POL-IZ: 150708.1-Kreis Steinburg: Betrug/Computerbetrug im Zuge von Online Banking durch angeblichen „Microsoft-Mitarbeiter“

08.07.2015 – 09:17

Kreis Steinburg (ots) – Gestern Vormittag erhielt ein Mann (70), wohnhaft im Großraum Kellinghusen, einen Anruf: Am Apparat war eine männliche Person, die sich als Mitarbeiter der Firma Microsoft, ein multinationaler Software- und Hardwarehersteller, ausgab. Sie hätte festgestellt, dass der Computer des 70-Jährigen „nicht ausreichend gegen Viren geschützt“ ist und bot deshalb ein lebenslanges Sicherheitspaket zum Preis von 99 Euro an.

Das gefiel dem 70-Jährigen und er ließ es zu, dass der Unbekannte den Computer des 70-Jährigen fernsteuerte und dabei auch Zugang zu den Bankdaten des Users bekam. Die 99 Euro sollten nämlich zeitgleich abgerufen werden. Er sagte, was der 70-Jährige zu machen und welchen iTAN-Code (indiziertes Einzelpasswort) er einzugeben hätte – doch mehrmals stürzte der Computer des 70-Jährigen ab. Und nach jedem Neustart gab er eine neue iTAN ein, mehrmals also.

Im Zuge der Vorgänge konnte der 70-Jährige auf den Seiten seines Online Banking erkennen, dass von seinem Girokonto mehrmals abgebucht wurde – insgesamt in einer vierstelligen Euro-Höhe. So irritiert, setzte er sich mit seinem Kreditinstitut in Verbindung und musste sich anhören, dass er wahrscheinlich gerade Betrügern auf den Leim geht. Ihm wurde geraten, sein parallel laufendes Gespräch mit dem angeblichen Microsoft-Mitarbeiter sofort zu beenden. Diesem Rat folgte er und wandte sich anschließend an die Polizei, die eine Strafanzeige (Betrug/Computerbetrug – §§263/263a StGB) gegen Unbekannt aufnahm.

Ob es seinem Kreditinstitut gelungen ist, die unrechtmäßig abgebuchten Summen zurück zu buchen, ist hier nicht bekannt.

Die Polizeipressestelle Itzehoe rät allen Unsern, Anrufe von angeblichen Microsoft-Mitarbeitern unverzüglich zu beenden. Dazu Polizeisprecher Hermann Schwichtenberg: „Woher soll der riesige Konzern Microsoft eigentlich wissen, dass auf ihrem Computer eine Sicherheitslücke besteht. Das wäre so, als wenn Mercedes, VW oder BMW bei ihren Kunden anrufen und mitteilen, dass in ihren Reifen Luft fehlt. Auch unwahrscheinlich.“ Des Weiteren rät die Pressestelle: „Lassen Sie es niemals zu, dass Unbekannte Zugriff zu Ihrem Online Banking bekommen. Das kann nicht gut enden.“

Hermann Schwichtenberg

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Quelle: news aktuell / dpa