POL-HN: PRESSEMITTEILUNG vom 27.03.2015

27.03.2015 – 17:06

Heilbronn (ots) – Landkreis Heilbronn

Massenbach/Heilbronn: Zwei Sattelzüge aus dem Verkehrs gezogen

Gleich zwei Sattelzüge mussten Beamte der Verkehrspolizeidirektion Weinsberg am Donnerstag wegen totaler Verkehrsunsicherheit aus dem Verkehr ziehen. Im ersten Fall war es eine portugiesische Sattelzugmaschine, die in Massenbach kontrolliert wurde. An ihr lief eine erhebliche Menge Kraftstoff aus, die von der Feuerwehr gesichert und teilweise umgepumpt werden musste. Bei der genaueren Betrachtung des Gefährts stellte sich heraus, dass an der mittleren Achse des Sattelaufliegers der rechte Reifen komplett bis auf das Stahlgewebe abgeschliffen war. Ursache hierfür war ein Reifenplatzer, der bereits in Frankreich passierte und letztlich einen Abriss der Bremsleitung zur Folge hatte. Dies wurde vom 28-jährigen Lkw-Fahrer notdürftig mit einem Kabelbinder repariert. Da nun aber die Bremsanlage nicht mehr richtig funktionierte, blockierte das Rad nahezu ständig, bis auch dieses beinahe durchgeschliffen war. Nach Bezahlung einer Sicherheitsleistung wurde der Sattelauflieger in einen Fachbetrieb verbracht, wo die Mängel wieder Instand gesetzt wurden. Einen Sattelzug mit rumänischem Kennzeichen stellten fast zeitgleich Beamte des Hauptzollamtes Heilbronn auf der BAB 6 im Bereich Heilbronn fest. Auch hier war die Bremsleitung des Aufliegers abgeschnitten. Die hinzugerufenen Spezialisten der Schwerverkehrskontrollgruppe der Verkehrspolizeidirektion stellten bei der näheren Überprüfung weitere schwerwiegende technische Mängel fest. Technische Sachverständige kamen schnell zu dem Ergebnis, dass auch dieser Sattelzug komplett verkehrsunsicher war. Mehrere Aggregate der Bremsanlage waren abgeklemmt oder nicht mehr funktionsfähig. Auf einer Achse des Sattelaufliegers war ein bis zur Karkasse beschädigter Reifen vorhanden; auf der gegenüberliegenden Seite war ein Reifen eines landwirtschaftlichen Anhängers montiert. Dieser trug die Aufschrift: „maximal 40 km/h“. Die komplette Federung war schon so mangelhaft, dass ein Stoßdämpfer gebrochen und ein Luftfederbalg ebenfalls stark beschädigt war. Aufgrund einer Vielzahl weiterer Mängel wurde dieser Sattelzug aus dem Verkehr gezogen. Da die geschätzten Reparaturkosten zu hoch waren, entschied der spanische Unternehmer, der das Fahrzeug von Rumänien nach Spanien überführen wollte, dass keine Instandsetzung mehr erfolgen sollte. Der komplette Zug wurde auf zwei Satteltieflader verladen und ins Ausland verbracht. Der 42-jährige spanische Lkw-Fahrer und dessen 38 Jahre alter Chef mussten vor Ort Sicherheitsleistungen von jeweils mehreren hundert Euro hinterlegen. Anzumerken ist noch die kuriose Ladung des Sattelzuges: Auf dem Muldenkipper für Schuttgüter waren ein leerer 5.000 Liter Tank und ein Pkw. Beides musste entfernt und getrennt weitertransportiert werden, da der Muldenkipper keinerlei Möglichkeiten der Landungssicherung hatte.

Rainer Ott

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Quelle: news aktuell / dpa