13.05.2015 – 13:17
Nürnberg (ots) – Wie mit Meldung 923 vom 10.05.2015 berichtet, wurden im Vorfeld des Zweitligaspiels 1. FC Nürnberg gegen BTSV Eintracht Braunschweig 125 gewaltbereite Braunschweiger Fußballanhänger aufgrund ihres Auftretens (sie führten eine Vielzahl von Vermummungsgegenständen und Schlagwerkzeugen mit) in der Nürnberger Innenstadt bis nach Spielende in Gewahrsam genommen.
Polizeivizepräsident Roman Fertinger und der stellvertretende Leiter der Polizeiinspektion Nürnberg-Süd, Polizeioberrat Klaus Wild, zeigten im Rahmen eines Pressegespräches die am 10.05.2015 sichergestellten Gegenstände und warnten vor Gewalt durch rivalisierende Fußballanhänger.
Nachdem am 10.05.2015, kurz vor 11.00 Uhr, bei der Polizeieinsatzzentrale über Notruf die Meldung eingegangen war, dass eine Vielzahl von (konspirativ angereisten) Personen, vermummt und mit Schlagwerkzeugen ausgestattet, aus dem U-Bahnhof-Lorenzkirche strömten, wurden Polizeikräfte an die genannte Örtlichkeit beordert, um eine Personenkontrolle durchzuführen.
Die angetroffene Personengruppe versuchte zu flüchten und sich einer Kontrolle zu entziehen. Nur mittels Einsatz von Pfefferspray und des Einsatzmehrzweckstockes, der als Abdränghilfe genutzt wurde, gelang es, die Gästefans anzuhalten.
Aufgrund des äußerst aggressiven Auftretens der Braunschweiger Fußballanhänger und des Mitführens diverser gefährlicher Gegenstände nahmen die Beamten die Gruppe (darunter 33 Gewalttäter Sport und fünf Personen mit bundesweitem Stadionverbot) nach Rücksprache mit dem zuständigen Ermittlungsrichter bis nach Spielende in Gewahrsam. Unmittelbar vor der Gewahrsamnahme entledigte sich die Personengruppe der mitgeführten Gegenstände und versteckte sie teilweise in Lüftungsgittern und Blumentöpfen.
Folgende Gegenstände konnten sichergestellt werden: 18 Zahnschutz, 6 Paar Handschuhe (davon 5 Paar Quarzhandschuhe), 95 Vermummungsgegenstände (1 Dreieckstuch, 9 Sturmhauben, 39 Ninja-Caps, 46 Schlauchschals), 22 Fahnenstangen, 4 Scheckkartenmesser, 2 Tüten mit Marihuana, 1 Tüte mit weißem Pulver (Zusammensetzung wird noch geprüft), 1 Tüte mit diversen Aufklebern (Spuckies).
Insgesamt wurden 10 Ermittlungsverfahren wegen Beleidigung, Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz u.a. eingeleitet.
Polizeivizepräsident Roman Fertinger betonte, dass auch künftig ein besonderes Augenmerk auf gewaltbereite Fußballanhänger, im Vorfeld oder im Nachgang von Fußballspielen und auf den Reisewegen, gelegt werde: „Dazu gehört insbesondere die Weiterentwicklung präventivpolizeilicher Maßnahmen, wie das Aussprechen von Meldeauflagen oder Bereichsbetretungsverbote, um Ausschreitungen zwischen rivalisierenden Fangruppierungen frühzeitig zu verhindern. Erkannten gewaltbereiten Fans werden keine Freiräume zum Ausleben ihrer brutalen Absichten gelassen.“
Seitens der Polizei wird im Benehmen mit den Vereinen ein bundesweites Stadionverbot gegen alle 125 in Gewahrsam genommene Personen angeregt.
Elke Schönwald/gh
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