21.07.2015 – 12:36
PI Leer/Emden (ots) – Leer – Am Abend des 20.07.2015 kam es in der Polizeiinspektion Leer/Emden zu schweren Widerstandshandlungen durch zwei Männer im Alter von 28 und 29 Jahren, durch die vier Polizeibeamtinnen und -beamte verletzt wurden.
Eine Funkstreifenwagenbesatzung war gegen 20:45 Uhr zur Aufnahme einer Sachbeschädigung in ein Mehrfamilienhaus in der Kampstraße gerufen worden. Die Aufnahme der Personalien der Beschuldigten gestaltete sich bereits schwierig und endete damit, dass zumindest einer der Männer aus einer Wohnung heraus mit Geschirr und anderen Gegenständen nach den Polizeibeamtinnen gezielt in Richtung Kopf warf. Daraufhin gingen diese zunächst in Deckung und forderten Unterstützungskräfte an. Als weitere Funkstreifenwagenbesatzungen kurz darauf am Wohnhaus eintrafen, konnten sie den 29-Jährigen unter dessen fortdauernden, extremen Beleidigungen festnehmen und mit Handfesseln fixieren. Der 28-Jährige hingegen unternahm einen kurzen Fluchtversuch, bevor er vor dem Wohnhaus ebenfalls festgenommen werden konnte. Während der Durchsetzung der Maßnahme wehrte sich der 28-jährige vehement und bespuckte, bedrohte und beleidigte die Beamtinnen und Beamten. Auch während der Fahrt zur Polizeidienststelle in der Georgstraße sowie im Polizeigebäude setzte sich dieses Verhalten fort, sodass auch ein Reizstoffsprühgerät gegen den Beschuldigten zum Einsatz kam.
Es gelang dem Mann weiter, sich durch Stöße mit dem Kopf gegen den Fußboden selbst eine stark blutende Stirnplatzwunde zuzufügen, die eine sofortige ärztliche Versorgung erforderlich machte. Die Fahrt mittels eines hinzugerufenen Rettungswagens von der Polizeidienststelle in das Krankenhaus ließ sich aufgrund der fortdauernden, massiven Gegenwehr des 28-Jährigen ebenfalls nur unter Anwendung von körperlichem Zwang seitens der begleitenden Polizeibeamten bewerkstelligen. Durch die selbst beigebrachte Verletzung wurden Polizeiräumlichkeiten sehr stark mit Blut verschmutzt.
Nachdem sich der Mann im Krankenhaus unter zwischenzeitlicher Medikamentengabe durch einen Arzt beruhigt hatte und die medizinischen sowie polizeilichen Maßnahmen abgeschlossen waren, wurde er in den frühen Morgenstunden nach Rücksprache mit der für eine eventuelle weitere Unterbringung zuständigen Stelle des Landkreises Leer entlassen.
Ob der Beschuldigte zum Zeitpunkt der Widerstandshandlungen unter Einfluss von Alkohol oder Betäubungsmitteln stand, muss die Untersuchung von genommenen Blutproben zeigen.
Drei der vier verletzen Polizeibeamtinnen und -beamten waren durch die aus dem Einsatz resultierenden Verletzungen nicht mehr dienstfähig und wurden einer ärztlichen Behandlung zugeführt.
Polizeidirektor Johannes Lind äußerte sich zu den Vorfällen: „Was meinen Kolleginnen und Kollegen hier in der vergangenen Nacht zugemutet wurde, verurteile ich auf das Schärfste. Wir werden alle rechtlichen Möglichkeiten ausschöpfen, um eine angemessene Bestrafung der Taten herbeizuführen und den Kolleginnen und Kollegen in ihrer Genesung bestmöglich den Rücken zu stärken. So einen massiven Angriff auf Polizeibeamtinnen und -beamte habe ich in meinen 37 Dienstjahren bisher nicht erlebt. Ich bin emotional betroffen und gleichzeitig sehr beeindruckt, wie meine Kolleginnen und Kollegen diese extrem belastende Situation ertragen und professionell bewältigt haben.“
Gegen die beiden Beschuldigten wird nun wegen Widerstands gegen Polizeivollzugsbeamte und Sachbeschädigung ermittelt.
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