15.06.2015 – 12:30
Lüneburg (ots) – ++ 100. Sitzung – „Runder Tisch gegen Gewalt in der Familie“ ++ Lüneburger Runde Tisch gegen Gewalt in der Familie niedersachsenweit als Vorbild ++
Lüneburg
2001, noch vor Inkrafttreten des Gewaltschutzgesetztes, haben Ute Gailing, Frauenhaus, die Frauenbeauftragten Christa Holste und Christine Ullmann, Angelika Henschel, Leuphana, und Eleonore Tatge, Polizeiinspektion Lüneburg, den Runden Tisch gegen Gewalt in der Familie gegründet. Hintergrund war, das Thema aus der Tabuzone zu holen und öffentlichkeitswirksame Kampagnen und Veranstaltungen durchzuführen. Zudem sollte der Runde Tisch eine lokal flankierende Maßnahme zur Umsetzung des bundesweit 2002 eingeführten Gewaltschutzgesetzes werden. Der Slogan „Wer schlägt geht“ war das deutliche Signale an den neuen Umgang mit Häuslicher Gewalt. Endlich hatte der Staat das Rechtsmittel der Wegweisung des Täters aus der Wohnung in ein Gesetz umgesetzt.
Schnell wurde deutlich, dass für die Mitarbeit am Runden Tisch unterschiedliche Professionen notwendig sind, um alle Aspekte der Häuslichen Gewalt frühzeitig in den Blick zu bekommen: Polizeieinsatz, Gerichtsverfahren, Umgang mit den Kindern, Täterarbeit und Unterstützungsangebote für die Opfer. Die Optimierung der Abläufe zum Schutz der Opfer erforderte eine gute Vernetzung. Durch die Einbindung der EntscheiderInnen in einer Lenkungsgruppe war die Zusammenarbeit auf der Arbeitseben von Beginn an sehr effektiv. Wie vielschichtig das Engagement in Lüneburg für das Thema ist, zeigt sich auch in einer breiten Unterstützung von Frauen und Männern bei der Teilnahme an öffentlichkeitswirksamen Veranstaltungen zum Thema Häusliche Gewalt. Es ist gelungen, immer wieder neue Institutionen und Personen für die Aktionen zu gewinnen: z.B. Feuerwehr, Bäckerinnung, Handwerkskammer, Künstler, Schulen, Firmen, Sparkassenstiftung, um nur Einige zu nennen.
Auch bei der 100. Sitzung des Runden Tisches gegen Gewalt in der Familie am heutigen Montag 15.06.15 ging es um die Themen: Austausch, Vernetzung, Ablaufoptimierung. In diesem Jahr ist geplant, Arbeitgeber für das Thema zu sensibilisieren. Es ist wissenschaftlich nachgewiesen, dass ihnen ein nicht unerheblicher wirtschaftlicher Schaden durch Gewalttaten in der Familie entsteht.
Inzwischen gilt der Lüneburger Runde Tisch gegen Gewalt in der Familie niedersachsenweit als Vorbild. Insbesondere der Ablauf und Umgang mit Risikofällen findet große Beachtung.
Am Runden Tisch sind folgende Institutionen vertreten: Ärtzekammer, Amtsgericht, BISS (Beratungs-und Interventionsstelle), Diakonieverband, Evangelischer u. katholischer Kirchenkreis, Frauen helfen Frauen e.V. (Frauenhaus), Gleichstellungsbeauftragte Hansestadt/Landkreis, Jugendämter Hansestadt/Landkreis, Hebammenverbund, Kinder-und Jugendpsychiatrie, Kinderschutzbund, Kirchenkreis, Migrationsdienste, Opferhilfebüro, Polizeiinspektion, Psychiatrisches Klinikum Lüneburg, Staatsanwaltschaft, Städtisches Klinikum, Universität.
Koordinatorinnen: Eleonore Tatge Kriminalhauptkommissarin, Polizeiinspektion Lüneburg Tel. 04131/8306-2309 Christine Ullmann, Gleichstellungsbeauftragte Hansestadt und Landkreis Lüneburg Tel. 04131/26-1596
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