Pressebericht vom 28.07.2015

Pressebericht vom 28.07.2015

Inhalt:

1259. 50 Jahre Verkehrspuppenbühne Polizeipräsidium München 1965 – 2015

1260. Tausch von Fahrerkarten unter Busfahrern

1261. Brand einer Bioenergieanlage – Taufkirchen

1262. 36. Rauschgifttoter

1263. Trickdiebstahl in einem Juweliergeschäft – Maxvorstadt

1264. Wohnungsbrand; eine Person schwer verletzt – Pasing

1265. Mehrere Brandlegungen an Papier- und Mülltonnen – Am Hart

1259. 50 Jahre Verkehrspuppenbühne Polizeipräsidium München 1965 – 2015
„Der Kasperl mit der Klatsche in der Hand, der das Krokodil verhaut“ – das ist das Bild, das in den Köpfen der ersten Puppenspieler im Jahr 1965 entstand, als sie überlegten, mit welchen Mitteln sie die Aufmerksamkeit der kleinsten und schwächsten Verkehrsteilnehmer gewinnen könnten. Diese waren häufig an Unfällen beteiligt und deshalb war es besonders wichtig, ihnen das richtige Verhalten im Straßenverkehr nahe zu bringen.
Von da an begannen die regelmäßigen Vorstellungen zunächst ausschließlich in der Landeshauptstadt München. Seit 1975 spielt die Verkehrspuppenbühne auch in den Grundschulen des Landkreises München.

Generationen von Münchnern gelangten während ihrer Grundschulzeit mehrmals in den Genuss unterschiedlicher Programme des Verkehrskasperls, dessen Ziel es war, witzig und spielerisch, aber auch eindringlich und nachhaltig die jungen Verkehrsteilnehmer auf die Gefahren im Straßenverkehr vorzubereiten.

Im Laufe der Zeit interessierten sich die Kleinen aber eher für Außerirdische, Monster und Fabelwesen und so ging der Verkehrskasperl in seinen wohlverdienten Ruhestand. Die Themenauswahl, die Musik, die Figuren und sogar die gesamte Bühne mussten den Erfordernissen angepasst werden. So kam es, dass sich die Münchner Bühne vom Kasperltheater zu einem der größten und modernsten Polizeipuppentheater in Europa entwickelt hat.

Neben Themen der Verkehrssicherheit waren von Anfang an auch „Notruf“, „Mein und Dein“, „gute und schlechte Geheimnisse“ sowie weitere Themen der Sicherheits-, Umwelt-, Sozial- und Gesundheitserziehung Programminhalte der Stücke. Auch die Vermittlung von Werten wie Ehrlichkeit und Höflichkeit gehört zum Repertoire. Für jedes Schuljahr schreiben die Beamten des derzeitigen Ensembles Stefanie Becker, Günter Fenk, Alfred Hübner und Werner Wolf ein neues Theaterstück. Die frühe positive Erfahrung der Kinder im Umgang mit der Polizei ist für uns von großer Bedeutung.

Mit peppiger Musik und Bewegungseinlagen gelingt es den Puppenspielern immer wieder aufs Neue, die Aufmerksamkeit des Publikums zu gewinnen.

Die Ereignisse haben sich heute längst von der Puppenbühne auf den Zuschauerraum ausgedehnt, wo es schon mal zu einer „Verfolgungsjagd“ kommen kann; daher spricht man heute auch von einem Theater, bei dem die Kinder in das Spiel aktiv mit einbezogen werden. Alle Altersgruppen, von den Kindergartenkindern, über die Erst-, bis zu den Viertklässlern, werden durch das Puppentheater individuell erreicht. Für eine noch größere Nachhaltigkeit werden die Inhalte von den Lehrkräften altersspezifisch nachbereitet.

Der größte Lohn für die Akteure ist es, während und am Ende des Spiels in lachende Kindergesichter blicken zu dürfen.

