28.07.2015 – 15:02
Freiburg (ots) – Am 27.07.2015 fand in den Räumlichkeiten der Rosa Hilfe ein gemeinsamer Austausch zwischen Polizei, Rosa Hilfe e.V. und dem Arbeitskreis JVA / Polizei der Freiburger LSBATTIQ (lesbisch, schwul, bisexuell, asexuell, transsexuell, transgender, intersexuell und queer)-community statt. Hintergrund dieses Gesprächs war eine Polizeikontrolle am Opfinger Baggersee, bei welcher bei den kontrollierten Personen der Eindruck entstanden war, es würden ausschließlich homosexuelle Männer kontrolliert werden.
Die für die Polizei aktuell vorliegenden Kontrollanlässe wie beispielsweise die Verhinderung illegaler Techno-Partys, diverse Fälle des Diebstahls aus Pkw sowie die Eindämmung der Waldbrandgefahr durch die Verhinderung des Grillens außerhalb dafür vorgesehener Grillstellen wurden gemeinsam erörtert. Es wurde verdeutlicht, dass keine zielgerichteten Kontrollen der homosexuellen Szene am Opfinger Baggersee stattfinden.
Der Arbeitskreis JVA / Polizei der Freiburger LSBATTIQ-community bedauert, dass bei dieser Kontrolle der Anschein entstand, dass schwule Männer beziehungsweise Männer, die Sex mit Männern haben (MSM) gezielt von der Polizei kontrolliert würden. Dies stellt auch aus historischer Perspektive für die community ein schwieriges Thema dar. Es entsteht schnell Unsicherheit bezüglich polizeilicher Maßnahmen, da einige der Männer noch zu Zeiten des damaligen §175 StGB aufwuchsen und sich auch heute noch vielen Vorurteilen gegenüber stehen sehen. Die Vertreter*innen der community hoffen in Zukunft auf eine gute Zusammenarbeit mit der Polizei Freiburg. Insbesondere ist vorgesehen, dass regelmäßig Vertreter*innen der Polizei und Vertreter*innen des Arbeitskreises JVA / Polizei der Freiburger LSBATTIQ-community an einem ‚Runden Tisch‘ zusammen kommen, um aktuelle Vorkommnisse zu besprechen, ggf. Missverständnisse dieser Art persönlich auszuräumen und die Sicherheit von LSBATTIQ-Menschen in Freiburg zu verbessern. Weitere Maßnahmen, die auf die Sensibilisierung zum Thema Homo- und Transphobie abzielen, sind angedacht.
In Zusammenarbeit mit dem Polizeipräsidium Freiburg will der AK JVA / Polizei in Zukunft in die community hineinwirken, um Menschen zu ermutigen, Übergriffe jeglicher Art bei der Polizei anzuzeigen.
lr
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Laura Riske
Polizeipräsidium Freiburg
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