17.04.2015 – 12:49
Ulm (ots) – Beim diesjährigen Blitzmarathon haben Polizei, Kommunen und Landratsämter im Bereich des Polizeipräsidiums Ulm insgesamt 49.964 Fahrzeuge gemessen. Die Zahl entspricht in etwa der Vorjahreszahl. Insgesamt wurden 1240 Geschwindigkeitsüberschreitungen beanstandet – 238 weniger als beim letzten Blitzmarathon.
Während die überwiegende Zahl der Verstöße mit Verwarnungsgeldern beanstandet wird, sehen 214 Fahrer einem Bußgeldbescheid und Punkten entgegen. Für 24 Temposünder steht zudem ein Fahrverbot im Raum, das je nach Höhe der Geschwindigkeitsüberschreitung, zwischen einem und mehreren Monaten liegen wird. Bei den Verkehrskontrollen wurden zudem 18 Fahrzeuginsassen beanstandet, weil sie nicht vorschriftsmäßig angeschnallt waren, 13 Autofahrer, weil sie während der Fahrt mit dem Handy am Ohr telefonierten. Bei einem Pkw-Lenker ergab sich der Verdacht auf eine Drogenbeeinflussung.
Die Polizei bewertet das Ergebnis des Blitzmarathons positiv. Mit 2,4 Prozent liegt die Quote der beanstandeten Fahrzeuge niedriger als 2014. Hier lag der Wert bei 3 Prozent. Die Beanstandungsquote bei Geschwindigkeitskontrollen bewegt sich normalerweise zwischen 5 und 10 Prozent. Dies zeigt, das sich die Verkehrsteilnehmer mit dem Thema Geschwindigkeit und dem Blitzmarathon intensiv befasst haben.
Dass Geschwindigkeitsmessungen erforderlich sind, lässt sich auch an den Unfallzahlen ablesen: Im Jahr 2014 gingen im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Ulm 776 Verkehrsunfälle auf zu schnelles Fahren zurück. Besonders hoch ist der Anteil der Unfälle mit Personenschaden. 12 Menschen kamen ums Leben, 429 Menschen wurden bei Geschwindigkeitsunfällen leicht und 158 schwer verletzt.
Verkehrssicherheitsaktionen wie der Blitzmarathon sollen dazu beitragen, das ein nachhaltiges Umdenken erreicht wird. Die Polizei wird aber auch weiterhin nicht angekündigte Geschwindigkeitskontrollen als Schwerpunktaufgabe flächendecken durchführen.
Die Zahlen in den Landkreisen: Alb-Donau-Kreis: 21 Kontrollstellen, 87 Verwarnungen, 25 Anzeigen, 4 Fahrverbote.
Beispiele: Auf der B311 in Ehingen fuhr eine 44-Jährige Autofahrerin mit 104 km/h statt der erlaubten 80 km/h in die Messstelle. Auf der B311 bei Obermarchtal fuhren 10 Autofahrer erheblich zu schnell, der Spitzenreiter mit 150 km/h statt der erlaubten 100 km/h.
Landkreis Biberach: 29 Kontrollstellen, 72 Verwarnungen, 27 Anzeigen, davon 3 mit Fahrverbot.
Beispiele: Zwischen Winterreute und Biberach raste jemand mit knapp 140 km/h über die Landstraße. In kurzer Zeit wurden dort 10 gravierende Verstöße gemessen. Zwischen Mietingen und Schönebürg fuhr ein Pkw-Lenker 139 km/h statt der erlaubten 100 km/h, ebenfalls so zwischen Schemmerhofen und Äpfingen. Die vorgeschriebenen 100 km/h überschritt ein Autofahrer auf der B311 bei Ertingen um 45 km/h, hier fielen 7 gravierende Verstöße ins Gewicht.
Landkreis Göppingen: 27 Kontrollstellen, 206 Verwarnungen, 30 Anzeigen mit 4 Fahrverboten.
Beispiele: Auf der B10 bei Eislingen fuhren 24 Verkehrsteilnehmer deutlich schneller als erlaubt, darunter ein Pkw-Fahrer mit 139 km/h statt der erlaubten 100 km/h. Ein Lastzug fuhr bei Donzdorf 82 km/h statt 60 km/h. In Heiningen fuhr ein 38-Jähriger mit seinem Pkw 45 km/h zu schnell in eine Messstelle.
Landkreis Heidenheim: 18 Kontrollstellen, 113 Verwarnungen, 24 Anzeigen mit 2 Fahrverboten.
Beispiele: In der Würzburger Straße in Heidenheim stoppte die Polizei einen Autofahrer, der mit 93 km/h statt erlaubten 50 km/h unterwegs war. Zwischen Hausen und Hürben missachtete ein Autofahrer das Tempolimit von 70 km/h, indem er dort mehr als 90 km/h fuhr.
Stadt Ulm: 14 Kontrollstellen, 78 Verwarnungen, 2 Anzeigen mit 2 Fahrverboten.
Beispiele: In der Neue Straße in Ulm fuhr ein Motorradfahrer 86 km/h, erlaubt sind dort 50 km/h. Ein Pkw fuhr dort mit knapp 80 km/h.
Autobahnen und autobahnähnliche Strecken: 438 Verwarnungen, 106 Anzeigen mit 9 Fahrverboten.
Beispiel: Im Baustellenbereich auf der A8 bei Nellingen fuhr ein Autofahrer 130 km/h statt der erlaubten 80 km/h. Auf der B30 zwischen Biberach und Ulm wurden 21 zum Teil sehr hohe Überschreitungen festgestellt, so z.B. ein Autofahrer mit 170 km/h statt der erlaubten 120 km/h.
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