Pressebericht vom 30.06.2015

Pressebericht vom 30.06.2015

Inhalt:

1063. Taxifahrer will Straßensperre durchbrechen und fährt einen Straßenbauarbeiter an – Westend

1064. Polizeiliche Bilanz der „PEGIDA“-Versammlung am Montag, 29.06.2015

1065. Sachbeschädigung durch Anbringen von Brandmarken auf Ausstellungsbilder – Altstadt

1066. 22-jähriger BMW-Fahrer missachtet Rotlicht und löst damit eine Kettenreaktion aus; eine Person schwer; zwei Personen werden leicht verletzt – Am Hart

1067. Motorradfahrer mit 111 km/h gemessen

1068. Bauarbeiter wird von Teilen einer herabfallenden Decke schwer verletzt – Grünwald

1069. Mitarbeiter einer Firma klagen nach dem Genuss von Thunfischsalat über Symptome einer Lebensmittelvergiftung – Ramersdorf

1070. Falsche Kriminalbeamte betrügen Seniorinnen – Bogenhausen und Hasenbergl

1071. Falsche Wasserwerker bestehlen Seniorin – Milbertshofen

1072. Versuchte Vergewaltigung in einem Münchner Krankenhaus

1063. Taxifahrer will Straßensperre durchbrechen und fährt einen Straßenbauarbeiter an – Westend
Am Freitag, 26.06.2015, gegen 20.15 Uhr, befuhr ein 42-Jähriger mit seinem Taxi Daimler-Benz die Trappentreustraße in südliche Richtung.

Da zu dieser Zeit im Trappentreutunnel Bauarbeiten durchgeführt wurden, sind in diesem Bereich durch das Kreisverwaltungsreferat Verkehrssperren angeordnet und eingerichtet worden.

Diese Verkehrssperren wurden durch die dort eingesetzten Bauarbeiter in Kraft gesetzt. Der Taxifahrer wollte die Straße jedoch trotz Sperre befahren, was ihm durch den Verantwortlichen der Baustelle untersagt wurde.

Der 42-Jährige ließ sich davon nicht beirren und fuhr auf den 49-jährigen Straßenbauer zu. Hierbei schob er die Absperrung, die zwischen den Beiden stand, mit dem Auto zur Seite und fuhr weiter auf den Straßenbauer zu, sodass sich dieser auf der Motorhaube des Taxis wiederfand. Hier wurde er einige Meter mitgenommen, bis er schließlich nach wechselweisen Beschleunigungs- und Abbremsmanövern von der Motorhaube rutschte.

Im Anschluss flüchtete der 42-Jährige mit seinem Taxi in südliche Richtung und fuhr hierbei mit hoher Geschwindigkeit auf eine fünfköpfige Gruppe von Straßenbauarbeitern zu, die sich nur durch einen Sprung zur Seite aus dem Gefahrenbereich retten konnte.

Im Rahmen weiterer polizeilicher Ermittlungen konnte schließlich der Fahrer des Taxis ausfindig gemacht werden, welcher übrigens nicht unter Alkohol- oder Drogeneinfluss stand. In die weitere Sachbearbeitung wurde die Staatsanwaltschaft München eingebunden. Der Führerschein des 42-Jährigen wurde beschlagnahmt.

Nach durchgeführter Vernehmung des Taxifahrers und Spurensicherung am Pkw wurde dieser wieder entlassen.

1064. Polizeiliche Bilanz der „PEGIDA“-Versammlung am Montag, 29.06.2015
Am Montag, 29.06.2015, fand zwischen 19.00 Uhr und 21.00 Uhr eine Versammlung der „PEGIDA-MÜNCHEN“ statt.

In der Spitze nahmen auf Seiten der „PEGIDA-MÜNCHEN“ etwa 40 Personen an der Versammlung teil. Die Anzahl der anwesenden opponierenden Personen belief sich in der Spitze auf etwa 100 Personen.

Während der Versammlung wurden die Kameras von zwei Journalisten von zwei Pegida-Teilnehmern mit Wasser überschüttet.
Die möglichen Sachbeschädiger wurden vor Ort von der Polizei festgestellt.

Des Weiteren wurde ein Polizeibeamter während der Versammlung beleidigt.

