Sattelzug umgestürzt – 6 Verletzte – 100.000 Euro Schaden
A 99, MÜNCHEN. Ein umgestürzter Sattelzug, insgesamt fünf beschädigte Pkw, ein Schwerverletzter Lkw-Fahrer, fünf leicht verletzte Autoinsassen, mindestens 100.000 Euro Sachschaden und eine mehrstündige Sperrung der A 99 wegen eines aufwändigen Bergungseinsatzes sind die Bilanz eines Verkehrsunfalls, der sich heute in den Morgenstunden auf der A 99 im Norden von München ereignete.
Wie die bisherige, von der Verkehrspolizeiinspektion Freising geführte, Verkehrsunfallaufnahme ergab, war am Samstag, 11.04.2015 gegen 06:40 Uhr der Fahrer eines Mercedes S 350 auf der A 99 in Fahrtrichtung Stuttgart unterwegs. Nahe des Autobahndreiecks München-Feldmoching geriet der 44-jährige Münchner mit seinem Fahrzeug ins Schleudern, prallte zunächst gegen die Mittelleitplanke, schleuderte danach zurück auf die Fahrbahn und stieß dort mit einem Pkw Hyundai, in dem eine vierköpfige Familie aus Rheinland-Pfalz unterwegs war, zusammen. Der Hyundai kam nach der Kollision auf dem 2. Fahrstreifen zum Stehen, während der Mercedes auf dem Standstreifen liegen blieb.
Ein nachfolgender Sattelzug war aufgrund dessen zu einem Ausweichmanöver gezwungen, in dessen Verlauf der Sattelzug umstürzte und danach die seitliche Leitplanke durchbrach. Die Sattelzugmaschine mit slowakischer Zulassung blieb schließlich im angrenzenden Grünstreifen liegen, während der angehängte Tieflader quer über Teile der Autobahn ragte. Beim Durchbrechen der Leitplanke wurden Trümmerteile auf die unmittelbar an der Unfallstelle unter der Autobahn hindurchführende Staatsstraße 2342/Feldmochinger Straße geschleudert. Der Pkw VW Touran einer dort entlang fahrenden 48-jährigen Frau, wurde durch die herabgeschleuderten Teile beschädigt. Die Fahrerin blieb unverletzt. Auf der Autobahn waren in Folge des Unfalls mindestens zwei Fahrzeuge über herumliegende Teile gefahren und dabei beschädigt worden. Zudem war die auf dem Tieflader befindliche Ladung, mehrere Stahlkabelrollen, von der Ladefläche gefallen und auf den Fahrstreifen der Autobahn verteilt.
Die Insassen des Hyundai im Alter von 29, 25, 14 und 1 Jahr wurden leicht verletzt. Sie wurden vom Rettungsdienst in ein Krankenhaus zur weiteren Behandlung verbracht. Der Fahrer des Sattelzugs, ein 51-jähriger Kraftfahrer aus der Slowakei, wurde in seinem Führerhaus eingeklemmt. Er musste wegen der schwierigen Lage des Fahrzeugs von den eingesetzten Feuerwehrkräften mit Hilfe der Rettungsschere aus dem verunfallten Lkw geborgen werden. Mit schweren Verletzungen wurde der Mann per Rettungshubschrauber in eine Unfallklinik verbracht. Der Fahrer des Mercedes zog sich leichte Verletzungen zu. Nachdem die Beamten der Verkehrspolizeiinspektion Freising bei ihm Alkoholgeruch wahrnahmen und der Mann einen Alkoholtest verweigerte, wurde bei ihm eine Blutentnahme veranlasst und sein Führerschein sichergestellt.
In Folge des Unfalls kam es zu einer mehrstündigen Sperrung der Richtungsfahrbahn Stuttgart in diesem Bereich. Der umgestürzte Sattelzug musste mit Kränen gegen ein weiteres Abrutschen gesichert werden. Am Autobahndreieck München-Feldmoching wurde deshalb von der Autobahnmeisterei der Verkehr auf die A 92 abgeleitet. Im Laufe des Vormittags konnte dann zunächst ein Fahrstreifen wieder frei gegeben werden. Die Bergungsarbeiten im Bereich Hauptfahrbahn der Autobahn sind inzwischen abgeschlossen, lediglich ein Fahrstreifen einer Zubringerspur ist derzeit noch wegen Reparaturarbeiten gesperrt.
An der Unfallstelle war neben mehreren Streifenfahrzeugen der Verkehrspolizeiinspektion Freising, die Berufsfeuerwehr München, die Feuerwehren aus Ober- und Unterschleißheim, das THW, die Autobahnmeisterei, sowie Einsatzfahrzeuge der Rettungsdienste inklusive eines Rettungshubschraubers eingesetzt. Da zudem Betriebsstoffe ausgelaufen waren, wurde auch das Wasserwirtschaftsamt verständigt.
Der entstandene Sachschaden wird derzeit auf mindestens 100.000 Euro beziffert.