31.03.2015 – 10:00
Rotenburg (ots) – Kriminalstatistik 2014: Die meisten Täter gingen ins Netz der Ermittler
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LK Rotenburg. Die Ermittler der Polizei im Landkreis Rotenburg (Wümme) haben auch im vergangenen Jahr fast zwei Drittel aller Straftaten aufklären können. Mit einer Aufklärungsquote von 61,16 Prozent liegen sie nur knapp unter dem bislang besten Ergebnis aus 2013. Bei 10.185 Taten konnte in 6.229 Fällen ein Verdächtiger ermittelt werden. Damit ist auch die Anzahl der bekanntgewordenen Straftaten um 359, also um 3,4 Prozent rückläufig. Dieses positive Ergebnis überrascht Kriminaloberrätin Petra Guderian, Leiterin des Zentralen Kriminaldienstes in Rotenburg, nicht:“ Wir haben schon in den vergangenen Jahren hervorragende Arbeit geleistet und hohe Aufklärungsquoten von über 60 Prozent erzielt“.
Mit diesen Werten liegt die Rotenburger Polizei im Trend der übergeordneten Polizeidirektion Lüneburg. Deren sechs Polizeiinspektionen, aus Lüneburg/Lüchow/Uelzen, dem Heidekreis, den Landkreisen Stade, Harburg, Celle und Rotenburg erzielten eine durchschnittliche Aufklärungsquote von 61,14 Prozent.
Besonders erfreulich kristallisierte sich in der aktuellen Kriminalstatistik der Rotenburger Polizei ein deutlicher Rückgang von Raubdelikten (-54 %), von Wohnungseinbrüchen (-28%), von Gewalt- (-30%) und von Wirtschaftkriminalität (-43%) heraus. Lediglich bei Sachbeschädigungen ist ein Anstieg von 84 Taten, also um 8,5 Prozent, zu erkennen. Eine Tatserie mit politischem Hintergrund, bei der im Rotenburger Stadtgebiet zahlreiche Parolen an Wände und Einrichtungen im Straßenverkehr geschmiert wurden, konnte aufgeklärt werden und ist damit ursächlich für einen Teil des Anstiegs. In Zeven hatten jugendliche Tätergruppen mehrmals auf ihrem Heimweg von Partys den Lack vieler Autos zerkratzt. Aber auch zahlreiche Graffitis an Autobahnbrücken der A1 ließen 2014 die Anzahl der Sachbeschädigungen nach oben schnellen.
Auch wenn die Polizei im vergangenen Jahr mehrfach von Einbruchserien in Wohngebieten längs der Autobahn A1 berichten musste, ziehen die Beamten in diesem, für die Bevölkerung besonders sensiblen Deliktsbereich in ihrem Jahresabschluss eine positive Bilanz. 439 Wohnungseinbrüche aus 2013 stehen im vergangenen Jahr „nur noch“ 317 Fälle entgegen. Den Rückgang von 122 Taten erklären die Ermittler mit mehreren Festnahmen von überörtlichen Serientätern, vorwiegend aus dem Hamburger Raum, und einer intensiven Öffentlichkeits- und Präventionsarbeit. Zielgerichtete Hinweise aus der Bevölkerung hatten Ende letzten Jahres zur Festnahme mehrerer Tatverdächtiger geführt. Von allen Wohnungseinbrüchen konnte die Polizei jede vierte Tat aufklären. Das ist für diesen Deliktsbereich ein vergleichsweise positives Ergebnis.
Dass die Ermittler der Polizei im Landkreis Rotenburg (Wümme) einen erheblichen Zeitaufwand mit der Bearbeitung und Bekämpfung der Cyberkriminalität, also von Straftaten rund um das Internet, betreiben müssen, zeigt sich an einer Vielzahl von Delikten, die im Schutz der anonymen Datenwelt begangen werden. Dazu zählen die Beamten vor allem Betrugsfälle auf Auktionsportalen, das Ausspähen sensibler Daten, die Übernahme von Accounts, Epressungsfälle durch PC-Sabotage aber auch persönliche Verunglimpfungen in sozialen Netzwerken. Daneben spielt die Verbreitung von Kinderpornographie über das Internet eine immer größere Rolle. Sichergestellte und auszuwertende Datenspeicher von enormer Kapazität stellen dabei eine besondere Herausforderung für die Ermittler dar.
Im Bereich der Jugendkriminalität setzte sich der Trend rückläufiger Fallzahlen auch im vergangenen Jahr fort. War es früher noch der herkömmliche Ladendiebstahl, bei dem Kinder und Jugendliche am häufigsten polizeilich in Erscheinung traten, hat sich die Kriminalität auch hier in den Internetbereich verschoben. Den jungen Menschen stehen mit Handy, PC und Tablet Mittel und Möglichkeiten zur Verfügung. Das Entdeckungsrisiko ist gering und damit Animation zu strafbaren Handlungen.
Dass es im Landkreis Rotenburg (Wümme) 2014 nicht zuging, wie in den meisten TV-Krimis, verdeutlichen lediglich zwei Fälle, die in der Kriminalstatistik als Tötungsdelikte aufgeführt werden. Sie hatten jedoch nichts mit Mord und Totschlag im landläufigen Sinne zu tun, sondern wurden als Fälle einer fahrlässigen Tötung nach einem häuslichen Unglücksfall und eines strafbaren Schwangerschaftsabbruch von der Polizei bearbeitet.
Bild 1: Cyber-Kriminalität, wie z.B. Erpressungsversuche nach dem Besuch eines Online-Partnerschaftportals, beschäftigte die Polizei im vergangenen Jahr und ist eine Herausforderung für die nächsten Jahre.
Bild 2: Mehrere überörtliche Wohnungseinbrecher gingen der Rotenburger Polizei auf ihrer Flucht ins Netz
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