Pressebericht vom 18.08.2015

Pressebericht vom 18.08.2015

Inhalt:

1372. Rumänische Fahrraddiebe in Ottobrunn festgenommen

1373. Einbrecherbande konnte ermittelt und zu hohen Freiheitsstrafen verurteilt werden

1374. 38. Rauschgifttoter

1375. Hund bringt Fahrradfahrer zu Sturz und dieser verstirbt später im Krankenhaus

1376. Jugendlicher stürzt aus großer Höhe – Ramersdorf

1377. Terminhinweis: Belobigung von sechs couragierten Personen, die vier versuchte „Enkel-Trick“-Betrügereien verhinderten

1372. Rumänische Fahrraddiebe in Ottobrunn festgenommen
Am Samstagabend, 15.08.2015, beobachtete eine 63-jährige Anwohnerin in Ottobrunn, wie zwei Männer mehrere Fahrräder in einen Pkw-Anhänger mit rumänischem Kennzeichen verluden. Dies kam ihr verdächtig vor und sie verständigte umgehend die Polizei.

Nachdem die uniformierte Streife vorfuhr, konnte sie zudem noch beobachten, wie sich die beiden unbekannten Männer versteckten.

Von den Beamten der Polizeiinspektion 28 (Ottobrunn) konnten zwei rumänische Brüder, 51 und 52 Jahre alt, festgestellt werden. Sie waren im Besitz von vier Fahrrädern, deren Vorderräder bereits ausgebaut waren. Außerdem befanden sich in dem bereits genannten Anhänger noch 15 weitere Fahrräder. Unter anderem befand sich darunter ein Damenfahrrad, das bereits im Jahr 2010 in Frankfurt am Main gestohlen worden ist und zur Eigentums-/Beweissicherung ausgeschrieben war.

In den Beschuldigtenvernehmungen gaben die beiden Brüder an, dass sie die Alträder geschenkt bekommen hätten.

Zur Prüfung der Haftfrage wurden die beiden Rumänen dem zuständigen Haftrichter zur Haftprüfung vorgeführt. Dieser glaubte nicht, dass die beiden die Räder geschenkt bekommen hätten und erließ gegen den 52-jährigen Rumänen, der auch ohne festen Wohnsitz in Deutschland ist, Haftbefehl.

Das Fachkommissariat 61 führt in diesem Fall jetzt noch Überprüfungen und Recherchen hinsichtlich der Fahrradeigentümer durch.

Der Wert aller Fahrräder wird auf ca. 1.900 Euro geschätzt.

1373. Einbrecherbande konnte ermittelt und zu hohen Freiheitsstrafen verurteilt werden
Seit Jahresbeginn 2014 waren im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums München verschiedene Einbruchsdiebstähle in gewerblich genutzte Objekte aufgefallen, bei denen gezielt die vorhandenen Tresore angegangen wurden, um an das darin befindliche Bargeld zu gelangen. Die Delikte waren gekennzeichnet durch eine äußerst aufwendige Art der Tatausführung, so dass von einer planvollen, zielgerichteten und koordinierten Vorgehensweise auszugehen war.

Insgesamt konnten dieser Tätergruppierung 61 gewerbs- und planmäßige Einbruchsdiebstähle sowie Ladendiebstähle und zwei versuchte Computerbetrugsdelikte nachgewiesen werden.

An einem Fall wird exemplarisch dargestellt, wie professionell diese Gruppierung gearbeitet hat:

Hier drangen die drei Täter im Mai 2014 in ein vorübergehend leerstehendes Gewerbegebäude in Planegg ein. Dies gelang ihnen durch Aufflexen eines Lüftungszugangs. Über den weiteren Verlauf der Lüftungskanäle konnten die Täter in ein benachbartes Einkaufszentrum gelangen. Jedenfalls verlegten sie durch das Lüftungssystem eine ca. 100 Meter lange Kühlwasserleitung aus zusammengesetzten Gartenschläuchen. Diese wurde für den Betrieb eines Kernbohrgerätes benötigt, mit dem der massive Standtresor aus Stahlbeton aufgebohrt wurde. Da der Tresor jedoch leer war, wurde durch die Täter sodann eine Tür zum Kassenraum aufgeflext, wodurch der Alarm ausgelöst wurde. Die Täter mussten unter Zurücklassung sämtlicher Werkzeuge erfolglos flüchten.

