Symposion „Schwere zielgerichtete Gewaltlagen an Schulen“ fand regen Zuspruch

Symposion „Schwere zielgerichtete Gewaltlagen an Schulen“ fand regen Zuspruch

SULZBACH-ROSENBERG. „Schwere, zielgerichtete Gewaltlagen an Schulen“ – zu diesem Thema veranstalteten am 25. und 26. März 2015 die Staatliche Schulberatungsstelle Oberbayern West, die Staatliche Schulberatungsstelle Oberbayern Ost, die Staatliche Schulberatung Oberpfalz, die Fachhochschule für öffentliche Verwaltung und Rechtspflege (FHVR) Fachbereich Polizei und die Polizeipräsidien Oberbayern Nord und Oberpfalz ein hochkarätig besetztes Symposion. r />

Dr. Jens Hoffmann bei seinem Vortrag

An der FHVR Studienort Fürstenfeldbruck fand am 25.03.2015 das erste von zwei inhaltsgleichen Symposien statt. Das zweite Symposion wurde am 26.03.2015 an der FHVR in Sulzbach-Rosenberg veranstaltet.

Der Hörsaal der Fachhochschule in Sulzbach-Rosenberg war mit 250 Teilnehmern voll besetzt. Das Publikum setzte sich aus Staatlichen Schulpsychologen und Beratungslehrkräften, Studierenden der Polizeifachhochschule, sowie Dienststellenleitern und Schulverbindungsbeamten der Polizei zusammen. Dem Teilnehmerkreis wurde damit eine Weiterqualifizierung zum Thema vor dem Hintergrund neuer Erkenntnisse und Entwicklungen angeboten. Die Tagung diente dem fachlichen Erfahrungs- und Meinungsaustausch und der Weitergabe von aktuellen Informationen. Zu Beginn der ganztägigen Veranstaltung an der FHVR Sulzbach-Rosenberg begrüßte der Leiter des Studienortes, Regierungsdirektor Stefan Loos, Zuhörer und Referenten und übergab an Moderator Franz Bumeder vom Bayerischen Rundfunk.

Zunächst stellten drei ausgewiesene Experten in einem jeweils knapp einstündigen Referat ihre Fachgebiete und Arbeitsschwerpunkte vor. Prof. Dr. Herbert Scheithauer von der Freien Universität Berlin befasst sich mit der Bewertung von und dem Umgang mit Androhungen von schweren Gewalttaten wie „School Shootings“. Prof. Scheithauer vermittelt Handlungskompetenzen im Umgang mit solchen Androhungen. Relevante Personengruppen wie Schulpsychologen, Schulsozialarbeiter oder Polizeibeamte sollen krisenhafte Entwicklungsverläufe von Schülern frühzeitig erkennen können.

Dr. Jens Hoffmann, Leiter des Instituts „Psychologie und Bedrohungsmanagement“ (Darmstadt) forscht seit 2002 im Bereich der Prävention von schwerer, zielgerichteter Gewalt und Amok an Schulen. Ein von ihm entwickeltes Präventionskonzept findet unter anderem an deutschen Schulen Anwendung. Dr. Hoffmann stellte in seinem Vortrag neue Entwicklungen im Bereich des schulischen Bedrohungsmanagements vor. So hätte beispielsweise bedrohliches Verhalten in der virtuellen Welt stark zugenommen. Die systematische und wissenschaftlich fundierte Einschätzung von bedrohlichem Verhalten von Schülern war ein weiterer Schwerpunkt im Vortrag des Referenten.

Polizeioberrat Carsten Höfler, Referent in der Zentralstelle des Innenministeriums Baden-Württemberg, ging anhand der Darstellung der Amoktat von Winnenden auf die Rolle und die Bedeutung der Medien für Nachahmungstäter ein. POR Höfler stellte dabei nachahmungsfördernde Einflussfaktoren heraus und gab Präventionstipps für Schulen.

Bei der abschließenden, rund 90-minütigen Podiumsdiskussion standen die Referenten zusammen mit folgenden Fachleuten für Fragen zur Verfügung:

Dipl.-Päd. Hans-Joachim Röthlein (Schulpsychologe und Landeskoordinator KIBBS)
Ltd. Regierungsdirektor Dr. Hans-Peter Schmalzl (Zentraler Psychologischer Dienstes der Bayer. Polizei)
Dr. Franz Hench (Oberarzt, Leiter der Kinder- und Jugendpsychiatrie Amberg)
Erster Kriminalhauptkommissar Arno Helfrich (Kommissariat „Opferschutz“ des PP München)
Polizeivizepräsident Michael Liegl (Polizeipräsidium Oberpfalz).

Der Initiator und Hauptorganisator des Symposions, Studiendirektor Hanns Rammrath von der Staatlichen Schulberatungsstelle Oberpfalz zog nach den beiden Tagungen in Fürstenfeldbruck und Sulzbach-Rosenberg mit den Worten „Ich bin mit dem Verlauf und der Resonanz des Symposions sehr zufrieden. Mein Dank gilt allen, die zum Erfolg der Veranstaltung beigetragen haben“ ein äußerst positives Resümee.

Medienkontakt:
Polizeihauptkommissar Thomas Plößl, Tel. 0941 / 506-1020, -1004
Veröffentlicht: 27.03.2015, 18.00 Uhr.



Quelle: Bayerische Polizei