Vorsicht vor Betrügern im Netz – Sichere Kennwörter sind Pflicht
ASCHAFFENBURG. Dass auch das Internet immer wieder in verschiedensten Formen von Betrügern genutzt wird, ist zwischenzeitlich hinreichend bekannt. Dabei spielt auch immer wieder der sogenannte „Identitätsdiebstahl“ eine Rolle – Unbekannte ergaunern sich die Zugangsdaten zu einem E-Mail-Account oder einem Online-Dienst und kaufen kräftig ein. Auf der Rechnung bleibt der Geschädigte sitzen.
So auch geschehen in mindestens einem aktuellen Fall im Landkreis Aschaffenburg. Hier wurden bereits Anfang März von einem Unbekannten die Zugangsdaten zu einem E-Mail-Account und einem Internet-Versandhandel gestohlen. Spezifizieren lässt sich das Ganze derzeit noch nicht, da das Opfer für beide Accounts denselben Benutzernamen und das Passwort wählte. Der Betrüger kaufte in der Folge für mehrere Hundert Euro ein und ließ die Waren an eine Packstation schicken. Im Laufe der nächsten Wochen landeten dann verschiedene Mahnungen im Briefkasten des Opfers. Erst dadurch wurde die Frau auf den Identitätsdiebstahl im Netz aufmerksam und konnte entsprechende Sicherungsmaßnahmen einleiten. Zugriff auf ihr eigenes Konto hatte sie allerdings nicht mehr, denn der Täter hatte die Zugangsdaten zwischenzeitlich geändert und so erreichten die Frau auch die ersten Zahlungsaufforderungen nicht.
Dass es sich bei diesem Fall gewiss nicht um einen Einzelfall handelt, hatte auch die Festnahme zweier mutmaßlicher Betrüger bereits im Februar vergangenen Jahres durch die Aschaffenburger Polizei gezeigt. Hier hatte ein Betrügerduo im größeren Stil – etwa 220 Bestellungen bei 80 Firmen – innerhalb eines Jahres Waren im Gesamtwert von etwa 20.000 Euro ergaunert. Die beiden 26-Jährigen hatten unter anderem Packstation-Accounts ausgespäht und waren auch so an die Daten von verschiedenen Bürgern gelangt. In der Folge hatte das Duo insbesondere Spielekonsolen und andere hochwertige Elektronikartikel geordert, dann an verschiedene Packstationen im gesamten Rhein-Main-Gebiet liefern lassen und dort abgeholt.
Letztlich war es dem Hinweis einer aufmerksamen Zeugin zu verdanken, auf welchen hin die Polizei entsprechende Maßnahmen hatte einleiten können. Am 12.02.2014 klickten dann die Handschellen, als das Duo gerade dabei war Waren aus einer Packstation abzuholen. In der Folge hatten die Beamten auch einen Teil der Beute sicherstellen können.
Die Polizei nimmt die Fälle zum Anlass, erneut vor dreisten Betrügern im Netz zu warnen. Insbesondere haben wir folgende Tipps parat, die einen Identitätsdiebstahl verhindern können:
Wählen Sie ein Passwort, das mindestens zwölf Zeichen lang ist und nicht im Wörterbuch vorkommt. Es sollte aus Groß- und Kleinbuchstaben in Kombination mit Zahlen und Sonderzeichen bestehen und auf den ersten Blick sinnlos zusammengesetzt sein.
Tabu sind Namen von Familienmitgliedern, des Haustieres, des besten Freundes, des Lieblingsstars oder deren Geburtsdaten usw.. Nicht empfehlenswert sind auch Passwörter, die aus gängigen Varianten und Wiederholungs- oder Tastaturmustern bestehen (z.B. asdfgh oder 1234abcd). Einfache Ziffern oder Sonderzeichen wie "$" am Anfang oder Ende eines ansonsten simplen Passwortes bieten ebenfalls keinen ausreichenden Schutz.
Verwenden Sie nie dasselbe Passwort für mehrere Anwendungen und ändern Sie das Passwort in regelmäßigen Abständen.
Bewahren Sie Ihre Passwörter sicher und getrennt von Ihrem PC auf. Nutzen Sie zur Dokumentation Ihrer Passwörter beispielsweise Passwort-Container-Programme, mit denen Sie Ihre Passwörter verschlüsselt und geschützt elektronisch ablegen können.
Geben Sie Ihre Passwörter nicht an Dritte weiter.
Ändern Sie immer bereits voreingestellte Passwörter.
Audiodatei
O-Ton des Presseprechers Michael Zimmer; Dauer 1:39 Min.
( .mp3
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Beachten Sie auch die Warnhinweise zum Thema „Phishing“!
Polizeiliche Kriminalprävention