Ehrung für couragierte Bürgerin

Ehrung für couragierte Bürgerin

v.li.: EKHK Helmut Fink (Leiter Kommissariat 3 – Betrug), Frau Meyer, KD Alfred Grob

INGOLSTADT, GROßMEHRING, LKRS EICHSTÄTT.
Der Chef der Ingolstädter Kripo, Kriminaldirektor Alfred Grob, bedankte sich bei Frau Margarethe Meyer für ihre engagierte Mithilfe bei der Festnahme eines Trickbetrügers. In den Räumen der Kriminalpolizei sprach Grob ihr seine Anerkennung aus und überreichte als Dankeschön eine Urkunde, einen Blumenstrauß und einen Geldbetrag.
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Unter der Überschrift „Trickbetrüger fand seinen Meister“ meldete das Polizeipräsidium im Juli dieses Jahres eine nicht alltägliche Festnahme eines sog. „Enkeltrickbetrügers“. Eine unbekannte Frau hatte die 67-jährige Rentnerin aus Großmehring angerufen und -wie bei solchen Enkeltrickanrufen üblich- mit den Worten „Rate mal wer dran ist?“ das Gespräch eröffnet. Im weiteren Verlauf hatte sie sich dann als Enkelin „Josefine“ ausgegeben und eine finanzielle Notlage bezüglich eines Wohnungskaufs vorgetäuscht. Sie bat die „Oma“ um finanzielle Unterstützung in Form eines fünfstelligen Eurobetrages.

Wie sich aber später herausstellte, waren die Betrüger an die falsche „Oma“ geraten. Frau Meyer hatte bereits vor ein paar Monaten einen ähnlichen Anruf mit betrügerischer Absicht erhalten. Deshalb reagierte sie bei diesem Telefonat absolut „cool“ und im Stile „einer Miss Marple“ wie Kriminaldirektor Grob lobend erwähnte. Sofort verständigte sie von ihrem Handy aus per Notruf die Polizei. Im weiteren Verlauf der umgehend eingeleiteten polizeilichen Fahndung erhielt Frau Meyer Unterstützung von Beamten der Kripo Ingolstadt und setzte deren Ratschläge und Anleitungen vorbildlich um. Letztlich endete die „Polizeiaktion“ mit der Festnahme des Geldabholers, mit dem die Großmehringerin zuvor die Übergabe von 10.000 Euro vereinbart hatte. Der 22-jährige Tatverdächtige, ein polnischer Staatsbürger, befindet sich seither in Untersuchungshaft.

Um Frau Meyer in angemessenem Rahmen für ihre Unterstützung zu danken, hatte sie der Kripo-Leiter am vergangenen Mittwoch, 26.08.15, zu einer Gesprächsrunde mit den am Einsatz beteiligten Beamten eingeladen. Begleitet von ihrer Tochter, ergab sich so nochmals die Gelegenheit über die erfolgreiche Zusammenarbeit mit der Polizei zu sprechen. Alfred Grob betonte mit wieviel „Mut, Cleverness und großem Kommunikationsgeschick“ Frau Meyer agiert hatte, ohne deren Zutun der Täter nicht hätte dingfest gemacht werden können. Frau Meyer ihrerseits bedankte sich bei den Kriminalbeamten für die „Regieanweisungen“, wenngleich sie einräumte, dass sie sich zwar nach außen hin gelassen zeigte, aber innerlich doch sehr nervös war.

Wie sich im Laufe der weiteren Ermittlungen der Kriminalpolizei ergab, besteht der Tatverdacht, dass der Inhaftierte zusammen mit seinen Komplizen für ähnlich gelagerte Taten im Bundesgebiet und dem Ausland in Frage kommen könnte. Die Ermittlungen dauern an.

Wieder zwei Enkeltrickversuche in Ingolstadt:
Gestern Nachmittag erhielten zwei Seniorinnen Anrufe von vermeintlichen Enkeln. Beide Male reagierten die Opfer richtig. Eine der Geschädigten verwies in Geldfragen auf ihre Tochter, die zweite Frau entlarvte den Anruf sofort als Betrug. In beiden Fällen beendeten daraufhin die „falschen Enkel“ die Telefonate.

Der sog. Enkeltrick ist eine besonders hinterhältige Form des Betruges, der für Opfer oft existenzielle Folgen haben kann. Zudem trifft es häufig alleinstehende, lebensältere Personen, deren Hilfsbereitschaft schamlos ausgenutzt wird


Tipps Ihrer Polizei gegen den Enkeltrick

• Seien Sie misstrauisch, wenn sich jemand am Telefon nicht selbst mit Namen vorstellt.

• Legen Sie einfach den Telefonhörer auf, sobald Ihr Gesprächspartner Geld von Ihnen fordert.

• Vergewissern Sie sich, ob der Anrufer wirklich ein Verwandter ist: Rufen Sie die jeweilige Person unter der bisher bekannten und benutzten Nummer an und lassen Sie sich den Sachverhalt bestätigen.

• Geben Sie keine Details zu Ihren familiären oder finanziellen Verhältnissen preis.

• Übergeben Sie niemals Geld an unbekannte Personen.

• Informieren Sie sofort die Polizei über die Notrufnummer 110, wenn Ihnen ein Anruf verdächtig vorkommt.

• Wenn Sie Opfer geworden sind: Wenden Sie sich an die Polizei und erstatten Sie Anzeige.



Quelle: Bayerische Polizei