Tipps ihrer Polizei für eine unfallfreie Winterzeit
Wenn im Herbst die Blätter fallen ist eines klar: Der Winter lässt nicht mehr lange auf sich warten. Schnee und Eisglätte fordern dabei die Autofahrer auf Oberbayerns Straßen im besonderen Maße und erfahrungsgemäß steigen die Unfallzahlen in den Wintermonaten an. Wer sein Fahrzeug bislang noch nicht wintertauglich gemacht hat, darf keine Zeit mehr verlieren und muss sich auf die widrigen Straßenverhältnisse vorbereiten.
Ihre Polizei möchte, dass Sie unfallfrei und entspannt durch die Winterzeit kommen. Unsere „10 Gebote“ für eine sorglose Wintersaison:
1. Fuß vom Gas
Bei winterlichen Straßenverhältnissen gilt stets, das Tempo deutlich zu verringern! Machen Sie sich klar: Die meisten Verkehrsunfälle wegen winterlichen Straßenverhältnissen passieren nicht einfach so, sondern werden wegen nicht angepasster Geschwindigkeit verursacht! Nur wer langsam fährt, kann noch rechtzeitig reagieren und dessen Reifen haben ausreichende Griffigkeit. Wer beschleunigt, sollte dies moderat und auf gerader Strecke tun. Vermeiden Sie unnötige Fahrstreifen-wechsel und nutzen sie die „Motorbremse“. Vermeiden Sie auch ruckartige Lenk- und abrupte Bremsmanöver. Besondere Aufmerksamkeit ist auf Brücken, in Senken und schattigen Bereichen, wie beispielsweise Waldgebieten geboten. Dort können sich Eis und Raureif länger halten oder früher entstehen.
2. Vermeiden Sie Zeitdruck
Fahren Sie ein wenig früher los. Wenn es die Situation erfordert, sollten sie nach Möglichkeit sogar ganz auf die Autofahrt verzichten, z.B. bei plötzlichem Auftreten von Blitzeis. Die Gesundheit ist wichtiger. Wer bei winterlichen Straßenverhältnissen hetzt, ist ein potentieller Unfallkandidat.
3. Zeigen Sie Profil
Wer noch nicht auf Winterreifen umgerüstet hat, darf nicht länger warten – Besser spät als nie. Eine ausreichende Profiltiefe versteht sich dabei von selbst. Das gesetzliche Mindestprofil für Autoreifen beträgt zwar 1,6 Millimeter, die Empfehlung lautet jedoch, vier Millimeter Profiltiefe nicht zu unterschreiten, denn: Mehr Profil bedeutet auch mehr Sicherheit. Bei Temperaturen unter 7 Grad Celsius bieten Winterreifen wegen spezieller Gummimischungen eine deutlich bessere Haftung als Sommerreifen. Die korrekte Bereifung erkennen Sie anhand der Symbole M+S, Schneeflocke oder das Alpine-Symbol mit den Bergspitzen.Wer bei winterlichen Straßenverhältnissen mit Sommerreifen kontrolliert wird, muss mit Fahrtuntersagung und erheblichem Bußgeld rechnen.
4. Sehen und gesehen werden
Überprüfen Sie regelmäßig, ob Ihre Scheinwerfer am Fahrzeug funktionieren. Achten Sie darauf, dass diese nicht von Schnee verdeckt sind. Licht, Nebelscheinwerfer und Nebelrückleuchte -auch am Tage- einschalten, sobald die Sichtweite wegen Schneefalls oder Schneeregens unter 50 Meter beträgt.
5. Abstand halten
Achten Sie stets auf ausreichenden Abstand zum Vordermann. Sie geben sich so die Möglichkeit zur rechtzeitigen Reaktion.
6. Pannen 1×1
Halten Sie bei Pannen niemals auf der Fahrbahn. Hier gilt: Verlassen sie die Straße sobald wie möglich! Begeben sich auf der Autobahn hinter die Leitplanke. Führen Sie ihre Warnschutzweste mit sich und tragen Sie diese im Bedarfsfalle.
7. Prüfen Sie ihre Scheibenwischer
Wischerblätter, die nur noch schmieren, sind auszuwechseln. Füllen Sie die Wasserbehälter für die Scheibenwaschanlage nach und machen Sie diese frostsicher. Reinigen Sie regelmäßig die Scheiben, Scheinwerfer und Rückleuchten.
8. Sorgen sie für „Durchblick"
Mindestens die Windschutzscheibe und die Seitenscheiben müssen vollständig eis- und schneefrei sein. Ein „Guckloch“ in der Seitenscheibe oder nur 40 cm der Windschutzscheibenfläche freizukratzen, genügt nicht.
9. Befreien Sie Fahrzeugdächer und Anhängerplanen von Eis und Schnee
Vor Antritt der Fahrt sollten Schnee und Eis vom Fahrzeugdächern geräumt werden. Plötzlich herabfallender Schnee oder Eisplatten gefährden nachfolgende Verkehrsteilnehmer.
10. Gefahr erkannt, Gefahr gebannt
Fußgänger und Radfahrer sollten insbesondere zur Winterzeit auf helle, auffällige Kleidung mit reflektierenden Materialien achten. Diese Bekleidung wird bei Dämmerung und Dunkelheit von Autofahrern um ein Vielfaches besser gesehen. Kleine Reflektoren, Anhänger und Leuchtbänder sind nützliche Accessoires, die zusätzlich an Jacken, Hosen oder Taschen angebracht die Erkennbarkeit deutlich erhöhen.
Verstöße sind nicht nur gefährlich, sondern auch teuer:
Verhalten Geldbuße Punkte
Fahren mit Sommerreifen
-mit Behinderung anderer Verkehrsteilnehmer
-mit Unfall
40
80
120
1
1
1
Nicht angepasste Geschwindigkeit im Winter
100-145
3
Fahrzeug warmlaufen lassen
10
0
Fahren mit vereisten/verschneiten Scheiben
10-35
0
Fahren mit Eis/Schnee auf dem Dach-
mit besonderer Gefährlichkeit (z.B. Planenaufbau)
25
80-120
0
3
Fahren mit verdeckter Beleuchtung
20-35
0
Fahren mit zu geringer Reifenprofiltiefe
50-125
3
Eine unfallfreie Fahrt und eine schöne Winterzeit wünscht Ihnen
Ihr Polizeipräsidium Oberbayern Nord