26.07.2015 – Großangelegte Alkohol-, Drogen- und Geschwindigkeitskontrollen

26.07.2015 – Großangelegte Alkohol-, Drogen- und Geschwindigkeitskontrollen  – OHV

BAB 111 – Stolpe

Seit Montagmorgen, 20.07.2015 konzentriert sich die Polizei des Landes Brandenburg verstärkt auf den gewerblichen Personen- und Güterverkehr. Hierzu wurden täglich stationäre und mobile Kontrollen an den verschiedensten Standorten durchgeführt.Ergebnisse hierzu siehe Meldungen: 2015/2026, 2015/2034, 2015/2035.Als ergänzende Maßnahme könnte man die am heutigen Tage durchgeführten Alkohol-, Drogen- und Geschwindigkeitskontrollen bezeichnen. Seit heute Morgen Punkt 04.00 Uhr führte die Polizeiinspektion Oberhavel unter Leitung des Polizeiführers Erster Polizeihauptkommissar (EPHK) Rittmüller und des Leiters der Befehlsstelle EPHK Ulrich mit ca. 60 Beamten auf dem Streckenkilometer 6 (Schwerlastübergabestelle/ Parkplatz) der Autobahn 111 in Fahrtrichtung Kreuz Oranienburg eine große Kontrolle durch. Darunter befanden sich zwei Diensthundeführer mit je einem Rauschgiftspürhund. Ein Arzt zur Entnahme von Blutproben war ebenso zugegen.Hintergrund war unter anderem die für den 25.07.2015 angemeldete Versammlung in der Bundeshauptstadt Berlin. Unter dem Motto „Zug der Liebe“ fand hier eine Versammlung in Form eines Aufzuges statt, bei der sich bereits am Vorabend auf der Facebook-Seite rund 29.000 Menschen angemeldet hatten.Unterstützt wurde die Inspektion Oberhavel von insgesamt sechs Polizeibeamten aus Berlin.Diese wiesen unter anderem die Brandenburger Kollegen in einen Urin-Schnelltest ein, der in Berlin bereits seit mehreren Jahren angewandt wird. Ziel ist es auch diesen in Brandenburg einzuführen.Zur Durchführung der Kontrollen wurde der Verkehr zunächst auf der zweispurigen Fahrbahn verengt und durch einen Geschwindigkeitstrichter verlangsamt.Durch die Verkehrspolizei der Direktion wurde an dieser Stelle ein offen erkennbares Radarmessgerät installiert.Anschließend wurden die herausselektierten Verkehrsteilnehmer auf dem Parkplatz kontrolliert. Bei begründetem Verdacht wurden nicht nur die Fahrer überprüft. Die Spürhunde kamen an Fahrzeugen und mitgeführten Sachen ebenso zum Einsatz.Insgesamt wurden 440 Fahrzeuge kontrolliert, darunter fünf Lkw, acht Kräder und ein Bus. 44 Beanstandungen wurden verzeichnet. Darunter neun technische Mängel. Insgesamt drei Mal wurde die mitgeführte Ladung nicht vorschriftsmäßig gesichert. Acht Verkehrsteilnehmer verstießen gegen die Gurtpflicht. Darüber hinaus gab es noch 18 sonstige Verstöße, wie zum Beispiel nicht mitgeführte Fahrzeugpapiere oder Mängel in der Beleuchtungseinrichtung. Insgesamt 21 Fahrzeugführer wurden wegen Alkohol- oder Drogendelikten festgestellt, von denen in 17 Fällen eine Blutprobe angeordnet wurde. In sieben Fällen wurden zusätzlich Betäubungsmittel aufgefunden.Ein 21-Jähriger aus Berlin pustete vor Ort 1,9 Promille und ein 32-Jähriger aus dem Landkreis Oberhavel 1,56. Die jeweiligen Fahrzeuge mussten am Kontrollort stehen gelassen oder durch jemanden abgeholt werden. Unter den weiblichen Verkehrsteilnehmern wurde eine Frau aus Hamburg (Stewardess) mit 0,89 Promille festgestellt. Diese gab an noch am heutigen Tage einen Flug begleiten zu müssen. Bei erstmaligem Verstoß drohen ihr 500 Euro Bußgeld, zwei Punkte und ein Monat Fahrverbot.Ein 45 Jahre alter Mann aus dem Landkreis Oberhavel versuchte vor den Augen der Beamten ein szenetypisches Tütchen zu verstecken. Darüber hinaus hatte er noch 0,69 Promille gepustet und Kokain konsumiert. Ein anderer 28-jähriger Oberhaveler zitterte am ganzen Körper, gab jedoch an seit Jahren keine Drogen konsumiert zu haben. Aufgrund der gesamten Umstände wurde auch in diesem Fall eine Blutprobe angeordnet. Nach Abschluss der Maßnahmen verließ er über einen Wanderweg den Kontrollort. Das Fahrzeug, mit welchem er vor Ort war, blieb stehen. Dieses war zur Zwangsentstempelung ausgeschrieben aufgrund eines nicht vorhandenen Versicherungsschutzes.Insgesamt wurden während der Kontrollen noch ein Verstoß gegen das Waffengesetz und zwei Verstöße wegen Fahren ohne erforderliche Fahrerlaubnis sowie vier Mal der Verdacht des illegalen Aufenthalts und ein Verdacht der illegalen Schleusung festgestellt und zur Anzeige gebracht. Die Ermittlungen zum letztgenannten Fall sind aber noch nicht abgeschlossen. Trotz eingerichteter Geschwindigkeitsreduzierung durch die Verkehrspolizei wurden auch hier insgesamt 44 Überschreitungen festgestellt. Obwohl die zulässige Höchstgeschwindigkeit auf 40 km/h reduziert wurde, wurde ein Fahrer mit 79 vorwerfbaren Kilometern pro Stunde gemessen. Ihn erwarten nun 120 Euro Bußgeld und ein Punkt.Sichergestellt wurden neben Marihuana mehrere Briefchen mit Amphetaminen und weißem Pulver in verbraucherüblichen Mengen. Um welche Substanzen es sich genau handelt muss noch untersucht werden. Einige Geräte zum Konsum wurden ebenfalls aufgefunden. Insgesamt fünf kontrollierte Personen mussten vor Ort ihren Führerschein abgeben. Zwei Polizeibeamte wurden durch Wespenstiche verletzt, konnten ihren Dienst aber weiter fortsetzen.

Quelle: Internetwache Brandenburg