04.08.2015 – 14:59
Reutlingen (ots) – „Wir wünschen uns bei aller Leidenschaft und Emotionen ein friedliches und gewaltfreies Aufeinandertreffen der beiden Traditionsmannschaften aus Karlsruhe und Reutlingen. Wir appellieren an Ihre Fairness, Ihren Sportsgeist und an Ihre Bereitschaft mit der nötigen Gelassenheit zu einer rein sportlichen Begegnung beizutragen und in diesem Sinne auch ein mögliches Scheitern fair hinzunehmen“, so die Botschaft von Polizeiführer Ralf Keppler an die Fans beider Seiten.
Gemeinsam mit der für die Veranstaltung verantwortlichen Stadt Reutlingen und dem SSV Reutlingen als Hauptverantwortlichem setzt die Polizei auf Kommunikation und Transparenz. In den vergangenen Wochen wurden Gespräche mit allen Beteiligten und den Fans geführt. Ziel der Bemühungen ist eine friedliche und gewaltfreie Begegnung zu ermöglichen. Dabei waren sich die Verantwortlichen schnell einig, dass aus Sicherheitsgründen der Reutlinger Fanblock auf der Haupttribüne diesmal für die Anhänger der Szene E nicht zur Verfügung steht. „Insbesondere Erfahrungen aus der Vergangenheit und nicht zuletzt die jüngsten Vorkommnisse beim Spiel des SSV Reutlingen gegen den SSV Ulm haben uns zu diesem Schritt bewogen. In Gesprächen mit der Stadt, dem Verein und der Szene E wurden Lösungen gesucht, um allen eine friedliche Teilnahme im Stadion zu ermöglichen. Die Fans sollen Ihre Mannschaft unterstützen, gerne auch emotional. Aber eben nicht um jeden Preis und schon gar nicht zu Lasten der Sicherheit der übrigen Zuschauer“, so Keppler. Die Polizei hat dabei alle Fangruppierungen gleichermaßen im Blick, egal ob aus Württemberg oder Baden. Mit einem offenen Brief haben sich die Stadt Reutlingen, das Polizeipräsidium Reutlingen, die Bundespolizei Stuttgart und der SSV Reutlingen an die Karlsruher Fans gewandt und neben Verhaltenstipps auch Empfehlungen für die An- und Abreise gegeben.
Die Begegnung am kommenden Samstag wird von der Polizei als Hochrisikospiel eingestuft, denn das Verhältnis der betroffenen Fangruppierungen gilt als angespannt. Entsprechend hoch ist der Kräfteansatz. Die genaue Zahl mit der die Polizei für einen friedlichen Verlauf sorgen will, steht derzeit noch nicht fest. Sie liegt aber voraussichtlich bei über 1.000 Einsatzkräften und einer entsprechend kostenintensiven Technik. Während die Polizei rund um das Stadion für die Sicherheit sorgt, ist im Stadion primär der Ordnerdienst des SSV Reutlingen verantwortlich. Wegen der erhöhten Sicherheitsstufe sind die Ordnungskräfte im Interesse aller Besucher gehalten, sorgfältige Eingangskontrollen durchzuführen. Vor allem unzulässige und gesundheitsgefährdende Pyrotechnik wird hier abgenommen. Für die Durchführung der Sicherheitsmaßnahmen und damit verbundenen Wartezeiten bittet die Polizei alle friedlichen Fußballfans schon jetzt um Verständnis.
Zur Vermeidung gewalttätiger Aktionen ist die strikte Fantrennung bei dieser Begegnung ein absolutes „Muss“. Die Polizei wird wo nötig konsequent gegen jegliche Gewalt vorgehen. „Randalierern wie auch Straftätern zeigen wir die rote Karte! Diese Personen werden dieses Spiel nicht sehen und vielleicht auch zukünftige Spiele ihrer Mannschaft nicht!“, so die klare Ansage von Ralf Keppler. Das betrifft gleichermaßen Vermummungen oder das Abbrennen von Pyrotechnik. Hier müssen die Fans mit einem Stadionverbot und anderen rechtlichen Konsequenzen rechnen. Ziel der Polizei ist es, allen friedlichen Fans, darunter auch Familien mit Kindern, einen spannenden und ungetrübten Fußballabend zu ermöglichen.
In den Abendstunden wird die Alteburgstraße/L 383 ab der Einmündung Gustav-Schwab-Straße bis Höhe der Gemeindeverbindungsstraße Ohmenhausen gesperrt und örtliche Umleitungen eingerichtet. Leider sind diese Verkehrsbehinderungen nötig, um die Sicherheit im Stadionbereich sicherzustellen. Wir bitten Sie diesbezüglich um Verständnis und raten den Bereich weiträumig zu umfahren. Die mit Autos anreisenden Fans des KSC können den kostenlosen Parkplatz des ehemaligen „Praktiker“-Baumarktes in der Auchtertstraße im Industriegebiet Mark-West nutzen. Dort stehen gratis Shuttle-Busse zur Verfügung, welche die Fans direkt zum Stadion und nach dem Spiel auch wieder zurück bringen. Die mit Bussen anreisenden Zuschauer aus Karlsruhe werden, soweit möglich, von Verkehrskräften der Polizei durch Reutlingen zum Busparkplatz am Stadion begleitet. Durch die Deutsche Bahn AG wird für die Fahrt nach Reutlingen kein Entlastungszug bereitgestellt. Deshalb müssen alle bahnreisenden Fans Regelzüge für die Anfahrt in Anspruch nehmen. Vom Hauptbahnhof besteht die Möglichkeit mit regulären Linienbussen des RSV zum Stadion zu gelangen.
Das direkt neben dem Stadion liegende Wellenfreibad Markwasen wird am Spieltag die Badezeit einmalig verkürzen und bereits um 18.00 Uhr schließen müssen. Zu diesem Schritt hat sich die Stadt gemeinsam mit der Polizei insbesondere im Interesse der Sicherheit der Badegäste, nach reiflicher Abwägung aller Belange entschlossen. So kann vermieden werden, dass sich unschöne Szenen durch das Kreuzen der Fußwege ergeben können.
Rückfragen bitte an:
Björn Reusch, Tel. 07121/942-1100
Polizeipräsidium Reutlingen
Telefon: 07121 942-0
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