10.04.2015 – 13:30
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Landkreis Osterholz (ots) –
++ Polizeiinspektion Verden/Osterholz stellt die polizeiliche Kriminalstatistik 2014 vor ++ ++ Straftatenaufkommen weiterhin rückläufig ++ Anzahl der Wohnungseinbrüche sinkt ++ Cybercrime fordert Polizei und Justiz zunehmend ++ Landkreis Osterholz. Heute stellte die Polizeiinspektion Verden/Osterholz in den Räumen des Polizeikommissariats Osterholz die Kriminalstatistik für den Landkreis Osterholz vor. 1. Straftatenaufkommen Der Leiter der Inspektion, Uwe Jordan, stellte zu Beginn der Pressekonferenz die Kriminalitätsentwicklung im gesamten Zuständigkeitsbereich des Jahres 2014 dar. Mit insgesamt 14.636 Straftaten in den Landkreisen Osterholz und Verden ist ein marginaler Rückgang zum Vorjahr zu verzeichnen (-79 Straftaten). Bemerkenswert ist die hohe Aufklärungsquote (AQ) von 62,67 %. Dies ist der höchste Wert, der je in der Inspektion erreicht wurde und liegt über zwei Prozentpunkte über dem des Vorjahres. Im Landkreis Osterholz wurden 2014 mit 5.752 Taten insgesamt 110 Straftaten mehr registriert als im Vorjahr, als das Straftatenaufkommen so niedrig war wie nie zuvor. Die Aufklärungsquote liegt bei knapp 60 %. Zum Vergleich: Die Polizeidirektion Oldenburg erreichte 2014 eine AQ von 59,27 %, die Polizei im gesamten Land Niedersachsen 60,61 %. 2. Kriminalität Minderjähriger im Landkreis Osterholz Im Berichtszeitraum haben im Landkreis Osterholz 418 minderjährige Tatverdächtige (bis 18 Jahre) 423 Straftaten begangen (2013: 387 minderjährige Tatverdächtige, 482 Straftaten). Die Anzahl Minderjähriger, die im Landkreis Osterholz polizeilich in Erscheinung getreten sind, ist somit so niedrig wie nie zuvor; noch im Jahr 2009 registrierte die Polizei im Landkreis Osterholz fast doppelt so viele Fälle mit minderjährigen Tatverdächtigen wie im Jahr 2014. 3. Körperverletzungen Ein leichter Anstieg im Vergleich zum Vorjahr ist bei den Körperverletzungen festzustellen. 423 Körperverletzungen registrierte die Polizei im Landkreis Osterholz, das waren 31 mehr als 2013. 157 gefährliche Körperverletzungen haben die Beamten im Landkreis Osterholz bearbeitet - Ein Wert, der in den vergangenen zehn Jahren leicht schwankte. Das relativ niedrige Niveau dürfte durch mittlerweile etablierte und erfolgreiche Sicherheitskonzepte bei Großveranstaltungen erreicht worden sein. Beachtlich ist der hohe Anteil jener Körperverletzungstaten, bei denen die Tatverdächtigen unter Alkoholeinfluss standen: In 30 % aller Fälle spielte Alkohol eine Rolle. 4. Eigentumsdelikte 5637 Diebstahlsdelikte wurden in der Inspektion 2014 registriert. Das sind 75 Taten weniger als im Jahr 2013 und somit so wenig wie noch nie zuvor. Gleichzeitig entwickelte sich die Aufklärungsquote in diesem Deliktsbereich positiv und stieg auf 36,95 % an (2013: 34,58 %). Im Landkreis Osterholz gab es ebenfalls einen Rückgang bei diesen Delikten. Während im Jahr 2014 die Fallzahl um 181 sank, ging auch die Aufklärungsquote um über 7 Prozentpunkte zurück. Ein spezielles Delikt unter den Eigentumsdelikten ist der Wohnungsseinbruchsdiebstahl - ein Delikt, das den Beamten der Polizeiinspektion Verden/Osterholz weiterhin große Sorgen bereitet und bei den Betroffenen neben materiellen auch häufig große psychische Folgen verursacht. Im Vergleich zum Jahr 2013, als mit 924 Taten insgesamt (versuchte und vollendete Taten) so viele Wohnungseinbrüche wie nie zuvor registriert wurden, ist die Zahl dieser Taten auf 769 zurückgegangen. "Diese Zahl ist noch immer sehr hoch, insbesondere, wenn man sich das viel niedrigere Niveau in den Jahren bis 2011 anschaut", so Uwe Jordan, der sich aber durchaus erfreut über die Aufklärungsquote von 37,32 % zeigt (2013: 33,23 %). Bemerkenswert ist zudem, dass die Anzahl der vollendeten Taten schneller sinkt als die Zahl der Versuchstaten - ein Indiz dafür, dass die Täter es schwerer haben, in immer besser gesicherte Häuser oder im Umfeld immer aufmerksamerer Bürger einzubrechen. "Die Nachbarn greifen immer häufiger und schneller zum Hörer, wählen bei verdächtigen Beobachtungen die 110 und helfen uns!", so Jordan weiter, der die verbesserten Sicherheitsvorkehrungen an Türen und Fenstern, aber auch wachsamere Nachbarschaften auch der Präventions- und Öffentlichkeitsarbeit der Polizei zuschreibt. Das Präventionsteam der Polizeiinspektion Verden/Osterholz gibt in kostenlosen Vorträgen und bei Hausbesuchen das ganze Jahr über verhaltenspräventive und technische Tipps und Hinweise rund um das Thema "Wie schütze ich mich vor Einbrechern". Im Landkreis Osterholz ist die Zahl der Wohnungseinbrüche ebenfalls rückläufig (2014: 312 Taten, 2013: 378 Taten). Betrachtet man, wo die Einbrecher zuschlugen, stellt man lediglich in den großstadtnahen Gemeinden Ritterhude (2014: +17) und Schwanewede (2014: +22) einen Anstieg an Taten fest. Auf einem hohen Niveau bewegt sich auch die Gemeinde Lilienthal (2014: gesamt 77), die ebenfalls an Bremen angrenzt. Ein wesentlicher Grund für den Rückgang des Wohnungseinbruchdiebstahls dürfte die Deliktsverlagerung innerhalb der Eigentumskriminalität sein. Betrachtet man die Anzahl der Geschäftseinbrüche, so sind diese in dem vergangenen Jahr, als die Anzahl der Wohnungseinbrüche rückläufig war, um 191 Taten auf nunmehr 356 angestiegen. Die Täter dürften gemerkt haben, dass Privatwohnungen verstärkt gesichert sind und dass immer seltener höhere Bargeldbeträge in den Wohnungen zu finden sind. Gleichwohl bleibt es eine Aufgabe mit höchster Priorität innerhalb der Polizeiinspektion Verden/Osterholz, die Wohnungseinbruchdiebstähle zu bekämpfen. Dafür erfahren die hiesigen Beamten weiterhin Unterstützung durch die Bereitschaftspolizei, die gemeinsam sowohl offen also auch verdeckt in den Wohngebieten präsent sind. Außerdem führen die Beamten gemeinsame und gezielte Großkontrollen durch. Die örtlichen Ermittler verteilten im Umfeld von Tatorten Handzettel und gingen offensiv auf die Nachbarn von Einbruchsopfern zu, um hier "Klinken zu putzen", also zu fragen, ob Anwohner Auffälligkeiten gesehen haben. 5. Cybercrime Im Jahr 2013 kam es noch nicht so deutlich zum Vorschein, 2014 hat sich dies geändert: Die Anzahl der Straftaten aus diesem Deliktsbereich, die von dem Verbreiten von z.B. Trojanern über das Ausspähen von Daten durch "Hacking" oder "Phishing" bis hin zum Missbrauch fremder Zugangsdaten reichen, lag im Berichtszeitraum nunmehr bei 356 (2013: 165). Cybercrime fordert Polizei und Justiz zunehmend. "Diese Deliktsart ist, wie es ja auch in der Natur des Internets an sich liegt, sehr schnelllebig und vielschichtig. Die Täter entwickeln immer neue Vorgehensweisen", so Fabian Bernert. Zudem werden Tathandlungen vermehrt ins Ausland verlegt, um den Ermittlern die Arbeit zu erschweren. Nicht nur die Staatsanwaltschaft Verden hat sich auf diese wachsende Erscheinungsform mit der Einrichtung einer Zentralstelle zur Bekämpfung der IuK-Kriminalität reagiert. Die Polizeiinspektion Verden/Osterholz verfügt über spezialisierte Mitarbeiter, die sich mit der Ermittlungseinheit "Cybercrime" dem Phänomen stellt. 6. Kinderpornografie Ebenso arbeitsaufwendig wie die komplexen Verfahren im Bereich der Internetstraftaten sind die Ermittlungen im Bereich der Kinderpornografie. Im Jahr 2014 registrierte die Polizei im Landkreis Osterholz 15 derartiger Delikte (2013: 13). Die Fallzahl bewegt sich somit auf dem Niveau des Vorjahres, der Arbeitsaufwand für die Ermittler steigt bei relativ gleichbleibender Fallzahl jedoch trotzdem, da die Datenspeicher ständig wachsen. "Auch die persönliche Belastung bei der Auswertung dieser Bilder durch die Sachbearbeiter ist hoch, auf Dauer kann man dies niemandem zumuten", so Fabian Bernert. 7. Herausragende Ereignisse im Jahr 2014 7.1 Wohnungseinbruchsdiebstähle Nachdem ein 43-jähriger Mann erst im Februar aus der Justizvollzugsanstalt entlassen wurde, begann schon im Sommer eine Serie von Wohnungseinbruchsdiebstählen in Osterholz-Scharmbeck, Hambergen und Bremen. Die Ermittlungen des Polizeikommissariats Osterholz führten zum 43-Jährigen, der in der Folge bereits im Dezember 2014 erneut verurteilt wurde. Zwei weitere Serieneinbrecher, 30 und 22 Jahre alte Männer, sind im Jahr 2014 ebenfalls verurteilt worden, einmal zu 3 Jahren und 9 Monaten und einmal zu 3 Jahren und zehn Monaten. 7.2 Cannabisindoorplantage Im Juni entdeckten die Ermittler des Polizeikommissariats Osterholz in Ihlpohl eine Cannabisindoorplantage mit 300 Pflanzen. Im August deckten sie in Lilienthal eine kleinere Anlage auf. 7.3 Raubtaten Der Räuber, der im Oktober einen Baumarkt in Osterholz-Scharmbeck überfallen hat, ist durch das Polizeikommissariat Osterholz ebenfalls ermittelt worden. Mittlerweile ist der 24-jährige Mann durch ein Gericht zu einer Freiheitsstrafe von 2 Jahren und 9 Monaten verurteilt worden. Zwei weitere Raubtaten, die beide im Oktober im Stadtgebiet in Osterholz-Scharmbeck verübt wurden, sind aus polizeilicher Sicht ebenfalls geklärt. Es handelte sich bei den Tätern um zwei unabhängig agierende Räuber aus Oldenburg und aus Cuxhaven.
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Polizeiinspektion Verden / Osterholz
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Helge Cassens
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