30.04.2015 – Warnung vor Trickdiebstahl von Handys

30.04.2015 – Warnung vor Trickdiebstahl von Handys  – PD Nord

Neuruppin

Ein Mann kommt in ein Geschäft, verwickelt einen Mitarbeiter in ein Gespräch und ist sprachlich schwer verständlich. Dabei legt er einen Zettel auf den Tisch, auf dem auch das Handy des Mitarbeiters liegt. Es kommt kein ernsthaftes Gespräch zustande und der Unbekannte verlässt den Laden. Seinen Zettel und auch das darunter liegende Handy hat er mitgenommen.

 

Diese und ähnliche Fälle sind im Bereich der Polizeidirektion Nord innerhalb von zehn Kalenderwochen insgesamt 13 Mal aufgetreten (Januar bis März), landesweit sogar 76 Mal.

Neun der Fälle ereigneten sich im Landkreis Oberhavel, davon allein fünf in der Stadt Oranienburg.

Zwei Fälle passierten rund um Neuruppin, einer in Wittstock und einer in Kyritz (LK OPR) sowie ein Fall in Pritzwalk (LK PR).

 

Beispiel – Meldung v. 02.02.15

2015/235                 OPR           Vorsicht Trickbetrüger in Neuruppin unterwegs

 

Neuruppin – Innerhalb kurzer Zeit kam es in Neuruppin zu zwei Trickdiebstählen.

Ein südländisch aussehender Mann betritt Büroräume und „wedelt“  mit einem eingeschweißten, orangefarbenen DIN A 4 Zettel in der Hand herum. Auf dem Papier steht etwas in unbekannten Druckbuchstaben. Der Mann spricht in einer unbekannten vermutlich Fantasiesprache und bewegt sich durch den Raum, dabei observiert er diesen um nach Beute Ausschau zu halten. Er lenkt mit seinem Gerede und seinem Habitus die Anwesenden so ab, dass er in einem geeigneten Moment Wertgegenstände an sich nimmt und die Büroräume in aller Ruhe verlässt. Diese Person ist wahrscheinlich der deutschen Sprache mächtig, da er beim Verlassen der Räumlichkeiten sich noch mit dem Wort „Tschüss“ verabschiedete.

Der erste Trickdiebstahl ereignete sich am 19.01.15 in der August-Bebel-Straße und der zweite am 30.01.15 in der Präsidentenstraße.

Der Täter soll zwischen zwanzig und dreißig  Jahren alt sein, dunkle, leichtgewellte Haare haben und etwa 170 Zentimeter groß sein. Als Besonderheit ist eine leicht höckerige Nase und ein etwas pockennarbiges Gesicht beschrieben worden.

Sollte es bereits zu einem gleichgelagerten Auftreten  gekommen sein, auch ohne Beute für den Täter, informieren Sie bitte die Polizei über die Telefonnummer 03391/3540. Sollte dies wieder vorkommen, melden sie dies bitte sofort der Polizei, damit der Täter bekannt gemacht werden kann.

Derzeit wird geprüft, inwieweit die Angaben der Zeugen ausreichen, um ein subjektives Täterportrait zu erstellen.

 

Nicht immer nehmen die Täter Mobiltelefone mit, auch Geldbörsen werden auf diese Art und Weise gestohlen. Die Täter kundschaften die Geschäfte, Büro- und Verkaufsräume in der Regel vorher aus. Den Diebstahl stellen die Bestohlenen immer erst später fest.

Mit dem Verlust der Wertgegenstände geht auch der Verlust von sensiblen Daten einher; Telefonnummern, E-Mailadressen sowie Bild-, Video- und Tondateien gelangen so in fremde Hände. Und da i.d.R. hochwertige „Handys“ gestohlen wurden beträgt auch der Schaden allein in der Direktion Nord mehrere Tausend Euro.

 

Die Polizei rät:

 

Lassen Sie Ihre Wertgegenstände niemals unbeaufsichtigt oder offen liegen.

Verschließen Sie Büro- und Geschäftsräume beim Verlassen immer, auch wenn sie nur kurz weg sind.

Lassen Sie sich nicht durch fremde Personen in offensichtlich sinnlose Gespräche verwickeln oder durch andere Aktionen (z.B. Anrempeln, heruntergefallende Gegenstände aufheben u.ä.) ablenken.

Schützen Sie Ihre elektronischen Geräte mit sensiblen Daten (Smartphones, Handys und Tablets) durch Geräte-PINs und Bildschirmsperren.

Sollten verdächtige Personen in den Raum treten, ziehen Sie weitere Kollegen oder Mitarbeiter hinzu. Prägen Sie sich ihr Aussehen und ihre Abgangswege oder Fahrzeuge genau ein und informieren Sie die Polizei sofort.

Lassen Sie ihre gestohlenen EC- und Kreditkarten sowie für SIM-Karten (Handy, Smartphone) schnell sperren, um Folgetaten zu verhindern.

Quelle: Internetwache Brandenburg