POL-K: 150506-3-K Polizei führt Schlag gegen Schleusergruppierung – Erneut Festnahmen

06.05.2015 – 09:15

Köln (ots) – Weitere Schleuserzelle zerschlagen

Nachtrag zur Pressemitteilung Ziffer 1 vom 28. Januar

Staatsanwaltschaft und Polizei Köln geben bekannt:

Heute Vormittag (6. Mai) haben Beamte der Polizei Köln gemeinsam mit ihren Kollegen von der Bundespolizei drei Männer (26, 26, 22) festgenommen. Den bereits per Haftbefehl Gesuchten wird vorgeworfen, Mitglieder einer organisierten Schleusergruppierung zu sein. Zusätzlich vollstreckten die Beamten neun Durchsuchungsbeschlüsse.

Mit Gerichtsbeschlüssen in der Hand standen die Fahnder in den frühen Morgenstunden in Köln, Meinerzhagen, Schleiden, Mönchengladbach und Norderstedt vor den Wohnungstüren der Verdächtigen.

Bereits im August 2014 hatten sich Kriminalbeamte der Bundespolizei und der Polizei Köln in der gemeinsamen Ermittlungsgruppe „Asmara“ zusammengeschlossen. Ziel der Zusammenarbeit ist es, die Strukturen eines europaweit operierenden Netzwerkes von Menschenschleusern zu sprengen, die Personen aus Afrika quer durch Europa bis Skandinavien lotsen.

Ende Januar griffen die Beamten zum ersten Mal zu, nahmen fünf Beschuldigte fest und stellten umfangreiches Beweismaterial sicher. Bereits zu diesem Zeitpunkt war jedoch klar, dass es eine weitere unabhängige Schleusergruppierung gab.

Daher führten die Fahnder die Ermittlungen in Zusammenarbeit mit dem Bundeskriminalamt und Europol fort. So deckten sie ebenfalls auch die Strukturen des zweiten Täterzirkels auf. Das Amtsgericht Köln erließ auf Antrag der Staatsanwaltschaft Köln Haftbefehle und Durchsuchungsbeschlüsse, die heute vollstreckt wurden.

Nach derzeitigem Sachstand ist erwiesen, dass europaweit vernetzte Schleuser Flüchtlinge auf unterschiedlichen Wegen von Afrika nach Südeuropa bringen. Von dort aus organisieren sie Zugreisen nach Paris und bringen die Flüchtlinge dann mit Kleinbussen unter anderem nach Köln. Ab hier erfolgt die weitere Fahrt überwiegend mit dem Zug in Richtung Skandinavien.

Die Arbeit der gemeinsamen Ermittlungsgruppe „Asmara“ richtet sich nicht gegen Menschen, die aus unvorstellbarer Not den Beschluss gefasst haben ihr Heimatland zu verlassen. Ziel der Polizei ist die Bekämpfung der Straftäter, die die Ausweglosigkeit ihrer Landsleute ausnutzen, um sich selbst zu bereichern. (he)

Rückfragen bitte an:

Polizeipräsidium Köln
Pressestelle
Walter-Pauli-Ring 2-6
51103 Köln

Telefon: 0221/229 5555
e-Mail: pressestelle.koeln(at)polizei.nrw.de

www.koeln.polizei.nrw.de

Quelle: news aktuell / dpa