Man merkt den Kindern an, dass sie die in unterhaltsamer und pädagogisch geschickter Verpackung vermittelten Ratschläge gerne annehmen und befolgen. Es wäre wünschenswert, dass es die vielen schlechten Beispiele von uns Erwachsenen nicht gäbe!

Seit seiner Gründung konnte das Puppentheater fast 2,5 Millionen kleine und auch große Besucher begeistern. Ziel des diesjährigen Stücks ist es, kindgerecht über die Gefahren und das richtige Verhalten im Straßenverkehr aufzuklären und auch das Thema Kriminalitätsvorbeugung zu vermitteln.

1260. Tausch von Fahrerkarten unter Busfahrern
Am Sonntag, 26.07.2015, wurden Fernreisebusse und der grenzüberschreitende Linienverkehr von der Bundesanstalt für Güterverkehr und der Verkehrsüberwachung der Münchner Verkehrspolizei kontrolliert.

Die Kontrollen durch die Verkehrspolizei am Zentralen Omnibus Terminal (ZOB) ergaben mehrere Straftaten im Bereich der Fälschung beweiserheblicher Daten sowie den Verstoß nicht genehmigte Haltestellen anzufahren.

Erstes Busfahrerduo, 07.30 Uhr:
Ein Busfahrer eines ungarischen Busunternehmens fuhr verbotswidrig mit der Fahrerkarte eines Kollegen. Der Busfahrer, der die Fahrerkarte ausgeliehen hatte, fuhr gleichzeitig mit einem anderen Bus mit manuellem Lenkzeitaufschrieb. Die zulässige Tageslenkzeit des ersten Fahrers sollte hierdurch unauffällig mit Zeiten des zweiten Fahrers verlängert werden.
Beide Busfahrer (zwei Ungarn, 37 und 52 Jahre), der unrechtmäßige Benutzer und der Überlasser der Fahrerkarte, mussten vor Ort eine Sicherheitsleistung von jeweils 500 Euro zur Sicherung des Strafverfahrens leisten.

Zweites Busfahrerduo, 08.30 Uhr:
Ein italienisches Busfahrerduett teilte sich die Arbeit. Dabei wurde nur eine Fahrerkarte verwendet. Der Busfahrer, dessen Fahrerkarte nicht verwendet wurde, sparte sich dadurch Lenkzeiten für eine spätere Fahrt auf. Seine Fahrerkarte wurde bei der Kontrolle im Geldbeutel gefunden. Die beiden italienischen Busfahrer mit Wohnsitz in Deutschland müssen sich vor Gericht für die Fälschung beweiserheblicher Daten verantworten.

Durch die Überschreitung der gesetzlich festgelegten Lenkzeiten wird das Konzentrations- und Reaktionsvermögen der Busfahrer stark herabgesetzt. Lenkzeitüberschreitungen führen immer wieder zu Verkehrsunfällen mit verletzten und getöteten Verkehrsteilnehmern. Dem Busfahrer obliegt ein hohes Maß an Verantwortung für seine Passagiere und andere Verkehrsteilnehmer.

Nicht genehmigte Haltestelle, 13.50 Uhr:
Ein mazedonisches Busunternehmen pflegte auf seiner Route von Kicevo Mazedonien über Serbien, Österreich nach Ansbach in Deutschland einen zusätzlichen Stopp am Münchner ZOB ein. Dies wollte das Busunternehmen trotz einer vorangegangenen Untersagung durch die Regierung von Oberbayern und bereits einer erfolgten Kontrolle durch die Verkehrspolizei München nicht unterlassen.
Das mazedonische Busunternehmen erwartet eine Anzeige gegen das Personenbeförderungsgesetz. Zur Sicherung des Verfahrens wurde eine Sicherheitsleistung in Höhe von 1.400 Euro vor Ort einbehalten.

1261. Brand einer Bioenergieanlage – Taufkirchen
Am Montag, 27.07.2015, um 12.15 Uhr, riefen Autofahrer den Polizeinotruf an und teilten mit, dass sie eine starke Rauchentwicklung von der A 995 im Bereich des Taufkirchner Ortsteils Potzham sehen konnten.