Durch das zurückgelassene Werkzeug und weitere kriminalpolizeiliche Ermittlungen konnten Verdachtsmomente gegen zwei in München wohnhafte Personen, einen 49-jährigen Kosovaren und einen 24-jährigen Albaner gewonnen werden.

Aufgrund des äußerst konspirativen Verhaltens der sich abschottend agierenden Gruppierung, gestalteten sich die Ermittlungen als sehr schwierig. Letztendlich ergab sich trotzdem der dringende Tatverdacht, dass die beiden zusammen unter Beteiligung eines 45-jährigen Kosovaren aus dem Landkreis München gemeinschaftlich für 22 Einbruchsdiebstähle verantwortlich waren.

Auf Basis dieses Sachverhaltes wurde über die Staatsanwaltschaft München I Haftbefehl beantragt und am 08.10.2014 in einer zeitgleichen Durchsuchungs- und Festnahmeaktion gegen die drei dringend tatverdächtigen Personen vollzogen. Im Rahmen dieser Durchsuchungsmaßnahmen konnten umfangreiche Tatwerkzeuge und weitere Beweismittel gefunden werden. Des Weiteren konnte verstecktes Bargeld in fünfstelliger Höhe und weitere Vermögenswerte in erheblichem Umfang gepfändet werden.

Im Zuge der Vernehmungen legte der 49-jährige kosovarische Haupttäter ein umfassendes Geständnis ab. Er ist bereits einschlägig als Einbrecher in der Vergangenheit in Schleswig-Holstein und in der Schweiz tätig gewesen und wurde bereits in der Vergangenheit zu langjährigen Haftstrafen verurteilt.

Die beiden anderen Beschuldigten machten im Ermittlungsverfahren zunächst keine Angaben. Jedoch räumte im späteren Verlauf auch ein 45-jähriger Kosovare über seinen Anwalt seine Beteiligung ein. Gegen ihn lagen bisher keine rechtskräftigen Vorstrafen vor. Er war nach durchgeführten Ermittlungen als Mittäter aktiv. Während die beiden anderen Täter aktiv waren, führte er Aufpasserdienste durch oder unterstützte sie bei den Taten.

Der dritte Beschuldigte, ein mittlerweile 25-jähriger Albaner, der bislang ausschließlich im Jahre 2014 wegen eines Ladendiebstahls verurteilt wurde, machte im Ermittlungsverfahren keine Angaben. Er war jedoch aufgrund der durchgeführten Ermittlungen bei allen Taten dabei.

Durch die Zusammenführung aller ermittelten Erkenntnisse ergab sich, dass die Gruppierung für insgesamt 61 Diebstahlsdelikte im Stadt und Landkreis München, Miesbach, Gmund am Tegernsee, Lindau und Freising sowie für zwei versuchte Computerbetrugsdelikte in München (Versendung von erbeuteten EC-Karten) verantwortlich waren.

Das Einbechertrio verursachte einen Gesamtschaden an Eingangstüren, Oberlichte, Trockenbauwänden und weitere Schäden in einer Höhe im sechsstelligen Bereich. Zudem erbeuteten sie einen sechsstelligen Betrag an Bargeld und anderen Wertgegenständen.

Durch das Landgericht München I wurde vor kurzem das Urteil gegen das Einbrechertrio gefällt.

Gegen den 49-jährigen kosovarischen Hauptbeschuldigten wurden acht Jahre verhängt. Gegen den 25-jährigen Mittäter wurden fünf Jahre und sechs Monate erlassen und gegen den 45-jährigen weiteren Mittäter wurden zwei Jahre auf Bewährung erlassen.

1374. 38. Rauschgifttoter
Ein 44-jähriger Arbeitsloser Rauschgiftkonsument wohnte mit einem Bekannten in einem Wohnwagen auf einem Campingplatz im Münchner Westen.

