Schockanrufer im Westallgäu erfolgreich

Schockanrufer im Westallgäu erfolgreich

WEILER-SIMERRBERG. Am Ostermontag, 6. April, haben wieder einmal Schockanrufer zugeschlagen. In vier Fällen waren sie erfolglos, einmal aber erfolgreich.

Mindestens fünf Personen in Lindenberg und Weiler-Simmerberg erhielten am Ostermontag, 6. April, den Anruf eines vermeintlichen Familienmitglieds, das dringend Geld benötigte. Die Masche ist immer ausgesprochen dreist und in etwa gleich oder zumindest sehr ähnlich.

In diesem Fall sollte der Sohn der Angerufenen in Bregenz in einen Verkehrsunfall verwickelt worden sein, bei dem angeblich ein kleines Kind schwer verletzt wurde. Das Kind müsse nun ganz dringend operiert werden. Es sei nicht krankenversichert, die teure Operation müsse der Sohn daher aus eigener Tasche bezahlen. In die Gespräche schaltete sich stets ein angeblicher Rechtsanwalt ein, der sich Oleg Denisow nannte. Viermal „blitzten“ die Anrufer ab, in einem Fall aber konnten die Täter den Angerufenen tatsächlich von dem Sachverhalt überzeugen.

Ein Mann aus Weiler-Simmerberg übergab am Montagnachmittag einem Kurier, der sich Michail Kogon nannte und als Bruder des „verunglückten Mädchens“ ausgab, so viel Bargeld, wie er auf die Schnelle zusammentragen konnte, insgesamt 3.250 Euro. Der Geldabholer wird wie folgt beschrieben: 18 bis 20 Jahre, 180 bis 185 cm, schlank. Bekleidet war er mit einer blauen oder grünen Weste, einer Jogging-Hose und Sportschuhen. Natürlich war die ganze Geschichte, wie immer in solchen Fällen, völlig frei erfunden. Die Anrufe erfolgten mittels einer litauischen Handy-Nummer.

Bei der Kriminalpolizei Lindau werden derartige Fälle unter der Bezeichnung „Schockanrufer“ bearbeitet. Die Kripo Lindau warnt erneut: Hinterfragen sie den Sachverhalt ganz genau! Übergeben sie niemals Geld an einen scheinbar Beauftragten, sondern nur an Personen, die ihnen persönlich gut bekannt sind.
(KPS Lindau; PP Schwaben Süd/West; 08.04.2015; 16.25 Uhr/Kt)

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Quelle: Bayerische Polizei