17.07.2015 – 15:21
Kreis Dithmarschen (ots) – In der Nacht zum Donnerstag ist ein Pärchen in Brunsbüttel in die Kostenfalle eines unseriösen Schlüsseldienstes getappt. Unfassbare vierhundertsechzig Euro mussten die jungen Leute für die Öffnung ihrer Wohnungstür zahlen. Rechtens ist eine derart überhöhte Rechnung nicht.
Tür zu – was nun? Vor dem Problem standen am Donnerstag mitten in der Nacht zwei Brunsbütteler, die nicht mehr in ihre Wohnung gelangten, weil von innen ein Schlüssel steckte. Wie so oft konnte auch in diesem Fall das Internet helfen – die Suche nach einem Schlüsseldienst warf dort eine Firma mit 24-Stunden-Service aus. Ein Anruf unter der angegebenen Nummer war schnell getan und mit einer Kostenvoraussage von um die hundert Euro war das Paar auch einverstanden. Dass der darauf erschienene Mitarbeiter nach der sekundenschnellen Türöffnung dann flotte 461,72 Euro verlangte, kam mehr als überraschend. Weder ein Rückruf bei dem Schlüsseldienst noch das Gespräch mit dem Mitarbeiter wirkten preissenkend. Im Gegenteil: die Betroffenen wurden unfreundlich abserviert, fühlten sich durch das Auftreten des vermeintlichen Helfers eingeschüchtert und unter Druck gesetzt, so dass sie schließlich den geforderten Geldbetrag bar übergaben. Eine spätere Recherche im Internet bestätigte die Geschädigten in ihrem Gefühl, vollkommen über den Tisch gezogen worden zu sein. Lesbar war dort nämlich, dass ein Preis um die zweihundert Euro für eine derartige Leistung zur Nachtzeit annehmbar wäre. Das bestätigte dann auch die Brunsbütteler Polizei, die in dieser Sache eine Anzeige wegen Wucher und Nötigung aufnahm.
Die Polizei rät dazu, sich beizeiten mit der Frage zu beschäftigen, welche seriöse Firma aus dem näheren Wohnumfeld im Notfall mit einer Türöffnung betraut werden kann. Auf jeden Fall sollte immer der zu entrichtende Preis rechtzeitig thematisiert werden, damit es nicht zu späteren Überraschungen kommt, wie sie die 22-Jährige und ihr Partner erlebt haben. Zu diesem Thema hat auch die Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein am 30. August 2012 einen Pressetext erstellt, der unter der Adresse http://www.vzsh.de/wenn-der-notfall-zum-schluesselerlebnis-wird-1 abrufbar ist – er ist immer noch aktuell und beschreibt die Thematik in sachlicher Weise.
Infos gibt es auch beim „Bundesverband Deutscher Schlüsseldienste e.V.“ unter der Internetadresse www.bvdsev.com – der Verband unterhält zudem einen 24-Stunden-Anrufdienst unter der kostenfreien Telefonnummer 0800 00037 00 und informiert über vom Verband geprüfte Schlüsseldienste.
Merle Neufeld
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