POL-ANK: Drei Verletzte bei versuchter Abschiebung einer Asylbewerberfamilie in Anklam

27.05.2015 – 15:21

Anklam (ots) – Am heutigen Tage kam es gegen 07:20 Uhr zu einem Zwischenfall in einer dezentralen Unterkunft für Asylbewerber in der Rigaer Straße.

Im Auftrag der Ausländerbehörde sollte dort mit Unterstützung der Polizei eine Familie, die aus der russischen Föderation stammt, mit ihren fünf Kindern im Alter von 1 bis 12 Jahren zur Abschiebung abgeholt und zum Grenzübergang Pomellen gebracht werden.

Während der Vorbereitungsmaßnahmen zur Abschiebung versuchte die 36-jährige Ehefrau sich mittels eines zerbrochenen Trinkglases die Pulsadern zu öffnen.

Eine Polizeibeamtin und ein Mitarbeiter der Ausländerbehörde wurden bei dem Versuch, den Suizidversuch zu verhindern, verletzt und erlitten leichte Schnittverletzungen an den Händen, während die 36-Jährige Schnittverletzungen am Unterarm erlitt.

Der Mitarbeiter der Ausländerbehörde wurde vor Ort ambulant behandelt, die 26-jährige Beamtin sowie die verletzte Asylbewerberin wurden zur ärztlichen Versorgung in die Notaufnahme nach Anklam gebracht.

Auf Grund ihrer suizidalen Absichten wurde die Ehefrau dann durch einen Arzt in die geschlossene Abteilung des AMEOS Krankenhauses Ueckermünde eingewiesen.

Die Abschiebung der Familie wurde durch die Ausländerbehörde ausgesetzt. Der 37-jährige Familienvater und seine Kinder verblieben in ihrer Unterkunft.

Während der polizeilichen Maßnahmen versammelten sich ca. acht weitere Asylbewerber vor dem Hauseingang. Es kam jedoch zu keinen weiteren Störungen durch diese Personen.

Die Polizei war mit insgesamt sechs Beamten vor Ort. Zwei Rettungswagen kamen zum Einsatz. Gegen die 36-jährige Frau wird wegen Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte und fahrlässiger Körperverletzung ermittelt.

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Quelle: news aktuell / dpa