„Enkeltrickbetrüger“ erbeuten mehrere tausend Euro

„Enkeltrickbetrüger“ erbeuten mehrere tausend Euro

SÜDLICHES OBERBAYERN. Im Bereich des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd versuchten Unbekannte in mehreren Fällen, Senioren um erhebliche Mengen Bargeld zu erleichtern. Mit der, als „Enkeltrick“ bekannten Masche versuchen die Täter ihre Opfer am Telefon zu einer Geldübergabe zu überreden. In Bad Tölz wurde so eine 77-jährige Frau um eine fünfstellige Eurosumme betrogen. In den anderen bekannten Fällen blieb es glücklicherweise beim Versuch. Die Polizei warnt erneut vor dieser Masche und bittet um sofortige Mitteilung, sollte jemand angerufen werden.

Das Vorgehen der Täter ist inzwischen länger bekannt: Ein im Ausland sitzender „Disponent“ ruft hier bei älteren Mitbürgern an und gibt sich zumeist als naher Verwandter aus. Die Täter erschleichen sich so das Vertrauen ihrer Opfer und bitten später im Gespräch um Bargeld. Vorgegaukelt wird ein Unfall, Immobilienkauf oder ein ähnliches Ereignis, wegen dem sofort viele Tausend Euro benötigt würden. Geht der Angerufene darauf ein, erscheinen wenig später die, in die Gegend gelotsten Abholer an der Haustüre und nehmen – meist wortlos – das Geld in Empfang.

So erging es am Mittwochnachmittag auch einer 77-jährigen Rentnerin aus Bad Tölz. Gegen 14:00 Uhr hatte sie einen Anruf von einem Mann erhalten, der sich als guter Bekannter von früher ausgab. Das von dem Anrufer geforderte Geld, ein fünfstelliger Eurobetrag, wurde etwa eine Stunde später an der Haustüre von einer weiteren Person abgeholt. Als sich herausstellte, dass die Frau Betrügern aufgesessen war, waren diese bereits „über alle Berge“.

Den Geldabholer konnte die 77-Jährige wie folgt beschreiben: männlich, etwa 45 Jahre alt, dunkle Haare und ein gepflegtes Erscheinungsbild.

In den letzten Tagen ereigneten sich noch mindestens 27 weiteren Fällen. Auch in Rosenheim, Schechen, Bad Aibling, Feldkirchen-Westerham, Holzkirchen, Bad Tölz und Kochel versuchten die Täter, Senioren um ihr Erspartes zu bringen. Zumeist erkannten die Angerufenen den versuchten Betrug, legten auf und verständigten die Polizei.

Am 26.05.2015 gegen 11:30 Uhr erhielt eine 92-jährige Frau aus Rosenheim einen Anruf von einem Mann, der sich als ihr Urenkel ausgab. Für Notarkosten erbat sich der Mann zehntausend Euro. Da die Frau lediglich den Bruchteil dieses Betrages sofort aufbringen konnte, legte der „Urenkel“ auf und meldete sich nicht mehr.

Aufgrund der aktuellen Betrugsserie wurde die zentrale Sachbearbeitung inzwischen von der Kriminalpolizei übernommen. Die Polizei warnt vor solchen Betrügereien:


„Hallo Omi, rate mal wer dran ist?“. Bei diesem Satz sollten Sie auf jeden Fall hellhörig werden. Antworten Sie hier nicht und lassen Sie sich den Namen des Anrufers von diesem nennen.

Seien Sie misstrauisch, wenn sich Personen am Telefon als Verwandte oder Bekannte ausgeben, die Sie als solche nicht erkennen!

Geben Sie keine Details zu Ihren familiären oder finanziellen Verhältnissen preis!

Halten Sie nach einem Anruf mit finanziellen Forderungen bei Familienangehörigen Rücksprache!

Übergeben Sie niemals Geld an unbekannte Personen!

Informieren Sie unter der Notrufnummer 110 sofort die Polizei, wenn Ihnen eine Kontaktaufnahme verdächtig vorkommt!

Warnen Sie bitte ihre Eltern, Großeltern, Onkel oder Tanten, dass sich „falsche“ Kinder, Enkel, Nichten oder Neffen melden könnten!


Weitere Informationen können auch im Internet auf der Seite der polizeilichen Kriminalprävention unter

http://www.polizei-beratung.de/themen-und-tipps/betrug/enkeltrick.html

abgerufen werden


Linksammlung

http://www.polizei-beratung.de/themen-und-tipps/betrug/enkeltrick.html
Polizeiliche Kriminalprävention



Quelle: Bayerische Polizei