Im Umfeld der Versammlung traf in der Nähe des Hauptbahnhofes eine Gruppe von drei bis fünf Personen der opponierenden Versammlungsteilnehmer auf eine Gruppe, die dem rechten Spektrum zuzuordnen sind. Bei dem Aufeinandertreffen kam es zu einer körperlichen Auseinandersetzung einzelner Personen aus der Gruppe. Des Weiteren wurde ein pyrotechnischer Gegenstand aus der Gruppe heraus geworfen.

Am Hauptbahnhof wurde gegen 21.15 Uhr ca. 40 vormals opponierende Versammlungsteilnehmern ein Platzverweis erteilt, nachdem diese ganz offensichtlich abwandernde Pegida-Teilnehmer abpassen wollten. Aufgrund deren Uneinsichtigkeit wurde von der Polizei die Identität der Personen festgestellt. Hier kam es auch zu einer Beleidigung zum Nachteil eines eingesetzten Polizisten.

Die Versammlung wurde gegen 21.25 Uhr beendet.

1065. Sachbeschädigung durch Anbringen von Brandmarken auf Ausstellungsbilder – Altstadt
Anlässlich der Ausstellung „Jüdisches Leben gestern & heute“ sind vom Kulturreferat und dem jüdischen Museum der Landeshauptstadt München im Zeitraum von Sonntag, 21.06.2015, bis Montag, 20.07.2015, am Sankt-Jakobs-Platz mehrere Stellen mit Abbildungen von Personen des öffentlichen Lebens installiert.

Am Montag, 29.06.2015, gegen 08.00 Uhr, stellten Polizeibeamte des Polizeipräsidiums München auf mehreren dieser Abbildungen Brandmarken fest. Diese Brandmarken befinden sich alle in abgebildeten Gesichtern unterhalb der Nase und erwecken den Anschein eines „Hitlerbärtchens“. Die Größe der Brandmarken lässt augenscheinlich auf eine Anbringung mittels Zigaretten oder ähnliches schließen.

Ein konkreter Tatverdacht liegt bislang nicht vor.

Das Fachkommissariat 44 des Polizeipräsidiums München hat die Ermittlungen aufgenommen.

1066. 22-jähriger BMW-Fahrer missachtet Rotlicht und löst damit eine Kettenreaktion aus; eine Person schwer; zwei Personen werden leicht verletzt – Am Hart
Am Montag, 29.06.2015, gegen 10.20 Uhr, fuhr ein 22-Jähriger mit seinem BMW auf der Schleißheimer Straße in nördlicher Richtung. Die Kreuzung mit der Neuherbergstraße/Weitlstraße wollte er in gerader Richtung überqueren und im weiteren Verlauf der Schleißheimer Straße nördlich folgen. Bei der Einfahrt in den Kreuzungsbereich missachtete der BMW-Fahrer das für ihn geltende Rotlicht der Ampel.

Dabei kam es zu einem Zusammenstoß mit einem VW eines 50-Jährigen, der die Schleißheimer Straße in südlicher Richtung fuhr und in der Kreuzung nach links in die Neuherbergstraße abbiegen wollte. Die für ihn geltende Ampel zeigte Grünlicht.

Es kam zum Zusammenstoß zwischen der linken Fahrzeugseite des BMW und dem linken Frontbereich des VW; dieser wurde hierdurch bis zum Stillstand abgebremst. Bedingt durch die Kollision wurde der BMW nach rechts abgelenkt, drehte sich um 90 Grad gegen den Uhrzeigersinn und kollidierte nahezu ungebremst mit seiner rechten Fahrzeugseite auf das Heck eines ordnungsgemäß am rechten Fahrbahnrand geparkten Opel in der Schleißheimer Straße. Des Weiteren wurden noch zwei geparkte Fahrzeuge beschädigt.
Bei dem Verkehrsunfall wurde der 22-jährige Unfallverursacher schwer verletzt (Thoraxquetschung, multiple Prellungen) und musste zur stationären Behandlung in ein Krankenhaus gebracht werden.

Seine 17-jährige Beifahrerin und der 50-jährige VW-Fahrer wurden leicht verletzt und mussten zur ambulanten Behandlung in ein Krankenhaus gefahren werden.

Der Gesamtschaden der beteiligten fünf Fahrzeuge beläuft sich auf ca. 18.000 Euro.

