31.07.2015 – 16:36
Kassel (ots) – Ein 18 Jahre alter polnischer Staatsbürger wurde am frühen Donnerstagmorgen gegen 1 Uhr auf dem Vorplatz des Fernbahnhofs im Kasseler Stadtteil Bad Wilhelmshöhe Opfer einer räuberischen Erpressung. Zwei bislang unbekannte Täter bedrohten den kurz zuvor aus einem Fernbus von Koblenz in Richtung Polen ausgestiegenen 18-Jährigen mit einem Messer und raubten drei Reisetaschen, in denen sich auch die Ausweise und die Geldbörse des jungen Mannes mit rund 30,- Euro befanden. Der beraubte und nur polnisch sprechende Mann rannte in Panik sofort weg und konnte an einem Wohnhaus in der Wilhelmshöher Allee einer Bewohnerin deutlich machen, dass er soeben Opfer eines Raubüberfalls geworden war. Die Frau rief über Notruf die Polizei. Sofort eingeleitete Fahndungsmaßnahmen verliefen in der Nacht allerdings ohne Erfolg.
Arbeitsstelle angeboten; Raubopfer wollte nach Koblenz zurück
In seiner mit einer Dolmetscherin geführten Vernehmung bei der Ermittlungsgruppe Raub im Kommissariat 35 der Kasseler Kripo gab der 18-Jährige an, um kurz vor 1 Uhr mit dem Fernbus am ICE-Bahnhof angekommen zu sein. Eigentlich sei er auf der Rückreise nach Polen gewesen. Da ihn aber kurz vor Kassel ein polnischer Landsmann aus Koblenz angerufen und mitgeteilt habe, dass er dort für ihn eine Arbeitsstelle gefunden habe, wollte er mit der nächsten Fahrgelegenheit zurück nach Koblenz fahren. Nachdem er mit seinen drei Reisetaschen kurz auf einer Bank im Wartebereich des Bahnhofs Platz genommen hatte, habe sich ein polnischer Landsmann neben ihn gesetzt und ihn in ein Gespräch in polnischer Sprache verwickelt. Um ihn wieder los zu werden sei er nach draußen gegangen und habe eine Zigarette geraucht.
Mit Messer bedroht, beraubt und noch verfolgt
Der etwa 30 bis 40 Jahre alte Landsmann habe sich aber nicht abwimmeln lassen und sei ihm nach draußen gefolgt. Plötzlich sei ein etwa 20 Jahre alter Deutscher auf der Bildfläche erschienen, habe den vermeintlichen Landsmann mit Handschlag begrüßt und sich mit ihm in Deutsch unterhalten. Er habe die Sprache erkannt, aber kein Wort verstanden. Plötzlich habe dieser junge Mann ein Messer in der Hand gehabt und damit in seine Richtung gezeigt. Der Täter mit vermutlich polnischer Herkunft habe ihm daraufhin eine der Reisetaschen von der Schulter gerissen. Vor Angst sei er sofort weggelaufen und habe auf der Flucht auch seine anderen beiden Taschen verloren. Der jüngere Täter habe ihn noch ein Stück verfolgt, sei dann aber offenbar zurückgeblieben. Er habe dann einfach an einem Mehrfamilienhaus geklingelt und eine Bewohnerin habe für ihn die Polizei verständigt. Wer kennt die Tatverdächtigen?
Den vermeintlichen polnischen Landsmann beschrieb der Überfallene als 30 bis 40 Jahre alt, etwa 1,78m groß, mit normaler Figur und schwarzen Haaren. Er habe einen leichten Dreitagebart gehabt. Auffallend sei gewesen, dass diesem Mann die oberen mittleren Zähne fehlten und er ein etwa 15 Zentimeter langes Tattoo auf dem linken Unterarm hatte. Er war mit einem schwarzen Kapuzenpullover, einer schwarzen Sporthose und schwarzen Adidas-Sportschuhen bekleidet. Der „Deutsche“ sei um die 20 und deutlich kleiner gewesen. Er hatte dunkle Haare, keinen Bart und war vermutlich mit einer Jeans und einem geknöpften Oberhemd kleidet. Dazu trug er schwarze Turnschuhe mit weißer Sohle. Dieser Mann soll außerdem eine blaue IKEA-Tüte dabei gehabt haben. Die weiteren Ermittlungen in dieser Raubsache führt das K 35 der Kasseler Kripo. Die Ermittler suchen nun nach möglichen Tatzeugen und bitten um Hinweise auf die beschriebenen Tatverdächtigen. Zeugen melden sich bitte beim Polizeipräsidium Nordhessen in Kassel, Tel. 0561 – 9100.
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