POL-VER: ++ Die Polizei warnt vor betrügerischen Anrufen angeblicher Microsoft- Mitarbeiter ++

10.07.2015 – 12:16

Landkreis Verden (ots)

Die Polizei warnt vor betrügerischen Anrufen angeblicher Microsoft-  Mitarbeiter Landkreis Verden. Die Polizeiinspektion Verden/Osterholz warnt vor  betrügerischen Anrufen angeblicher Microsoft-Mitarbeiter. Derzeit  stellen die Beamten eine Häufung derartiger Anrufe fest, bei denen  die Angerufenen am Telefon aufgefordert werden, Zugang zum eigenen  Rechner zu gewähren.  Die Täter wählen scheinbar völlig beliebige Festnetzanschlüsse. Den  Angerufenen wird durch geschickte Gesprächsführung in englischer  Sprache suggeriert, es sei zu Schäden auf dem durch ihn betriebenen  Computer gekommen, die durch Installierung eines  Fernwartungsprogramms wieder entfernen werden könnten. Die angezeigten Vorfälle im Landkreis trugen sich stets weitestgehend identisch zu: Der Anrufer, der augenscheinlich unter ausländischer  Telefonnummer anrief, stellte sich in englischer Sprache als  Microsoft-Mitarbeiter vor. Er beunruhigte die Angerufenen damit, dass ein Softwareschaden an ihrem PC festgestellt wurde. Er könne diesen  jedoch schnell beheben, indem über eine Webseite ein bestimmtes  Programm installiert würde. Da die Gespräche sehr seriös, gar vertrauenswürdig verliefen, ist in  einem Fall ein Geschädigter den Aufforderungen gefolgt. Als dem  betrügerischen Anrufer der Fernzugriff auf den heimischen Computer  ermöglicht worden war, konnte der Angerufene auf seinem Bildschirm  tatsächlich einige Aktionen erkennen. Schließlich sollte der  Angerufene für die Reparatur inklusive einer lebenslangen Garantie  vor Malware-Schädigung eine Gebühr von 20 EUR zahlen, die nur per  Sofortüberweisung zu tätigen gewesen sei, was das Opfer über das  installierte Online-Banking-Programm auch machte. Anschließend teilte der Täter noch ein Passwort für die Wiederinbetriebnahme des PCs,  dessen Bildschirm inzwischen schwarz geworden war, mit. Am nächsten  Tag musste der Geschädigte feststellen, dass statt der geforderten 20 EUR tatsächlich mehrere hundert Euro transferiert wurden. Was war  geschehen? Während der Zeit des Fernzugriffs hat der Betrüger, für  den Angerufenen nicht sichtbar, alle Passwörter für den Zugriff zum  Online-Banking und für das  E-Mail-Konto und anderen Zugängen  ausgespäht.  Die Polizei rät: Wer einen solchen Anruf erhält, sollte das Gespräch  am besten sofort abbrechen und auch auf weitere Versuche ebenso  reagieren. Sollte es jedoch schon dazu gekommen sein, dass man einen  Fremdzugriff gestattet hat, hat man die Möglichkeit, diesen durch  Trennung des PCs vom Netzwerk und Strom zu beenden. Danach sollte man in jedem Fall einen Computer-Fachmann das Gerät untersuchen lassen  und umgehend alle jemals verwandten Passwörter (idealerweise  bestehend aus Klein- und Großbuchstaben, wie auch Zahlen und Satz-  oder Sonderzeichen) ändern. Auch eine neue E-Mail-Adresse und ein  Austausch der Kreditkarte können zur weiteren Sicherheit beitragen.  Außerdem sollte die eigene Bank umgehend informiert werden, um die  Möglichkeit der Rückholung der betrügerischen Zahlung zu prüfen.  Nicht zuletzt sollte auch bei der Polizei Strafanzeige erstattet  werden, die dann die Anzeige aufnimmt und diese der  Staatsanwaltschaft in Osnabrück übermittelt. Dort wird gegen die  Betrüger wegen der Vielzahl der Vorfälle ein Sammelverfahren geführt. 

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Quelle: news aktuell / dpa