Enkeltrickbetrüger in Unterfranken weiter aktiv – Rentner übergibt 40.0000 Euro an Täter – Polizei rät misstrauisch zu sein und Verwandte zu informieren
UNTERFRANKEN. Am Donnerstag hatten Betrüger im Raum Aschaffenburg bereits versucht, ältere Menschen durch den sogenannten Enkeltrick um ihre Ersparnisse zu bringen. Die drei Senioren hatten richtig reagiert und die Telefonate rasch beendet (wir berichteten). Nun waren die Täter auch im Raum Schweinfurt und Würzburg aktiv. Ein Rentner aus dem Landkreis Schweinfurt fiel auf die Masche herein und übergab rund 40.000 Euro an einen Unbekannten. Die Kriminalpolizei ermittelt.
Mit einer aufwändigen und hinterhältigen Masche hatten die Täter am Freitag zwischen 14:00 Uhr und 18:30 Uhr einen 87-Jährigen aus dem Landkreis Schweinfurt betrogen. Ein Anrufer gab sich als Enkel des Geschädigten aus, der für den Kauf einer Eigentumswohnung dringend 40.000 Euro benötige. In der Folge rief ein zweiter Mann an, der vorgab, er sei der zuständige Anwalt für den Wohnungskauf. Schließlich hatte der Rentner sogar noch einen Mann am Telefon, der behauptete Polizeibeamter zu sein. Der falsche Beamte bat den Geschädigten darum, einem Boten das Bargeld zu übergeben, um der Polizei so bei der Festnahme eines Betrügers zu helfen. Der Rentner händigte dann wenig später rund 40.000 Euro an einen schlanken, etwa 30 Jahre alten Mann aus. Von den Tätern und der Beute fehlt bislang jede Spur.
Ein 71-Jähriger aus dem Würzburger Stadtteil Steinbachtal hatte dagegen mehr Glück. Auch er hatte gegen 14:00 Uhr eine angebliche Verwandte am Telefon, die dringend über 50.000 Euro benötigte. Die Betrügerin hielt den Senior am Telefon, auch als dieser sich auf den Weg zu einer Bankfiliale machte, um dort Geld abzuheben. In der Bank wiesen aufmerksame Angestellte den älteren Herrn dann auf einen möglichen Betrug hin. Als er dies auch der Anruferin mitteilte, die er immer noch am Telefon hatte, legte sie sofort auf. So konnte durch das vorbildliche Verhalten der Bankangestellten eine Geldübergabe an die Betrüger verhindert werden.
Die Betrüger versuchten außerdem im Landkreis Schweinfurt insgesamt siebenmal und im Stadtgebiet Würzburg noch viermal erfolglos ältere Bürger hinters Licht zu führen. Die Täter gaben sich dabei stets als Verwandte aus und baten um hohe Geldsummen. Für ihre Lügengeschichten hatten sie sich zuvor offenbar die Vornamen der Senioren aus dem Telefonbuch herausgesucht. Die hatten die Masche der Unbekannten glücklicherweise sofort durchschaut und die Gespräche dann rasch beendet.
Das Polizeipräsidium Unterfranken warnt weiterhin vor den Betrügern am Telefon und rät, sich keinesfalls auf Geldforderungen einzulassen. Wer seine älteren Angehörigen schützen möchte, sollte ihnen regelmäßig von der Masche der Enkeltrickbetrüger erzählen. Wichtig zu wissen ist außerdem, dass Polizeibeamte keinesfalls von Ihnen einfordern werden, Geld an Fremde zu übergeben. Im Zweifelsfall sollten Sie sich Rat bei Vertrauenspersonen oder der örtlichen Polizei einholen.
Quelle: Bayerische Polizei