Der BMW, der VW und der geparkte Opel wurden total beschädigt, die beiden anderen Fahrzeuge leicht.

Die Schleißheimer Straße musste von 10.30 Uhr bis 12.00 Uhr für den Rettungseinsatz und die Unfallaufnahme ab der Kreuzung mit der Neuherbergstraße in nördlicher Richtung gesperrt werden. Der Verkehr wurde großräumig abgeleitet, es kam zu leichten Verkehrsbehinderungen.

1067. Motorradfahrer mit 111 km/h gemessen
Beamte der Polizeiinspektion 47 hatten am Sonntag, 28.06.2015, um 22.45 Uhr, einen 21-jährigen Motorradfahrer bei erlaubten 50 km/h mit Tempo 111 km/h in München auf der Ingolstädter Straße stadtauswärts gemessen und angehalten.

Der Bußgeldkatalog sieht für eine Geschwindigkeitsüberschreitung in dieser Höhe eine Geldbuße bis zu 280 Euro, zwei Punkte in Flensburg und zwei Monate Fahrverbot vor.

Überhöhte Geschwindigkeit führt als eine der Hauptunfallursachen immer wieder zu schweren Verkehrsunfällen. Die Münchner Polizei wird deshalb zur Erhöhung der Verkehrssicherheit weiterhin gezielt Geschwindigkeitsüberwachungen durchführen und festgestellte Verstöße konsequent ahnden.

1068. Bauarbeiter wird von Teilen einer herabfallenden Decke schwer verletzt – Grünwald
Am Montag, 29.06.2015, gegen 13.40 Uhr, wurden Fräsarbeiten an einer Kellerwand in Grünwald durchgeführt, um das dahinterliegende Dämmmaterial entnehmen zu können.

Plötzlich löste sich, vermutlich aufgrund der Erschütterungen, ein ca. 18 qm Teilstück der abgehangenen und verputzten Decke und stürzte auf einen 22-jährigen polnischen Bauarbeiter.

Dieser konnte sich nicht mehr selbst aus den Trümmern befreien und wurde durch seine Kollegen geborgen.

Nach erster ärztlicher Einschätzung erlitt er diverse Prellungen im Rückenbereich und brach sich vermutlich eine Schulter und die rechte Hand. Daraufhin wurde er mit einem Rettungswagen in ein Krankenhaus gebracht.

Nach derzeitigem Ermittlungsstand besteht keine Lebensgefahr.

Das Fachkommissariat rückte zum Unfallort aus und hat vor Ort die Ermittlungen aufgenommen.

Das Gewerbeaufsichtsamt München wurde hinzugezogen.

1069. Mitarbeiter einer Firma klagen nach dem Genuss von Thunfischsalat über Symptome einer Lebensmittelvergiftung – Ramersdorf
Am Montag, 29.06.2015, bestellten vier Mitarbeiter einer in der Balanstraße ansässigen Firma in einem nahegelegenen Restaurant einen Thunfischsalat zum Mitnehmen und verzehrten anschließend diesen. Kurz nach dieser Mahlzeit wurde allen vier so schlecht, dass der Notarzt verständigt werden musste. Alle Personen wurden daraufhin in ein Krankenhaus gefahren.

Die dortigen Ärzte diagnostizierten Symptome einer Histaminvergiftung. Die Patienten klagten über Herzrasen, Übelkeit und Bauchschmerzen sowie über allergische Reaktionen in Form von Rötungen und Hautausschlägen. Sie konnten nach einer medizinischen Erstversorgung das Krankenhaus nach kurzer Aufenthaltsdauer wieder verlassen.
Als Ursache könnte vermutlich ein verdorbener Thunfisch in Frage kommen.

Durch die Polizei wurden im Restaurant Proben gesichert, welche heute der Lebensmittelüberwachung der Landeshauptstadt München übergeben und von dort dem Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit zur Untersuchung vorgelegt werden.

Das Fachkommissariat des Polizeipräsidiums München übernahm die Ermittlungen.

1070. Falsche Kriminalbeamte betrügen Seniorinnen – Bogenhausen und Hasenbergl
Erneut wurden gestern, Montag, 29.06.2015, zwei Münchner Seniorinnen Opfer von Trickbetrügern, die sich als „Kriminalbeamte“ ausgegeben haben.

