Flüchtlingsstrom reißt nicht ab
PASSAU. Der anhaltende Flüchtlingsstrom aus den Krisengebieten der Welt sorgt für hohe Arbeitsbelastung – insbesondere bei den Polizeidienststellen im Raum Passau.
Allein seit 16.07.2015 wurden insgesamt 3596 illegal eingereiste Migranten von Landes- und Bundespolizei im Raum Passau aufgegriffen. Dabei steigt die Zahl von Tag zu Tag. Waren es am 16.07.15 noch 324 aufgegriffene Flüchtlinge, so zählte man am 23.07.15 bereits 556 Migranten. <br />Eine Entspannung der Lage ist derzeit nicht in Sicht.
Im selben Zeitraum nahm die Landespolizei 56 Schleuser fest, für die fast ausnahmslos auf Antrag der Staatsanwaltschaft Passau durch Ermittlungsrichter Haftbefehl erlassen wurde.
Aktuell kann von zwei Großschleusungen berichtet werden:
Am Mittwoch, 22.07.15, gegen 20.45 Uhr, fiel einer Polizeistreife auf der Staatsstraße 2110 im Bereich der Anschlussstelle Passau Süd ein VW-Bus mit rumänischem Kennzeichen auf, der Richtung Passau fuhr. Die Beamten hielten den VW zur Kontrolle an. Im Fahrzeug fanden sie neben dem rumänischen Schleuser zwanzig Syrer und Iraker vor. Die acht Männer, sechs Frauen und sechs Kinder saßen teilweise im Fußraum des VW, da nicht genügend Sitzgelegenheiten vorhanden waren.
Die Polizeibeamten nahmen den 25-jährigen Schleuser fest und brachten die zwanzig Geschleusten zur X-Point-Halle, wo sie von der Bundespolizei in Empfang genommen wurden.
Der 25-jährige Rumäne wurde dem Ermittlungsrichter vorgeführt, der auf Antrag der Staatsanwaltschaft Passau Haftbefehl erließ.
In den frühen Morgenstunden gegen 02.45 Uhr des Donnerstag, 23.07.15, verließ ein Ford Transit mit deutschem Ausfuhrkennzeichen die BAB A 3 an der Anschlussstelle Passau Süd, dabei fiel er an der Einmündung zur Staatsstraße 2618 einer zivilen Polizeistreife auf. Der Fahrer des Ford beschleunigte sein Fahrzeug und fuhr auf der Staatsstraße mit überhöhter Geschwindigkeit in Richtung Fürstenzell. Die Beamten folgten dem Ford Transit mit erheblichem Abstand und gaben sich nicht als Polizei zu erkennen. Der Ford-Fahrer fuhr ständig auf der linken Spur und auf Höhe Niederreisching bremste er plötzlich stark ab, sprang bei geringer Geschwindigkeit aus dem fahrenden Fahrzeug und flüchtete in ein angrenzendes Maisfeld.
Der Ford Transit rollte weiter Richtung Straßengraben und kam an einem Verkehrszeichen zum Stehen.
Die zivilen Polizeibeamten näherten sich dem Ford und stellten fest, dass auf der Ladefläche 21 Syrer standen, die bei der rabiaten Fahrweise des Ford-Fahrers glücklicherweise nicht verletzt wurden.
Die sofort eingeleitete Fahndung nach dem flüchtigen Schleuser blieb ergebnislos. Die 21 Syrer wurden der Bundespolizei in der X-Point-Halle übergeben.
Aktuell wurden heute, 24.07.15, gegen 03.00 Uhr, bei Niederwinkling auf der Staatsstraße 2147 siebenundzwanzig Migranten angetroffen. Daran ist zu erkennen, dass sich langsam die Lage ins Landesinnere verschiebt.
Die immer weiter steigenden Zahlen führten dazu, dass einzelne besonders belastete Dienststellen personelle Unterstützung erhielten. Dieses Personal kam sowohl aus Bereichen innerhalb des Polizeipräsidiums Niederbayern als auch auf Initiative des Bayerischen Staatsministeriums des Innern, für Bau und Verkehr von der Bereitschaftspolizei.
Trotz der hohen Anzahl an illegalen Migranten, die durch die Landespolizei aufgegriffen werden, sind die Polizeidienststellen der Landespolizei nach wie vor dazu in der Lage ihren originären Aufgaben nachzukommen.
Medien-Kontakt: Pol.-Präs. Ndby., Presse-Team, Andrea Kerler-Simeth, PHK´in, 09421-868-1012
Veröffentlicht am 24.07.15 um 15.00 Uhr.