In einer dortigen Bioenergieanlage war im Bereich einer Sieb- und Häckselanlage ein Brand ausgebrochen, der sich schnell ausbreitete. Durch den Brand wurden die beiden Anlagen zerstört. Dazu schmorte das Hallendach an. Ebenso wurde die Außenfassade des Betriebsgebäudes beschädigt und mehrere Förderbänder gerieten in Brand. Die freiwilligen Feuerwehren aus Taufkirchen, Unter- und Oberhaching löschten das Feuer. Die rund 100 eingesetzten Feuerwehrleute konnten ein Übergreifen der Flammen auf angrenzende Lagerbereiche und die Kraftwerkstechnik verhindern.

Auch auf der Autobahn kam es zu Sichtbehinderungen durch die schwarzen Rauchschwaden. Nach einer ersten Schätzung entstand bei dem Brand ein Sachschaden von mindestens 500.000 Euro.

Die Brandermittler der Münchner Kriminalpolizei haben die Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen. Nach den ersten Ermittlungen wird von einem technischen Defekt ausgegangen. Durch ein eingeklemmtes Metallteil wurde anscheinend eine Antriebswelle überhitzt, die umliegende Anlagenteile und Hackschnitzel in Brand setzte

1262. 36. Rauschgifttoter
Am Donnerstag, 23.07.2015, wurde ein 42-jähriger Münchner in seiner Wohnung im Stadtteil Am Hart tot aufgefunden.

Der Verstorbene war als Drogenkonsument bekannt und die Auffindsituation wies auf eine Drogenintoxikation hin. Hinweise auf ein Fremdverschulden haben die kriminalpolizeilichen Ermittlungen nicht ergeben. Eine Obduktion wurde angeordnet. Es handelt sich somit um den 36. Rauschgifttoten im Jahr 2015 im Bereich des Polizeipräsidiums München.

Vergleichszahlen:
2014: 24 Personen
2013: 29 Personen

1263. Trickdiebstahl in einem Juweliergeschäft – Maxvorstadt
Am Montag, 27.07.2015, um 09.20 Uhr, betrat ein unbekannter Täter ein Juweliergeschäft am Stiglmaierplatz in der Maxvorstadt. Er gab an, seiner Großmutter hochwertige Ringe kaufen zu wollen. Danach ließ er sich mehrere Goldringe zeigen.

Durch eine geschickte Gesprächsführung und durch die Verwendung eines Prospektes, welchen er in der Hand hielt, lenkte er die Verkäuferin immer wieder ab, indem er weiteren Schmuck sehen wollte. Um seine Glaubwürdigkeit und seine Liquidität hervorzuheben zeigte er mehrfach ein dickes Geldbündel während des Gesprächs vor. Am Ende des Beratungsgesprächs gab der Mann an, kurz mit seiner Frau Rücksprache halten zu müssen, da er sich unsicher sei, welchen Ring er nehmen solle. Er verließ das Geschäft.

Kurze Zeit später bemerkte die Verkäuferin, dass der unbekannte Mann fünf hochwertige Goldringe im Wert von mehreren Tausend Euro entwendet hatte. Sie alarmierte die Polizei. Der Täter konnte zwischenzeitlich unerkannt entkommen.

Täterbeschreibung:
Männlich, ca. 40 Jahre, 180 cm groß, schlank, schwarze mittellange zurückgekämmte Haare, Drei-Tage-Bart, sprach gebrochen Deutsch, trug schwarzen Pullover und schwarze Hose.

Zeugenaufruf:
Personen, die sachdienliche Hinweise geben können, werden gebeten, sich mit dem Polizeipräsidium München, Kommissariat 65, Tel. 089/2910-0, oder jeder anderen Polizeidienststelle in Verbindung zu setzen.


