POL-LB: Kreis Ludwigsburg: Enkeltrickbetrüger wieder aktiv

10.06.2015 – 14:23

Ludwigsburg (ots) – Gleich in drei verschiedenen Haushalten in Besigheim, Ludwigsburg-Neckarweihingen und Freiberg am Neckar gingen am Dienstag zwischen 09.30 Uhr und 11.00 Uhr Anrufe ein, hinter denen mutmaßlich sogenannte Enkeltrick-Betrüger stecken.

Die Masche, der sich die Täter bei dieser besonders dreisten Art des Betrugs bedienen, ist immer dieselbe. Meist erfolgen die Anrufe bei Senioren, deren Telefonnummern im Telefonbuch zu finden sind. Sie wählen dabei Nummern aus, bei denen die Vornamen der Anschlussinhaber auf einen älteren Menschen schließen lassen. Die Täter geben sich dann als Verwandte aus, lassen den Angerufenen den Vornamen erraten oder nennen einen gängigen Namen wie „Michael“, und hoffen als vermeintlicher Enkel, Neffe, Ehemann des Patenkindes, Freund der Nichte usw. „erkannt“ zu werden. Geht der Angerufenen darauf ein, täuschen die Betrüger eine finanzielle Notlage vor oder geben an, für einen Auto- oder Hauskauf schnell Bargeld zu benötigen, da nur so der Zuschlag möglich sei. Meist versuchen die Täter zunächst an hohe vier- bis fünfstellige Summen zu gelangen. Stellt ihnen das Opfer allerdings einen niedrigeren Betrag in Aussicht, wird auch der gern genommen. Zur Übergabe wird anschließend ein Bote, z. B. ein guter Freund, angekündigt. Auf diese Weise konnten Betrüger, die meist nicht zu ermitteln sind, in der Vergangenheit bereits fünfstellige Summen erbeuten.

In den drei aktuellen Fällen handelten die Seniorinnen, die im Alter zwischen 79 und 86 Jahren sind, genau richtig. Sie teilten den Anrufern mit, dass sie kein Geld bereitstellen werden und lehnten auch einen Besuch ab. Daraufhin legten die Betrüger auf. Anschließend wandten sich die Damen an die Polizei.

Tipps Ihrer Polizei gegen den Enkeltrick:

Seien Sie misstrauisch, wenn sich jemand am Telefon nicht selbst oder nur mit einem gängigen Vornamen vorstellt. Vergewissern Sie sich, ob der Anrufer wirklich ein Verwandter ist: Rufen Sie die jeweilige Person unter der bisher bekannten und benutzten Nummer an und lassen Sie sich den Sachverhalt bestätigen. Legen Sie einfach den Telefonhörer auf, sobald Ihr Gesprächspartner Geld von Ihnen fordert. Geben Sie keine Details zu Ihren familiären oder finanziellen Verhältnissen preis. Übergeben Sie niemals Geld an unbekannte Personen. Informieren Sie sofort die Polizei über die Notrufnummer 110, wenn Ihnen ein Anruf verdächtig vorkommt. Wenn Sie Opfer geworden sind: Wenden Sie sich an die Polizei und erstatten Sie Anzeige.

Weitere interessante Hinweise und Tipps finden Sie unter www.polizei-beratung.de

Rückfragen bitte an:

Polizeipräsidium Ludwigsburg
Telefon: 07141 18-9
E-Mail: ludwigsburg.pp@polizei.bwl.de
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Quelle: news aktuell / dpa