Kriminalpolizeilicher Fachberater zieht um

Kriminalpolizeilicher Fachberater zieht um

TRAUNSTEIN / BAD REICHENHALL. Wie die neuesten Zahlen der Kriminalstatistik belegen, nehmen die Wohnungseinbruchsdiebstähle weiter zu. Alleine im Bereich des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd stiegen die Fallzahlen im vergangenen Jahr um etwa 35 Prozent. Dabei gibt es wirkungsvolle Methoden zur Verhinderung von Einbrüchen, berichtet der kriminalpolizeiliche Fachberater der Kripo Traunstein, Kriminalhauptkommissar Gerhard Pickelmann. In seinem neuen Ausstellungsraum in Bad Reichenhall informiert er Interessierte kostenlos über technische Möglichkeiten.

Längst ist der Wohnungseinbruch keine Frage der Saison mehr. Zwar häufen sich die Fallzahlen gerade im Herbst und Winter nach wie vor, allerdings ist heutzutage auch ein gleichmäßiger Anstieg über das gesamte Jahr hin zu beobachten. Gerade auch zur Urlaubszeit im Sommer. In Deutschland wird alle dreieinhalb Minuten eingebrochen. Obwohl Bayern weiterhin bundesweit den niedrigsten Belastungswert aufweist, belegen neuste Zahlen, dass die Einbrüche zum dritten Mal in Folge stark ansteigen. Alleine im Bereich des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd um 35 Prozent von 450 Fällen im Jahr 2013 auf rund 600 im Jahr 2014.


Ein Einbruch in die eigenen „vier Wände“ bedeutet für die meisten der betroffenen Opfer einen großen Schock. Dabei bereitet den Geschädigten in den allermeisten Fällen weniger der materielle Schaden Probleme. Vielmehr ist es die Verletzung der Privatsphäre und das verlorengegangene Sicherheitsgefühl, das eine massive Beeinträchtigung der Psyche nach sich zieht. Ein Einbruch bewirkt nicht selten, dass sich Betroffene in der eigenen Wohnung nicht mehr wohl fühlen.

Dass man sich hiervor schützen kann, weiß der kriminalpolizeiliche Fachberater der Kripo Traunstein, Kriminalhauptkommissar Gerhard Pickelmann: “Im Jahr 2014 blieb es in Bayern über 3.500 mal beim Versuch – nicht zuletzt aufgrund sicherungstechnischer Einrichtungen“.


Viele unterschätzen auch den Wert ihres Besitztums. „Bei mir ist eh nichts zu holen…“. Ein großer Irrtum! Einbrecher hoffen immer auf lohnende Beute. Sie nützen günstige Gelegenheiten wie schlecht gesicherte Türen, Fenster oder Terrassen erbarmungslos aus. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich bei dem Objekt um ein Mehrfamilienhaus, eine Villa, einen Neubau oder um ein Reihenhaus handelt. Auch Wohnungen in Wohnblocks geraten immer wieder ins Visier der Einbrecher.

„Faktum ist: Bereits durch einfache, aber wirkungsvolle technische Sicherungen lassen sich die meisten dieser Täter von ihren Absichten abhalten“, so Pickelmann. Der 58-Jährige ist seit 2008 als Fachberater bei der Kriminalpolizei Traunstein in der Einbruchsprävention tätig. Nach seiner Einstellung bei der bayerischen Polizei im Jahr 1973 war er viele Jahre als Ermittler bei Kriminal- und Schutzpolizei gegen Einbrecher im Einsatz.


Nun bietet er Interessierten kostenlose, unabhängige sowie firmen- und produktneutrale Beratungen zum Einbruchschutz an. Bei den Beratungen geht es unter anderem um einbruchhemmende Komponenten (z.B. bruchsichere Fenster- und Türscheiben), nachträgliche mechanische Nachrüstungen (z.B. Schlösser, Fenster- und Türbeschläge), den Einbau von Alarm- und Überfallanlagen sowie die Videoüberwachung und
-aufzeichnung.

„Jede Einbruchsvorsorge steht unter ganz individuellen Vorzeichen und keine Wohnsituation ist wie die andere“, sagt Pickelmann, der aus diesem Grund persönliche Beratungen anbietet. Gerade im Bereich der technischen Nachrüstung von Bestandshäusern ist daher, nach telefonischer Terminvereinbarung, ein Ortstermin nötig.

Aber auch Bauherren können sich bereits vor Baubeginn bei dem speziell geschulten Kripobeamten über technische Sicherungsmöglichkeiten informieren. Pickelmann berät hierzu bei der Polizeiinspektion Bad Reichenhall in einem neu eingerichteten Ausstellungsraum. Dieser wurde zum März 2015 von den Räumlichkeiten bei der Kriminalpolizeiinspektion Traunstein nach Bad Reichenhall in die Poststraße 19 verlegt.

Dort ist Pickelmann unter der Telefonnummer 08651/970-230 erreichbar. Aber auch die bisherige Rufnummer 0861/9873-445 bleibt weiterhin aktiv.



Quelle: Bayerische Polizei