03.08.2015 – 15:27
Wiesloch/Rhein-Neckar-Kreis (ots) – Pressefrei ab 12.08.2015, 17:00 Uhr!!!
Ehrung am Mittwoch, 12.08.2015, 14:00 Uhr, im Rathaus Wiesloch bei Herrn Bürgermeister Sauer
Für sein couragiertes, selbstloses und umsichtiges Verhalten bei einer Messerattacke wurde jetzt der 46-jährige Mehmet Gencol durch Bürgermeister Ludwig Sauer, den Leiter des Polizeireviers Wiesloch, Polizeioberrat Uwe Schrötel, und den Geschäftsführer des Vereins Kommunale Kriminalprävention Rhein-Neckar e.V., Erster Kriminalhauptkommissar Günther Bubenitschek, im Rahmen der Aktion „Beistehen statt rumstehen“ geehrt.
Was war geschehen:
Am 22. Februar, nachts gegen 2 Uhr, wurde in einer Gemeinschaftsunterkunft in Wiesloch ein 47-jähriger im Schlaf von einem 20-jährigen mit mehreren Messerstichen angegriffen und schwer verletzt. Der Verletzte konnte sich ins Freie flüchten. Als er stolperte und zu Boden stürzte, holte ihn der Täter ein und wollte wieder auf ihn einstechen.
Dies beobachtete Mehmet Gencol, der zufällig in der Nähe mit seinem Auto unterwegs war. Geistesgegenwärtig spricht er den Täter laut und deutlich an und lenkt ihn so ab. Schließlich gelingt es Gencol den Verletzten aus dem Gefahrenbereich zu bringen und für ihn erste Hilfe zu organisieren. Durch sein beherztes und selbstloses Eingreifen konnte Schlimmeres verhindert werden.
Für seine Aufmerksamkeit und sein couragiertes Verhalten bedankten sich Bürgermeister Sauer, das Mannheimer Polizeipräsidium sowie der Präventionsverein bei dem couragierten Helfer mit einer Urkunde und einem kleinen Präsent.
„Beistehen statt Rumstehen“
Die Initiative der Präventionsvereine Kommunale Kriminalprävention Rhein-Neckar e.V. Sicheres Heidelberg (SicherHeid) e.V. und Sicherheit in Mannheim (SiMa) e.V., richtet sich inhaltlich an der bundesweit propagierte Aktion TU WAS aus.
Die Auszeichnung in Form einer Urkunde und einem Präsent erhalten Menschen, die im Rhein-Neckar-Kreis, Heidelberg oder Mannheim entsprechend handeln. Über die Veröffentlichung der guten Taten möchten die drei Präventionsvereine auch darauf hinwirken, das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung in der Metropolregion positiv zu beeinflussen.
Aktion „TU WAS“
Das Ziel der Aktion TU WAS, eine „Initiative für mehr Zivilcourage“ ist, innerhalb der Bevölkerung den Gedanken der Solidarität und des Helfens zu fördern. Oft wissen die Bürgerinnen und Bürger allerdings nicht, wie sie wirkungsvoll eingreifen können, ohne sich dabei selbst in Gefahr zu bringen.
Deshalb hat die Polizei sechs praktische Regeln für mehr Sicherheit zusammengestellt, die jeder anwenden kann.
- Ich helfe, ohne mich selbst in Gefahr zu bringen. - Ich fordere andere aktiv und direkt zur Mithilfe auf. - Ich beobachte genau und präge mir Täter-Merkmale ein. - Ich organisiere Hilfe unter Notruf 110. - Ich kümmere mich um Opfer. - Ich stelle mich als Zeuge zur Verfügung.
Gefordert ist nicht Heldentum. Vielmehr genügen oft schon Kleinigkeiten, um eine große Wirkung zu erzeugen. Manchmal reicht es bereits, das Handy zu benutzen und Hilfe zu holen oder weitere Passanten um Unterstützung zu bitten.
Schon heute schreiten Bürgerinnen und Bürger immer wieder couragiert und beherzt in brenzligen Situationen ein. Damit verhindern sie Schlimmeres oder tragen entscheidend dazu bei, dass Opfer zu ihrem Recht kommen und Straftaten aufzuklären. Dies ist umso erfreulicher, da bekanntlich eine Haltung des Wegschauens den idealen Nährboden für kriminelle Machenschaften bereitet. Deshalb müssen die Möglichkeiten der Bürgerinnen und Bürger, Hilfe zu leisten, noch gezielter genutzt und die Bereitschaft dafür ins Bewusstsein der Öffentlichkeit gerückt werden. „Weggeschaut. Ignoriert. Gekniffen.“ – diese Einstellung kann und darf keiner an den Tag legen.
Übrigens: Die sechs praktischen Regeln sind seit Januar 2010 auch in allen S-Bahnen der Region und auf zwei Linienbussen der Rhein-Neckar-Verkehrsgesellschaft zu sehen.
Weitere Informationen im Internet unter:
www.praevention-rhein-neckar.de
Rückfragen bitte an:
Polizeipräsidium Mannheim
Öffentlichkeitsarbeit
Dieter Klumpp
Telefon: 0621 174-1105
E-Mail: mannheim.pp.stab.oe@polizei.bwl.de
http://www.polizei-bw.de/