10.06.2015 – 13:24
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Hannover (ots) – Nach mehr als neun Monaten verdeckter Ermittlungsarbeit gelang es Ermittlerinnen und Ermittlern der Gemeinsamen Ermittlungsgruppe Rauschgift des LKA Niedersachsen / Zollfahndungsamt Hannover, in der Nacht zum 6. Juni 2015 einen im Raum Hameln agierenden Drogenring zu zerschlagen. Das Ermittlungsverfahren wird von der Zentralstelle für Betäubungsmittelstrafsachen der Staatsanwaltschaft Hannover geführt. Mit Spezialeinheiten und Unterstützung der Polizeidirektion Göttingen und der Polizeiinspektion Hameln konnten die Fahnder in einer langen Nachtaktion einen 48-jährigen und 24-jährigen niederländischen Staatsangehörigen auf der B 83 im Bereich Deckbergen festnehmen. Die Tatverdächtigen befanden sich mit ihrem Pkw auf der Anfahrt nach Hameln, um dort im Bereich Emmerthal an örtliche Rauschgifthändler das von ihnen transportiertes Rauschgift zu übergeben. Dazu ließen es die Ermittler nicht mehr kommen. Die Kuriere hatten das mitgeführte Rauschgift in einem Hohlraum des Ersatzreifens versteckt. Unmittelbar nach Festnahme der Rauschgiftkuriere wurden auch die den Fahndern bekannten Abnehmer, ein 28-jähriger türkischer Staatsangehöriger und ein 40-jähriger britischer Staatsangehöriger, durch Spezialeinheiten festgenommen. Anschließend wurden mehrere Wohnungen und ein Firmengelände in Hameln, Emmerthal und in den Niederlanden durchsucht. So konnten bei 16 Durchsuchungen ca. 4,5 Kilogramm Marihuana und Haschisch, eine Vielzahl von „Legal-High“-Produkten und andere Beweismittel, wie u. a. das Fahrzeug der Kuriere und Equipment zum Verarbeiten von Rauschgift, Goldschmuck und über 35 Tsd. Euro Bargeld beschlagnahmt werden. Den Beschuldigten wird vorgeworfen, bereits seit Anfang 2014 regelmäßig Rauschgiftlieferungen aus den Niederlanden, aus dem Bereich Den Haag,erhalten zu haben. Die Ermittler gehen von einem Gesamtlieferumfang von 100 KG Marihuana und Haschisch aus. Bereits im Januar und März 2015 konnten zwei von der Gruppierung betriebene Indoor-Anlagen zur Aufzucht von Marihuana-Pflanzen in Bad Münder und Sarstedt lokalisiert und beschlagnahmt werden. Die dort aufgefundenen ca. 500 Marihuana-Pflanzen befanden sich in einem erntereifen Stadium und hätten die Täter zeitnah in die Lage versetzt,mehrere Kilogramm verkaufsfertiges Marihuana zu produzieren. Schon im November 2014 konnten in Zusammenarbeit mit spanischen Behörden zwei aus Hameln stammende Rauschgiftkuriere bei dem Versuch ca. 26 KG Haschisch aus Marokko nach Europa einzuführen in Ceuta/Spanien festgenommen werden. Sie waren im Auftrag der Hamelner Gruppe und der niederländischen Hintermänner dorthin gereist und sollten das Rauschgift vermutlich nach Den Haag bringen. Der 24-jährige Deutsche und seine 26-jährige Begleiterin wurden in Spanien in Haft genommen. Die junge Frau durfte mittlerweile wieder nach Hameln zurückkehren. Der junge Deutsche befindet sich weiter in Spanien in Haft. Die Tatverdächtigen aus Hameln versorgten nach Erkenntnissen der Ermittler den örtlichen Rauschgiftmarkt mit erheblichen Mengen Betäubungsmitteln. Der Schwarzmarktwert des Rauschgiftes wird auf mehrere hunderttausend Euro geschätzt. Gegen drei der festgenommenen Personen wurde am vergangenen Samstag die Untersuchungshaft durch das Amtsgericht Hannover angeordnet. Die Ermittlungen dauern an.
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