19.08.2015 – 15:59
Lüneburg (ots) – Mehr als 100 Gäste wohnten heute der Einweihung der Kooperativen Leitstelle Lüneburg (KLL) bei. Wenige Tage vor dem Übergang in den Echtbetrieb am 24.08.2015 konnten sich heute die Gäste einen Eindruck verschaffen, wie Polizei und Rettungsleitstelle künftig gemeinsam für die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger agieren. Die KLL wird betrieben von der Polizeidirektion Lüneburg und dem Landkreis Lüneburg.
Der Präsident des Landespolizeipräsidiums, Uwe Binias, stellte in seinem Grußwort den Entstehungsprozess vor, aus dem seinerzeit der Auftrag an die Polizeibehörden hervorging, die regionalen Leitstellen neu zu ordnen und mit einem modernen Einsatzleitsystem auszustatten. Hierbei betonte er, dass es im Bereich der Einsatzleitstellen unabdingbar sei, dass Polizei und Rettungsleitstellen die neueste Technik einsetzen, um größtmögliche Sicherheit und Service für den Bürger zu bieten.
Polizeipräsident Robert Kruse und Landrat Manfred Nahrstedt blickten zurück auf einen langen Weg, der vom Beginn der ersten Planungen bis zur jetzigen Inbetriebnahme reichte. Dabei dankten sie besonders den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die in den vergangenen Wochen, Monaten und teils Jahren mit größtem Engagement dafür gesorgt haben, dass die KLL nun ihren Betrieb aufnehmen kann.
Beide ließen es sich nicht nehmen, darauf hinzuweisen, dass sie eine kooperative Leitstelle von Polizei und Feuerwehr/Rettungsdiensten für den genau richtigen Weg halten, um zukunftsfähig aufgestellt zu sein. Sie äußerten die Hoffnung, dass die KLL ein vorbildhaftes Modell auch für benachbarte Landkreise wird, und hielten die Tür für den Einstieg weiterer Kommunen offen. Hier schloss auch der Leiter des Staatlichen Baumanagements Lüneburger Heide, Wilhelm Wickbold, an, der versicherte, das SBM stehe gerne wieder bereit, um die Leitstelle bei Bedarf auch noch zu vergrößern.
Rund 7,1 Millionen Euro betrug die Gesamt-Bausumme. Davon trug der Landkreis Lüneburg 900.000 EUR, während das Nds. Innenministerium die Hauptlast mit rund 6,2 Mio. EUR trug. Neben umfangreichen baulichen Maßnahmen, die nötig waren, um aus einem bisher aus konventionellen Einzelbüros bestehenden Teil des Behördenzentrums Auf der Hude eine moderne Großleitstelle zu machen, entfiel ein erheblicher Teil dieser Summe auf die technisch hochmodernen Einsatzleitrechner. Die markanteste bauliche Veränderung war die Entfernung des alten Daches, da die Höhe eines halben Stockwerkes aufgesattelt werden musste, um Kabelschächte, Klima- und Lüftungsanlagen unterzubringen.
Künftig gibt es in der KLL ein hochmodernes Einsatzleitsystem, welches eine eng abgestimmte, sehr reaktionsschnelle Einsatzabwicklung gewährleisten wird. Die aus den Notrufen resultierenden Einsätze werden in der KLL direkt durch den zuständigen Einsatzleitbeamten (ELB) disponiert, auch die Rettungsleitstelle erhält ohne Zeitverzögerung Kenntnis von relevanten Einsätzen (natürlich auch umgekehrt). Die zentral vorgehaltene Technik macht es möglich, die Einsatzmittel auf schnellstmöglichem Weg zu disponieren, Unterstützung zu organisieren und zu koordinieren, ggf. auch unabhängig von territorialen Grenzen (z.B. Schießerei am Klinikum in Lüneburg). Insbesondere die GPS-Ortung der Einsatzkräfte sorgt für eine erhebliche Steigerung an Effizienz und Sicherheit.
Technische Daten: In der KLL werden Notrufe über 110 und 112 entgegen genommen und einsatztechnisch disponiert. Künftig werden (bis Anfang 2017) alle Notrufe über 110 aus dem Bezirk der Polizeidirektion Lüneburg hier auflaufen, außerdem alle Notrufe über 112 aus dem Landkreis Lüneburg. Die KLL wird innerhalb der Polizeidirektion Lüneburg wird für ca. 1,25 Millionen Bürgerinnen und Bürger auf ca. 12.000 km² zuständig sein. Derzeit laufen die polizeilichen Notrufe aus den Landkreisen Harburg, Lüchow-Dannenberg, Lüneburg und Uelzen in der KLL auf und werden dort disponiert. Hinzu kommen ab Montag die Notrufe über 112 an die Rettungsleitstelle des Landkreises Lüneburg. Momentan laufen für die vier bereits jetzt polizeilich betreuten Landkreise täglich rund 360 Notrufe auf, aus denen sich täglich im Schnitt etwa 210 Einsätze generieren.
In den neuen Räumlichkeiten sind 17 Arbeitsplätze (13 x Polizei, 4 x Rettungsleitstelle) sowie vier Arbeitsplätze zur Notrufannahme in besonderen Einsatzsituationen entstanden.
Zum Januar 2016 wird die Übernahme des polizeilichen Notruf- und Einsatzmanagements der Polizeiinspektionen Rotenburg und Heidekreis erfolgen. Die endgültige Komplettierung erfolgt schließlich zum Januar 2017 mit der Übernahme des Notruf- und Einsatzmanagements der Polizeiinspektionen Stade und Celle.
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