Routine vermitteln. Bei der Planung sollte unbedingt der sicherste Weg gesucht werden- unter Umständen auch nach dem Motto "Der kürzeste Weg ist nicht zwangsläufig der sicherste!". Falls es nicht ohne Auto geht, können Eltern ihren Schützlingen die Möglichkeit geben, z.B. die letzten 500 Meter zu Fuß zur Schule zu gehen. Das hat neben den gesundheitlichen Gewinnen noch den Vorteil, dass etwas dazu beigetragen wird, die Verkehrssituationen vor den Schulen zu entschärfen. Kinder müssen bei der Mitnahme in einem Fahrzeug mit einem Kindersitz, der ihrer Größe angepasst ist, gesichert werden. Dadurch sind die kleinen Menschen im Falle eines Verkehrsunfalls, der sich auch auf den möglicherweise kurzen Strecken zur Schule ereignen kann, bestmöglich geschützt. "Wir werden in den nächsten Wochen verstärkt im Bereich der Schulen und Kindergärten kontrollieren. Bei einem Verstoß gegen die Kindersitzpflicht muss der Fahrer mit einem Bußgeld von mindestens 40,- Euro rechnen.", warnt die Verkehrssicherheitsberaterin. Sollten Kinder mit dem Bus zur Schule fahren, gibt es auch hier einige wichtige Verhaltensregeln, die eingeübt werden sollten: - Beim Warten an der Bushaltestelle nicht toben - Nicht vor oder hinter einem wartenden Bus über die Straße gehen - Beim Ein- und Aussteigen nicht schubsen oder drängeln Im Jahr 2014 sind im Landkreis Verden 29 Schulwegunfälle polizeilich registriert worden, bei denen 15 Kinder verletzt worden sind. Glücklicherweise verliefen die Unfälle in den meisten Fällen relativ glimpflich. Allerdings wurde ein 12-jähriges Mädchen im Juli schwer verletzt, als sie an einer Haltestelle in der Gemeinde Riede aus einem Bus ausstieg, dann unmittelbar hinter diesem über die Straße lief und dort von einem vorbeifahrenden Auto erfasst wurde. Die Polizeiinspektion Verden/Osterholz wünscht allen Schülerinnen und Schülern einen guten Start ins neue Schuljahr.
Rückfragen bitte an:
Polizeiinspektion Verden / Osterholz
PHK Marcus Neumann
Telefon: 04231/806-258