Illegale Sammlung der anderen Art
STOCKSTADT A.MAIN, LKR. ASCHAFFENBURG. Aufmerksame Bürger informierten am Donnerstag das Landratsamt Aschaffenburg und die Polizeiinspektion Aschaffenburg über eine im dortigen Bereich angekündigte Sammlung einer angeblichen ungarischen Stiftung für bedürftige Familien.
Per Zettel im Briefkasten wiesen bislang unbekannte Personen darauf hin, dass sie am Donnerstagvormittag alles mitnehmen wollten, was bei den Stockstädter Bürgern nicht mehr benötigt werden würde. Zu diesem Zweck sollten die Anwohner Gegenstände wie unter anderem Hochdruckreiniger, Krafträder und Fernseher, jedoch auch Schmuck und (auch defekte!) Kaffeevollautomaten auf die Straße stellen und den verteilten Zettel dazu beilegen. Derlei Sammlungen unterliegen jedoch nach dem Kreislaufwirtschaftsgesetz (KrWG) der Erlaubnispflicht, da sie gewerblicher Natur sind. Eine entsprechende Sammlungsgenehmigung wurde weder beantragt, noch erteilt. Somit liegt bei einem Durchführen einer derartigen Sammlung zumindest eine Ordnungswidrigkeit vor.
Erfreulicherweise wollten die angeblichen Mitarbeiter besagter ungarischer Stiftung jedoch offensichtlich auch die Polizei bei ihrer Arbeit in der Verbrechensbekämpfung unterstützen. So wurde nämlich auch angekündigt, dass man im Rahmen der Sammlung neben Verstärkern und Lautsprechern auch Verbrecher mitnehmen würde, die dort keine Verwendung mehr fänden (siehe beigefügter Wurfzettel). Trotz dieses hehren Ansinnens möchte die Polizeiinspektion Aschaffenburg den bislang unbekannten Sammlern hiermit mitteilen: Die Mitnahme von Verbrechern ist ausschließlich den Strafverfolgungsbehörden wie der Polizei gestattet.
Sie dürfen uns jedoch gerne Mitteilung über strafrechtliche Erkenntnisse unter der bekannten Telefonnummer 06021/857-2230 machen.
Quelle: Bayerische Polizei