19.05.2015 – 23:04
Karlsruhe (ots) – An neuer Stelle und mit etwa 100 Teilnehmern startete am Dienstagabend die neunte Kundgebung der PEGIDA in der Karlsruher Innenstadt.
Wie angemeldet, hatten sich bereits gegen 15 Uhr erste Teilnehmer des AAKA (Antifaschistisches Aktionsbündnis Karlsruhe) auf dem Friedrichsplatz versammelt, um gegen die bevorstehende PEGIDA-Versammlung zu protestieren. Der Gegenveranstaltung schlossen sich in der Folge bis zu 250 Teilnehmer an.
Ein 40-jähriger Passant, der eine Deutschlandfahne mit sich führte, wurde auf dem Weg zur Pegida-Veranstaltung an der Erbprinzen- und Lammstraße von mehreren Personen angegriffen und zu Boden gestoßen. Obgleich die Polizei Augenblicke später zur Stelle war, wurden der Mann von den unbekannten Tätern mit dem zerbrochenen Flaggenstab leichtere Verletzungen im Gesicht und am Hals zugefügt. Der Verletzte musste sich ambulant versorgen lassen; die Polizei ermittelt wegen gefährlicher Körperverletzung.
Ab 18.30 Uhr war ein Zulauf der PEGIDA-Teilnehmer am Versammlungsort Lamm- / Hebelstraße zu verzeichnen. Die Kundgebung begann um 19.10 Uhr. Nach einigen Redebeiträgen setzte sich der Aufzug dann gegen 20.20 Uhr in Bewegung. Dieser führte erstmals über die Hebelstraße, Kreuzstraße, Markgrafenstraße bis zum Rondellplatz und von dort wieder zurück über die Markgrafenstraße, Kreuzstraße, Zähringerstraße, Pfarrer-Löw-Straße, Hebelstraße bis zum Ausgangsort.
Als eine größere Gruppe von Gegendemonstranten kurz nach 20.30 Uhr vom Lidellplatz her eine Gitterabsperrung in der Markgrafenstraße überrennen und zu den Aufmarschteilnehmern vordringen wollte, musste die Polizei Pfefferspray und Schlagstöcke einsetzen. Um das Überrennen gänzlich zu verhindern, drängten die Einsatzkräfte die Gegendemonstranten zurück und errichteten vor der eigentlichen Gitterlinie an der Westseite des Lidellplatzes eine Polizeikette Im unmittelbaren Zusammenhang mit dem Geschehen schlug ein Unbekannter einem Polizeibeamten eine Holzlatte gegen den Kopf, wobei der getragene Helm eine Verletzung aber verhinderte. Durch den Pfeffersprayeinsatz erlitten eine unbekannte Zahl von Gegendemonstranten wie auch mehrere Polizeibeamte Augenreizungen; weitere Verletzungen wurden bislang nicht bekannt.
Zwei Personen, die sich auf einem Parkdeck beim Kundgebungsort der Pegida vermummt gezeigt und gegen die Veranstaltung demonstriert hatten, müssen sich wegen Verstößen gegen das Versammlungsgesetz verantworten. Nach Feststellung ihrer Personalien kamen sie wieder auf freien Fuß. Den erteilten Platzverweisen leisteten beide Männer Folge.
Die PEGIDA-Versammlung wurde vom Versammlungsleiter kurz vor 21.00 Uhr unmittelbar nach Rückkehr der Aufmarschteilnehmer beendet. Eine Gruppe von etwa 50 Gegendemonstranten hielt gegen 21.30 Uhr für wenige Minuten im Bereich der Poststraße spontan eine Kundgebung ab, wobei auch der Straßenbahnverkehr kurzzeitig behindert war. Zwischenfälle wurden in der Folge nicht mehr bekannt.
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