1. Nachtrag vom 17.04.2015
Inhalt:
629. Lebensgefährte verletzt Partnerin mit heißem Wasser und Küchenmesser – Obergiesing
630. Zwischenbilanz des Polizeipräsidiums München zum
„24-Stunden-Blitzmarathon“ am 16.04.2015
629. Lebensgefährte verletzt Partnerin mit heißem Wasser und Küchenmesser – Obergiesing
Am Mittwoch,15.04.2015, gegen 08.45 Uhr, kam es zu einem Einsatz von Polizei- und Rettungskräften in einem Mehrfamilienhaus in München-Obergiesing.
Es wurde mitgeteilt, dass eine Bewohnerin in eine Nachbarwohnung flüchtete, weil sie vom Lebensgefährten mit heißem Wasser übergossen und mit einem Messer verletzt wurde.
Vor Ort machten der 30-jährige irakische Lebensgefährte und seine 31-jährige litauische Partnerin gegenteilige Aussagen, sodass zunächst davon ausgegangen wurde, dass die Geschädigte sich die Verletzungen selbst beigebracht hatte und dabei auch den Lebensgefährten verletzte.
Bei den ersten Ermittlungen durch das Fachkommissariat für Fälle der häuslichen Gewalt, ergaben sich jedoch Zweifel am angenommenen Tatablauf, sodass im weiteren Verlauf des gestrigen Tages die Mordkommission München durch die Staatsanwaltschaft München I mit der Fallübernahme betraut wurde. Aufgrund einer Stichverletzung im linken seitlichen Brustbereich der Litauerin wird der Fall als versuchtes Tötungsdelikt gewertert.
Die Geschädigte musste aufgrund der zugezogenen Verbrühungen an Armen und dem Rücken sowie der Stichverletzung durch den Rettungsdienst zur stationären Behandlung ins Krankenhaus verbracht werden.
Der tatverdächtige Lebensgefährte wurde infolge einer Schnittverletzung an der Hand ebenfalls zur stationären Behandlung in ein Krankenhaus verbracht.
Bei einer am gestrigen Tag durchgeführten Vernehmung des Lebensgefährten, durch Beamte der Mordkommission, räumte dieser letztlich sowohl einen Stich mit einem Küchenmesser, wie auch das Überschütten mit heißem Wasser ein. Dem Ganzen sei ein Beziehungsstreit wegen Geld und Eifersucht vorausgegangen.
Die Staatsanwaltschaft wird am heutigen Tag Haftbefehl wegen versuchten Totschlags beantragen und der Tatverdächtige zur Entscheidung der Haftfrage dem zuständigen Ermittlungsrichter vorgeführt.
Die drei gemeinsamen Kinder der Tatbeteiligten im Alter von 2, 5 und 8 Jahren, von denen sich nur das Jüngste in der Wohnung zur Tatzeit befand, wurden der Obhut des Jugendamtes übergeben.
Die Ermittlungen dauern an.
630. Zwischenbilanz des Polizeipräsidiums München zum „24-Stunden-Blitzmarathon“ am 16.04.2015
Im Bereich des Polizeipräsidiums München zeigten sich auch beim 3. Blitzmarathon die positiven Erfahrungen der Voraktionen. Die meisten Verkehrsteilnehmer hielten sich an die zulässigen Höchstgeschwindigkeiten.
Die Kraftfahrer waren deutlich langsamer unterwegs als sonst. Nur knapp 1,5 % der die Geschwindigkeitsmessstellen passierenden Fahrzeuge mussten überhaupt beanstandet werden! In jedem Fall deutlich weniger Verkehrsteilnehmer als sonst. Was dafür spricht, dass mit der Vorankündigung der Messstellen wohl auch bei dem ein oder anderen das entsprechende Problembewusstsein erreicht wurde. So beschrieben die meisten Verkehrsteilnehmer – übrigens nicht nur die kontrollierten, sondern auch Passanten – die Aktion als sinnvoll und notwendig.
Trotzdem stellte die Münchner Polizei am 16.04.2015 im Zeitraum von 06.00 bis 24.00 Uhr 678 Geschwindigkeitsverstöße fest.
Ein 35-jähriger Motorradfahrer fuhr am Vormittag des Aktionstages in der Fürstenrieder Straße mit 105 km/h anstelle der dort zulässigen 50 km/h. Den Raser erwartet nun ein Bußgeld in Höhe von 560 Euro, zwei Punkte in Flensburg und ein zweimonatiges Fahrverbot.
Über die Geschwindigkeitsverstöße hinaus fielen den eingesetzten Beamten natürlich auch andere Verkehrsverstöße auf.
150 Personen mussten wegen sonstiger Verkehrsverstöße, u.a. wegen nichtangelegtem Sicherheitsgurt oder Telefonieren mit einem Smartphone/Handy beanstandet werden. Zudem wurden zwei Personen kontrolliert, die ohne Fahrerlaubnis ein Fahrzeug führten. Sie erwartet nun jeweils ein Strafverfahren wegen Fahrens ohne Fahrerlaubnis.
An einer Kontrollstelle in Ismaning, Aschheimer Straße, in der Nähe eines Kindergartens, wurde nach einem Geschwindigkeitsverstoß ein VW-Transporter angehalten.
Der 24-jährige rumänische Fahrer, gegen den wegen eines Verkehrsdeliktes ein Vollstreckungshaftbefehl bestand, wurde festgenommen. Gegen eine Zahlung einer Sicherheitsleistung in Höhe von 670 Euro kam er wieder auf freien Fuß.
Die Kontrollen dauern noch bis zum 23. April 2015 an. Die Aktion pausiert an diesem Freitag wegen des Gedenkens an die Opfer der Flugzeugkatastrophe in den französischen Alpen.
Die Gesamtbilanz des Polizeipräsidiums München wird am 24. April 2015 veröffentlicht.
Quelle: Bayerische Polizei