Warnung vor neuer Betrugsmasche

Warnung vor neuer Betrugsmasche

OBERBAYERN SÜD. Im Juli 2015 wurden bereits zwei größere mittelständische Unternehmen Opfer eines versuchten Betruges mittels gefälschten Emails. Beide Male wurde die Fälschung noch rechtzeitig erkannt und somit ein Schaden von mehreren Hunderttausend Euro abgewandt. Die Cybercops der Kripo Rosenheim wurde mit den Ermittlungen betraut.

Die derzeit unbekannten Täter setzten sich unter Verwendung von gefälschten E-Mail-Adressen direkt mit den Finanzabteilungen der Unternehmen in Verbindung und gaben vor, dass seitens der Vorstände bzw. der Firmenchefs Zahlungen an ausländische Konten angewiesen werden. Als Absender der Mails waren die Namen der Firmenverantwortlichen angegeben. In den E-Mails wird unter Hinweis auf z.B. ein neues Projekt um Diskretion gebeten. Somit wurde versucht, die Empfänger der E-Mails dazu zu bringen, ohne vorherige Rücksprache mit den vermeintlichen Absendern der Mails die Zahlungen auszuführen. In diesem Zusammenhang wurde außerdem in einem Fall zur Unterstreichung der Seriosität die Identität eines tatsächlich existierenden Rechtsanwaltes einer renommierten Anwaltskanzlei verwendet. Dieser vermeintliche Anwalt nahm hierzu sowohl per E-Mail als auch telefonisch Kontakt zu der Finanzabteilung auf.

Auch im zweiten bekannten Fall sollte die Abwicklung durch eine Rechtsanwältin erfolgen. Bei dieser handelte es sich jedoch um eine fiktive Person, welche ebenfalls per E-Mail und auch telefonisch Kontakt zu der Buchhaltung des Unternehmens aufnahm.

In beiden hier bekannten Fällen sind glücklicherweise keine Zahlung erfolgt, so dass den Unternehmen kein Schaden entstanden ist. Die Spezialisten der Kriminalpolizei Rosenheim in Sachen Cybercrime haben die Ermittlungen aufgenommen. Nach derzeitigem Erkenntnisstand agieren die Täter, welche sehr gut deutsch mit ausländischem Akzent sprechen, aus dem Ausland. Es konnten digitale Spuren festgestellt werden, welche zu unterschiedlichen Providern aus verschiedenen Ländern führen.

Da davon ausgegangen werden muss, dass die Täter weitere Unternehmen angehen werden, bittet die Kriminalpolizei Rosenheim um äußerste Vorsicht bei eingehenden E-Mails, welche vermeintliche Zahlungsanweisungen seitens berechtigter Firmenchefs bzw. Vorstände beinhalten. Die Fälschungen können bei genauer Betrachtung der E-Mail-Adressen erkannt werden, da diese entgegen den originalen Adressen leicht verändert sind oder aber sich hinter den sichtbaren Absenderdaten fremde bzw. unbekannte Adressen ausländischen E-Mail-Anbieters verbergen.

Bei dem Verdacht, dass eingehenden E-Mails nicht von dem vermeintlichen Absender stammen, sollte unbedingt Rücksprache mit dem angeblichen Auftraggeber gehalten werden, bevor hier Zahlungen auf unbekannte ausländische Konten erfolgen. Des Weiteren sollte umgehende eine Anzeige bei der zuständigen Kriminalpolizei gemacht werden.



Quelle: Bayerische Polizei