Schleuser gefährdet auf der Flucht Polizeibeamte
NEUHAUS a.INN, LKRS. PASSAU. Am Sonntag (12.07.2015) schleuste ein tunesischer Staatsangehöriger elf Menschen nach Deutschland ein. Als er kontrolliert werden sollte flüchtete der unter Drogeneinfluss stehende Fahrer. Auf seiner Flucht gefährdete er mehrere Polizeibeamte und auch die Insassen seines Pkw.
Kurz vor vier Uhr morgens fiel einer Streife der Schleierfahndung auf der BAB A3, Höhe Pocking ein Pkw mit Schweizer Kennzeichen auf. Als das Fahrzeug angehalten werden sollte, flüchtete der Fahrer mit hoher Geschwindigkeit über die Autobahn. Um eine Gefährdung der Insassen des Fluchtfahrzeuges auszuschließen wurden keine weiteren Anhalteversuche durchgeführt. Es gelang jedoch den Standort des Pkws fortlaufend zu lokalisieren. Der Fahrer fuhr an der Anschlussstelle Passau-Süd von der Autobahn ab und steuerte geradewegs in eine Kontrollstelle, die dort von Beamten der Bereitschaftspolizei errichtet worden war. Anstatt stehen zu bleiben, fuhr der Tunesier mit hoher Geschwindigkeit auf einen Polizeibeamten zu, der sich nur durch einen Sprung zur Seite retten konnte.
Anschließend fuhr der Mann weiter mit überhöhter Geschwindigkeit Richtung Fürstenzell. In einer Kurve geriet der Van ins Schleudern und rutschte in den Graben neben der Fahrbahn. Noch während das Fahrzeug in Bewegung war, sprang der Tunesier aus dem Fahrzeug und flüchtete zu Fuß, konnte aber von Kollegen der Bereitschaftspolizei schnell eingeholt und festgenommen werden. Der Schleuser zog sich dabei leichte Verletzungen an den Händen zu. Die Insassen des Kleinbusses, 10 Iraker und ein Syrer, blieben hingegen unverletzt. Allerdings gaben sie in den späteren Vernehmungen an, dass sie während der Fahrt Todesangst hatten.
Im Rahmen der Sachbearbeitung wurde zudem bekannt, dass der Pkw mit einem bereits abgelaufenem Kurzzeitkennzeichen versehen war, weshalb der Fahrer ohne Versicherungsschutz unterwegs war. Weiter wurden beim Fahrer Auffälligkeiten festgestellt, die auf Drogenkonsum hindeuteten. Ein entsprechender Test bestätigte diese Vermutung.
Der Fahrer, ein in Italien lebender Koch, wurde nach Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft Passau dem Haftrichter vorgeführt und in eine JVA eingeliefert. Gegen ihn wird unter anderem wegen diversen Vergehen nach dem Aufenthaltsgesetz, Gefährdung des Straßenverkehrs,
Gefährlicher Körperverletzung und Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte ermittelt.
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Veröffentlicht am 13.07.2015 um 14.30 Uhr