Bereits am späten Vormittag erhielt eine 84-Jährige den Anruf eines Mannes, der behauptete, Polizeibeamter zu sein und Falschgeld überprüfen zu müssen. Schließlich gelang es dem Mann die Seniorin dazu zu drängen, zu ihrer Hausbank zu fahren, um dort einen vierstelligen Geldbetrag abzuheben. Nach Hause zurückgekehrt, tauchte ein fremder Mann auf, dem die 84-Jährige das Bargeld übergab.

Eine 69-jährige Rentnerin erhielt am Nachmittag einen Anruf eines Mannes, der sich als „Herr Schulz“ von der Kriminalpolizei vorstellte. Er behauptete, dass vom Konto der 69-Jährigen Gelder in die Türkei geflossen seien. In der Folgezeit wurde die Frau aufgefordert, das Bargeld in ihrer Wohnung zu überprüfen, worauf der Mann ihr entgegnete, dass es sich um Falschgeld handle. Als der Tonfall des Anrufers energischer wurde, schöpfte die Seniorin Verdacht und beendete das Telefonat.

Warnhinweis der Münchner Polizei:
Die Polizei warnt erneut vor dem Auftreten falscher Polizei- oder Kriminalbeamter. Polizeibeamte in zivil legitimieren sich stets durch Vorzeigen des Dienstausweises. In Zweifelsfällen lassen Sie sich bitte Namen und Dienststelle des Polizeibeamten nennen und erkundigen sich durch einen Rückruf bei der Dienststelle nach der Richtigkeit der Angaben. Sollten Sie unsicher sein, rufen Sie auf alle Fälle den Notruf 110 an.

1071. Falsche Wasserwerker bestehlen Seniorin – Milbertshofen

Am Montag, 29.06.2015, gegen 10.00 Uhr, klingelte ein zunächst unbekannter Mann an der Wohnungstür einer 93-jährigen Seniorin in Milbertshofen. Er gab sich als Wasserwerker aus und behauptete, dass in der Nachbarwohnung ein Wasserrohrbruch war. Nun müsse er dringend in der Wohnung der Seniorin die Wasserhähne überprüfen.

Daraufhin ließ die betagte Frau den Fremden in ihre Wohnung ein und bekam offensichtlich nicht mit, dass eine zweite Person ebenfalls mit in die Wohnung schlich. Während der vermeintliche Wasserwerker die 93-Jährige veranlasste, im Bad die Wasserhähne auf- und zuzudrehen, nutzte der Mittäter die Gelegenheit um Schmuck aus dem Schlafzimmer zu entwenden.

Warnhinweis der Münchner Polizei:
Die Kriminalpolizei warnt insbesondere ältere Menschen dringend davor, angebliche Heizungsmonteure, Stromableser oder ähnliche Personen in die Wohnung einzulassen, wenn nicht bekannt ist, dass eine entsprechende Verbraucherablesung für das Wohnanwesen anberaumt ist. Auch bei vermeintlichen Schadensfällen, wie z.B. behaupteten Wasserrohrbrüchen, sollten Sie zuerst bei der Hausverwaltung, dem Hausmeister oder den Stadtwerken Nachfrage halten, ob die Behauptung der Wahrheit entspricht.

1072. Versuchte Vergewaltigung in einem Münchner Krankenhaus
Aufgrund gesundheitlicher Probleme befand sich eine 65-jährige Münchnerin Anfang Juni stationär auf der Intensivstation eines Münchner Krankenhauses.

Am Freitag, 05.06.2015, gegen 02.00 Uhr nachts, kam ein Pfleger zu ihr ans Bett, legte sich auf sie und versuchte sich an ihr zu vergehen.

Aufgrund ihrer Gegenwehr ließ er von ihr ab und entfernte sich.

Nach ihrer Entlassung aus dem Krankenhaus am Freitag, 26.06.2015, erstattete die 65-Jährige Anzeige bei der Polizei.

Daraufhin wurde der 55-jährige Pfleger vorläufig festgenommen und in die Haftanstalt des Münchner Polizeipräsidiums gebracht.

Durch den zuständigen Ermittlungsrichter wurde nun Haftbefehl erlassen.

Quelle: Bayerische Polizei