Am Dienstag, 11.08.2015, gegen 03.00 Uhr, saß der 44-Jährige mit seinem Mitbewohner im Vorzelt ihres Wohnwagens, als der 44-Jährige plötzlich ohnmächtig zur Seite fiel. Sein Freund verständigte daraufhin den Notarzt, der den Mann unter laufender Reanimation in ein Krankenhaus begleitete. Dort wurde um 04.25 Uhr nach erfolglosen Reanimationsmaßnahmen dessen Tod festgestellt.

Die gerichtsmedizinische Untersuchung des Leichnams ergab, dass der 44-Jährige an den Folgen seines langjährigen Drogenkonsums verstorben ist.

Ein im Rahmen der Obduktion durchgeführter Drogenschnelltest verlief positiv auf Betäubungsmittel.

Die kriminalpolizeilichen Ermittlungen ergaben keinerlei Hinweise für ein Fremdverschulden.

Der 44-Jährige ist somit der 38. Rauschgifttote im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums München im Jahr 2015.

Vergleichszeitraum: 2014: 26 Rauschgifttote
2013: 31 Rauschgifttote

1375. Hund bringt Fahrradfahrer zu Sturz und dieser verstirbt später im Krankenhaus
Bereits am Samstag, 30.05.2015, gegen 17.30 Uhr, befuhr ein 77-jähriger Rentner mit seinem Fahrrad den Radweg unterhalb der Braunauer Eisenbahnbrücke.
Kurz vor der Bahnunterführung lief plötzlich ein mittelgroßer Mischlingshund aus einem Gebüsch kommend vor sein Vorderrad. Der Hund gehörte zu einem 48-jährigen Pfleger, der seinen Hund nicht angeleint hatte.

Der 77-Jährige konnte vor dem Hund nicht rechtzeitig bremsen und prallte frontal gegen ihn. Daraufhin stürzte er auf seine linke Seite, wobei er mit dem Kopf auf den Asphaltboden prallte.

Mit schweren Verletzungen wurde der 77-Jährige zur stationären Behandlung in ein Krankenhaus gebracht.

Am Montag, 17.08.2015, wurde durch das Krankenhaus gemeldet, dass der Rentner bereits am Freitag, 14.08.2015, im Krankenhaus verstorben ist.

Inwieweit der unfallbedingte Sturz todesursächlich war, muss durch weitere Ermittlungen geklärt werden.

Um solche Unfälle zu vermeiden, bittet die Münchner Polizei Hundehalter darum, ihre Hunde auf einem Spaziergang anzuleinen.

1376. Jugendlicher stürzt aus großer Höhe – Ramersdorf
Dienstagnacht, 18.08.2015, gegen 03.40 Uhr, befanden sich zwei Jugendliche auf dem obersten Parkdeck eines Parkhauses in Ramersdorf.

Aus bislang noch ungeklärter Ursache stürzte einer der beiden, ein 16-jähriger Münchner, in einen Lichtschacht und fiel über zehn Meter in die Tiefe.

Mit schweren Verletzungen musste der 16-Jährige in ein Krankenhaus gebracht werden. Zum jetzigen Zeitpunkt ist mit einem Ableben nicht zu rechnen.

Die Ermittlungen zum Sturzgeschehen wurden kriminalpolizeilich aufgenommen.

1377. Terminhinweis: Belobigung von sechs couragierten Personen, die vier versuchte „Enkel-Trick“-Betrügereien verhinderten
Am Mittwoch, 19.08.2014, um 11:30 Uhr, wird Polizeivizepräsident Robert Kopp sechs Personen belobigen, die durch ihr engagiertes und vorbildliches Verhalten vier versuchte Betrügereien verhindert haben. Dadurch wurden vier Münchner Bürger vor großem finanziellen Schaden bewahrt.

Des Weiteren wird die 1. Vorsitzende des Münchner Sicherheitsforum e.V., Frau Elisabeth Schosser, bei der Belobigung teilnehmen.

Ort:     Medienzentrum des Polizeipräsidiums München, Augustinerstr. 2

Hierzu sind alle Medienvertreter herzlich eingeladen.


Quelle: Bayerische Polizei