Russisch sprechende Schockanrufer aktiv – Keine Geldübergabe an die Täter
WÜRZBURG. Am Montag waren sogenannte Schockanrufer in Würzburg aktiv. Hauptsächlich hatten sie es auf russisch sprechende Mitbürger abgesehen und versucht mit erfundenen Notsituationen an Geld zu kommen. Alle Angerufenen durchschauten die Masche und die Täter gingen leer aus. Die Ermittlungen hat die Kripo Würzburg aufgenommen.
Kurz vor 16:30 Uhr hatte das Telefon bei einer Rentnerin in der Schwabenstraße geklingelt. Ein russisch sprechender Mann gab sich als Arzt aus und berichtete, das die Tochter der Angerufenen einen Verkehrsunfall in Deutschland verursacht habe und dabei ein Kind zu Schaden kam. Nun würde die Familie des Kindes eine größere Geldsumme fordern, die sofort zu bezahlen wäre. Der angebliche Arzt übergab dann an eine ebenfalls russisch sprechende Frau, die weinerlich das reden begann. Hier fiel der Seniorin dann definitiv auf, dass diese Frau nicht die Tochter sein kann und sie legte auf.
Um 17:50 Uhr hatte eine ebenfalls russisch sprechende Frau bei einer Rentnerin in der Tröltschstraße angerufen. Sie meldete sich auch mit weinerliche Stimme und sagte sinngemäß „Hallo, ich bin es.“ Die Masche war bei der Angerufenen bekannt und es wurde sofort aufgelegt. Weitere Anweisungen oder Geldforderungen wurden nicht gestellt.
Bereits am Vormittag um 09:00 Uhr hatte eine Unbekannte bei einem Mann in der Marianhillstraße angerufen. Weinend stellte sich die Frau mit „Endlich habe ich dich erreicht, hier ist die Natalie“ vor. Da der Angerufene keine Natalie kennt, beendete er das Telefonat und legte einfach auf.
Bei den beiden letztgenannten Fällen gehen die Ermittler davon aus, dass es wohl schnell zu Geldforderungen gekommen wäre, wenn die Angerufenen sich auf das Telefonat eingelassen hätten. Das Polizeipräsidium Unterfranken warnt weiterhin vor solchen Schockanrufen. Mit fiktiven und schlimmen Geschichten sollen hier die Opfer überrumpelt werden und zu einer Geldzahlung veranlasst werden. Behalten Sie deshalb die Ruhe und übergeben Sie kein Geld oder Wertgegenstände an Unbekannte. Nach solchen Anrufen sollte unverzüglich die Polizei informiert werden.
Das Polizeipräsidium Unterfranken möchte in diesem Zusammenhang auf eine Präventionsveranstaltung hinweisen, die von der Kriminalpolizei Würzburg in Zusammenarbeit mit dem Seniorenbeirat der Stadt Würzburg durchgeführt wird. Hier haben Interessierte die Möglichkeit, sich in der Würzburger Innenstadt über die Masche der Enkeltrickbetrüger und Schockanrufer zu informieren. An einem Präventionsstand bieten hier die Fachberater der Kriminalpolizei Würzburg und Vertreter des Seniorenbeirates der Stadt Würzburg persönliche Gespräche und Informationsmaterial an.
Zeit: Donnerstag, den 02.07.2015, von 11:00 Uhr bis 14:30 Uhr
Ort: Würzburg, Oberer Markt, Freifläche vor Kaufhaus „K&L Ruppert“
Quelle: Bayerische Polizei