1264. Wohnungsbrand; eine Person schwer verletzt – Pasing
Am Montag, 27.07.2015, um 22.55 Uhr, bemerkte eine 78-jährige Bewohnerin in der Planegger Straße in Pasing eine Rauchentwicklung in ihrem Wohnanwesen. Gemeinsam mit einem weiteren 41-jährigen Hausbewohner ging sie zur Wohnung eines 59-jährigen Münchners, wo sie glaubten, dass von dessen Wohnung die Rauchentwicklung ausging.
Da auf Klingeln und Klopfen an der Wohnungstür niemand reagierte, trat der Hausbewohner die Tür ein und schrie, ob sich noch jemand in der Wohnung befindet. Der 59-jährige Wohnungsmieter antwortete daraufhin, dass es ihm gut gehe, er komme aber nicht mehr aus der Wohnung heraus. Bevor die Feuerwehr ein Sprungtuch unter seiner Wohnung aufbauen konnte, sprang er bereits aus dem Badezimmerfenster im 2. Stock. Bei dem Aufprall wurde er schwer verletzt (mehrere Frakturen). Außerdem erlitt er eine leichte Rauchgasvergiftung und leichte Brandverletzungen. Lebensgefahr besteht nicht.

Die 78-jährige Hausbewohnerin erlitt ebenfalls eine leichte Rauchgasvergiftung, welche im Krankenhaus behandelt werden musste. In der Wohnung des 59-Jährigen und auch im Treppenhaus entstanden durch Feuer und Rauch starke Schäden.

Insgesamt entstand ein Sachschaden von ca. 250.000 Euro. Die Brandermittler der Münchner Kriminalpolizei haben die Ermittlung zur Brandursache aufgenommen.

Die ersten Ermittlungen ergaben, dass der Brand im Wohnzimmer ausgebrochen war. Momentan wird von einer fahrlässigen Inbrandsetzung einer Couch durch den Bewohner ausgegangen.


1265. Mehrere Brandlegungen an Papier- und Mülltonnen – Am Hart
Am Montag, 27.07.2015, zwischen 23.25 Uhr und 23.45 Uhr, kam es zu insgesamt drei Brandlegungen an Papier- und Mülltonnen im Stadtteil Am Hart. Der entstandene Sachschaden beträgt ca. 25.000 Euro.

Gegen 23.25 Uhr wurde in der Bernaysstraße eine Papiermülltonne angezündet. Die Flammen griffen auf einen Briefkasten und eine Klingelanlage über. Das Feuer konnte von eintreffenden Polizeibeamten mit einem Handfeuerlöscher gelöscht werden. Es entstand ein Sachschaden von 1.000 Euro.

Um 23.35 Uhr brannte eine weitere Papiertonne an der Kreuzung Grasmückenweg und Schollerweg. Hier entstand ein Schaden von ca. 500 Euro.

Im Rahmen einer eingeleiteten Sofortfahndung entdeckten Polizeibeamte um 23.45 Uhr in der Ingolstädter Straße ein größeres Feuer. Ein Mülltonnenunterstand, ein Müllpresscontainer und mehrere Müllcontainer brannten. Bei dem Brand entstand ein Schaden von ca. 10.000 Euro.

Die Flammen griffen auch auf einen in der Nähe parkenden Pkw (Ford) über. An dem Auto entstand ein Schaden von ca. 3.500 Euro. Auch die Fassade des dortigen Anwesens wurde durch die Flammen beschädigt. Die Scheibe der Haustür und mehrere Fenster sprangen und die Fassade wurde rußgeschwärzt. Dabei entstand ein Schaden von ca. 10.000 Euro.

Zeugenaufruf:
Wer hat gestern im Zeitraum zwischen 23.15 und 24.00 Uhr im Bereich der Ingolstädter Straße 166 beim Ärztehaus bzw. in den angrenzenden Seitenstraßen Heidemannstraße, Bernaystraße, Grasmückenweg und Schollerweg Beobachtungen gemacht, welche mit den drei Bränden in Zusammenhang stehen könnten.
Hinweise bitte an das Kommissariat 13 des Polizeipräsidiums München unter der Telefonnummer 089 / 2910-0.

Quelle: Bayerische Polizei