POL-HH: 150601-2. Polizei und Staatsanwaltschaft Hamburg klären schweren Raub aus 2010 auf – zwei Beschuldigte in U-Haft

01.06.2015 – 14:45

Hamburg (ots) – Tatzeit: 17.05.2010, 14:30 Uhr Tatort: Hamburg-Hammerbrook, Wendenstraße / Siek / Schleswig-Holstein (siehe auch Pressemitteilungen: 100531-1. und 100913-3.)

Das Landeskriminalamt 44 und die Staatsanwaltschaft Hamburg haben einen gemeinschaftlich begangenen schweren Raub aus dem Jahr 2010 aufgeklärt. Die Beschuldigten (36, 44) wurden am 17.05.2015 vorläufig festgenommen und dem Haftrichter vorgeführt. Die Beschuldigten sitzen seitdem in Untersuchungshaft.

Ein Hamburger Geschäftsmann war im Mai 2010 von zwei unbekannten Tätern überfallen und beraubt worden. Trotz umfangreicher Ermittlungen, einer Öffentlichkeitsfahndung mit Phantombild und einer Ausstrahlung des Falles am 15.09.2010 in der Fernsehsendung „Aktenzeichen XY…ungelöst“ des Zweiten Deutschen Fernsehens konnte die Tat nicht aufgeklärt werden.

Der Geschädigte arbeitet für eine Hotelgruppe und sammelte jeden Montag die Wocheneinnahmen ein. Am Montag, den 10.05.2010, wurde der damals 56-Jährige von einem vermeintlichen zivilen Polizeiwagen im Stadtteil Hammerbrook angehalten, nachdem er aus zwei Häusern die Einnahmen eingesammelt hatte. Die vermeintlichen Polizeibeamten täuschten eine Verkehrskontrolle vor. Auf dem Rücksitz des Pkw lag eine blaue Werbe-Umhängetasche mit dem eingesammelten Bargeld. Die Täter sahen die Tasche, entwendeten sie aber nicht. Die „Verkehrskontrolle“ wurde beendet, der Geschädigte setzte daraufhin seinen Weg fort.

Am Montag, den 17.05.2010, hielten die Täter den Geschädigten an nahezu der gleichen Stelle erneut unter der Legende einer Polizeikontrolle an. Unter dem Vorwand, dass gegen den Geschädigten ein Ermittlungsverfahren wegen eines Verstoßes nach dem Geldwäschegesetz laufe, legten die Täter dem Geschädigten Handschellen an. Unterdessen griff einer der Täter nach der auf der Rückbank liegenden Umhängetasche mit rund 45.000 Euro Bargeld. Anschließend flüchteten die Täter mit ihrem Pkw.

Umfangreiche kriminalpolizeiliche Ermittlungen führten zu einem vagen Tatverdacht gegen einen 36-jährigen Deutschen, der trotz diverser polizeilicher Maßnahmen nicht erhärtet werden konnte.

Das Ermittlungsverfahren wurde von der Staatsanwaltschaft Hamburg zunächst eingestellt. Im Februar 2015 gab der 36-Jährige, der in anderer Sache in einer Justizvollzugsanstalt als Freigänger sitzt, aufgrund eines richterlichen Beschlusses eine Speichelprobe ab. Ein Abgleich mit der DNA-Analyse Datei (DAD) ergab eine Übereinstimmung mit einer am Tatort des Raubes im Jahr 2010 gesicherten Spur.

Die Staatsanwaltschaft Hamburg und das Landeskriminalamt nahmen daraufhin die Ermittlungen wieder auf, die zur Identifizierung des Mittäters, eines 44-jährigen Kosovaren, führten.

Die Staatsanwaltschaft Hamburg erwirkte vier Durchsuchungsbeschlüsse für die Meldeanschriften der Beschuldigten, die vom Amtsgericht Hamburg erlassen wurden.

Am 20.05.2015 vollstreckten die Ermittler die Durchsuchungsbeschlüsse in Hamburg und in Siek/Schleswig-Holstein.

Der 44-jährige Beschuldigte wurde in Uetersen, sein Komplize (36) in der Justizvollzugsanstalt Glasmoor vorläufig festgenommen. Sie machten gegenüber der Polizei keine Angaben.

Die Staatsanwaltschaft Hamburg führte die Beschuldigten einem Haftrichter vor. Haftbefehle wegen schweren Raubes wurden erlassen.

Sch.

Rückfragen bitte an:

Polizei Hamburg
Polizeipressestelle, PÖA 1
Andreas Schöpflin
Telefon: 040/4286-56211
Fax: 040/4286-56219
E-Mail: polizeipressestelle@polizei.hamburg.de
www.polizei.hamburg.de

Quelle: news aktuell / dpa