25.03.2015 – 17:22
Ratingen (ots) – „Ein guter Tag für in Not geratene Bürger der Städte Ratingen und Heiligenhaus“, sagt der Bürgermeister der Stadt Ratingen Klaus Pesch. Nach langer Planung und Vorgesprächen konnte die öffentlich-rechtliche Vereinbarung zum Zusammenschluss der Rettungsdienste der Städte Heiligenhaus und Ratingen unterzeichnet werden. Ziel des Zusammenschlusses ist unter anderem eine schnellere Versorgung durch den Rettungsdienst bei Notfällen. In Anwesenheit des Ratinger Bürgermeisters, Klaus Pesch, und dem Bürgermeister aus Heiligenhaus, Dr. Jan Heinisch, fand der denkwürdige Termin in der Feuer- und Rettungswache Heiligenhaus statt. Der Ratinger Feuerschutzdezernent, Frank Mendack, der Leiter der Feuerwehr Ratingen, René Schubert, sowie sein Stellvertreter, Thomas Tremmel, freuten sich ebenso, wie Herr Günther Blum, Fachbereichsleiter Sicherheit und Ordnung der Stadt Heiligenhaus, und Herr Ulrich Heis, Leiter der Feuerwehr Heiligenhaus, über das Zustandekommen der Zusammenarbeit. „Ein Schritt in die richtige Richtung und ein deutliches Zeichen für die Machbarkeit interkommunaler Zusammenarbeit!“ merkt René Schubert, Leiter der Feuerwehr Ratingen noch an.
Am Mittwoch wurde die Zusammenarbeit dann auch das erste Mal optisch sichtbar. Die Beklebung des neusten Fahrzeuges der Rettungsdienstflotte zeigt nun die Städte Ratingen und Heiligenhaus nebeneinander vereint. „Rettungsdienst der Städte Ratingen und Heiligenhaus“ prangt zukünftig auf den Seiten der Rettungsdienstfahrzeuge, die nach und nach neu beklebt werden. Von der Kooperation profitieren besonders die Bürger in Hösel, Eggerscheidt und Homberg, die künftig schneller mit Notarzt und Rettungswagen versorgt werden können, aber auch die Mitarbeiter der Feuerwehr. Es ist also eine typische „Win-Win-Situation“, aus der alle Beteiligten Nutzen ziehen.
Am deutlichsten verbessert sich die Situation für die Höseler und Homberger. Bisher brauchten die Rettungswagen zum Teil deutlich länger als die vorgeschriebenen acht Minuten Einsatzfahrt. Durch die Kooperation werden sie künftig im Notfall deutlich schneller vor Ort sein. In Simulationen hat die Feuerwehr die Einsätze durchgespielt: „Der Kreisverkehr Hösel war bisher von der Rettungswache Lintorf aus in 10,1 Minuten erreichbar, von Heiligenhaus aus sind es nur 5,7 Minuten – fast die halbe Zeit“, sagt Feuerwehrchef René Schubert. Mehr als zwei Minuten Zeitgewinn gebe es künftig für Einsätze in Homberg. Zwei Minuten – bei einem Herzstillstand, wenn jede Sekunde zählt, ist das schon eine kleine Ewigkeit.
Rund 400 Einsätze betreffen im Jahr die Stadtteile Hösel, Homberg und Eggerscheidt – also mehr als ein Notfall täglich. Die Heiligenhauser Rettungskräfte durften bisher aus gebührentechnischen Gründen nicht nach Ratingen alarmiert werden, so lange in Ratingen noch Rettungswagen einsatzbereit standen. Erst wenn alle Fahrzeuge im Einsatz waren, fuhren die aus Heiligenhaus (für Homberg auch die aus Mettmann) los. Schubert: „Das ist so im Leitstellenrechner definiert.“
Positiv für Ratingen ist auch, dass die verbesserte notfallmedizinische Versorgung der Bevölkerung keine finanzielle Zusatzbelastung für die Stadt darstellt. Zwar steigen die Einsatzkosten für die Rettungswagen marginal um ein paar Euro, die sich aber für die Bürger nicht auswirken, da Rettungsdiensteinsätze in der Regel durch die Krankenversicherer getragen werden. Von der Kooperation profitiert auch die Stadt Heiligenhaus. Sie kann den Betrieb ihres Rettungsdienstes absichern, der durch die geringe Größe der Organisationseinheit bislang gefährdet war. Für die zehnköpfige Mannschaft war es mit Urlaubsanspruch und Krankheitstagen schwierig, an 365 Tagen im Jahr rund um die Uhr zwei Mitarbeiter vorzuhalten. „Rein rechnerisch reichen zehn, aber dann darf nichts Außerplanmäßiges dazwischen kommen“, sagt Schubert. Da die Heiligenhauser voll in den Dienstbetrieb und Personalpool der Feuerwehr Ratingen integriert werden, wächst durch die Kooperation die Personaldecke auf 90 Kräfte, mit denen die der Betrieb der Wache in Heiligenhaus problemlos sichergestellt werden kann. Weiterer Vorteil: Die Heiligenhauser Feuerwehrbeamten waren zuletzt ausschließlich im Rettungsdienst eingesetzt. Künftig stehen ihnen wieder Einsätze auf dem Löschfahrzeug und im Brandschutz offen. Schubert: „Das ist für viele auch ein großer Anreiz!“
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